Saisongärten

Hohe Nachfrage

Die Nachfrage nach Saisongarten-Parzellen in Fauerbach und Ockstadt war in diesem Jahr besonders hoch und steigt weiter an, berichtet Michaela Schremmer, Sprecherin der Saisongärten in Friedberg. „Wir überlegen, im kommenden Jahr noch ein weiteres Feld hinzuzunehmen, um weitere Parzellen anbieten zu können“, zitiert sie Lara Ewald, die mit ihrem Mann den Saisongarten in Ockstadt betreibt.

Peter Klingmann, Inhaber des Fauerbacher Hofs, will laut Schremmer aber über die 50 Parzellen, die in diesem Jahr verpachtet wurden, nicht hinausgehen. Er betreibt den Hof im Nebenerwerb und wird bei der Organisation von Kerstin Jost und Michaela Schremmer unterstützt. „Ohne die ehrenamtliche Arbeit der beiden würde ich das zeitlich, wie auch wirtschaftlich, kaum hinbekommen. Die Beratung der Pächterinnen und Pächter und der administrative Aufwand, der im Projekt steckt, lässt sich nur sehr schwer in Arbeitsstunden umrechnen“, zitiert Schremmer Klingmann in einer Pressemitteilung.

Es war zu kalt und nass

Der Saisongarten sei aber auf eine andere Art und Weise gewinnbringend. „Die Pächterinnen und Pächter kommen wieder mit der Erzeugung von Lebensmitteln in Verbindung. Sie sehen, wie stark der Ertrag vom Wetter und anderen Bedingungen abhängig ist und dass auch mal etwas schlechter oder gar nicht wächst“, so Klingmann. Letzteres konnten Gärtnerinnen und Gärtner laut Schremmer dieses Jahr in besonderem Ausmaß erfahren. „Wir hatten das erste Mal in den sechs Jahren Saisongarten Krautfäule bei den Tomaten und Kartoffeln, es war einfach zu kalt und zu nass. Auch die Gurken sind leider nichts geworden“, zitiert sie Kerstin Jost, die sich am Standort Fauerbach um die Auswahl der Kulturen und die fachliche Beratung kümmert. Dazu hätten die Kartoffelkäfer den Pächterinnen und Pächtern das Leben schwer gemacht.

„Dafür ist das Gießen komplett entfallen und damit auch die ständigen Wassertransporte zum Feld“, weist Schremmer auf die andere Seite der diesjährigen Wetterlage hin. „Wirklich ärgerlich war, dass durch den Starkregen der Überlaufkanal, der am Acker entlangführt, Anfang Juli übergelaufen ist und dessen Inhalt die ersten vier Parzellen überschwemmt hat.“ Der Kanal, dessen Pflege in der Verantwortung der Stadt Friedberg liege, sei längere Zeit nicht gereinigt und vom Bewuchs befreit worden. „Die Stadt hat nun versprochen, Abhilfe zu schaffen. Dann wird das in Zukunft hoffentlich nicht mehr passieren“, berichtet Schremmer.

Trotz widriger Umstände war die Ernte nicht schlecht. (Foto: Saisongärten Friedberg)

Sie hat auch viel Positives zu berichten. Die Gärtnerinnen und Gärtner hätten sich über viele große Möhren, Salat, Zucchini und – trotz Krautfäule – über Kartoffeln gefreut. Auch die Zuckerschoten, die Bohnen, der Kohl und der Lauch seien in diesem Jahr besonders gut gewachsen.

Ende Oktober endet die diesjährige Saison. Dann geht der Acker in den Winterschlaf. Lara Ewald freut sich laut Schremmer trotz aller Widrigkeiten auf die nächste Saison: „Auch das kommende Jahr wird wieder Überraschungen für uns bereithalten. So ist das in der Landwirtschaft, wir müssen es nehmen, wie es kommt.“

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