Vogel des Jahres 2021
von Corinna Willführ
Deutschland hat gewählt: Das Rotkehlchen ist „Vogel des Jahres 2021“. Zum 50-jährigen Bestehen der bundesweiten Aktion des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) und des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV) konnte erstmals jedermann seine Stimme abgeben. 341.000 Menschen taten das vom 18. Januar bis 19. März . In die Endausscheidung hatten es zehn von 304 Arten geschafft.
Dem Rotkehlchen brachten 17,4 Prozent der Voten den Titel ein. Auf Platz zwei folgt die Rauchschwalbe (15,4 Prozent), auf Rang drei hat es der Kiebitz (12,7 Prozent) geschafft.
Ob Wälder, Parks oder Gärten: Das Rotkehlchen, zu erkennen an seinem orange-roten Hals- und Brustgefieder ist allerorten ein gern gesehener Gast. Mit einer Brutpaarzahl, die zwischen 3.400.000 und 4.350.000 geschätzt wird, ist es in seinem Bestand nicht gefährdet. Heuer ist es übrigens zum zweiten Mal gekürt worden. In 1992 war es allerdings ein Expertengremium, das dem durchaus zutraulichen Sänger zu der Auszeichnung verhalf. Laut LBV steht der Vogel für die Vielfalt der Gartenvögel. Diese kann nur erhalten werden, wenn die gefiederten Zeitgenossen einen möglichst naturnahen Lebensraum vorfinden.
Die Rauchschwalbe
Die bis zu 19 Zentimeter große Rauchschwalbe auf Platz zwei gilt als „Akrobatin der Lüfte“. So fängt sie ihre Nahrung blitzschnell im Flug, oft auch nah am Boden. In hiesigen Breiten ist sie nur in den Sommermonaten zu sehen, denn die Vögel kehren erst spät aus ihren Winterquartieren in Afrika zurück. Mit 480.000 bis 920.000 Brutpaaren gilt der Bestand der Rauchschwalben als gefährdet. Zu erkennen ist sie an ihrem blauschwarz schillernden Kopf und einem charakteristischen, lauten „Witt-witt“. Für ihre Nester sucht sie gerne einen Platz in verwinkelten Gebäuden oder unter Dachrändern von Ställen und Scheunen.
Mit 12,7 Prozent der Stimmen auf Rang drei kommt der Kiebitz. Sein bevorzugter Lebensraum sind Moore und Feuchtwiesen. So konnten Naturschützer in den vergangenen Jahren ein brütendes Kiebitz-Pärchen im Naturschutzgebiet „Salzwiesen und Weinberg von Selters“ an der Nidder bei Ortenberg beobachten. Ob ihm allerdings die Aufzucht seiner Nachkommen gelungen ist, ist ungewiss. Der bis zu 30 Zentimeter große Vogel ist in einigen Regionen stark gefährdet. Sein Bestand wird noch lediglich auf 42.000 bis 67.000 Brutpaare geschätzt.
Der Kiebitz
Dass es der Kiebitz unter die ersten Drei geschafft hat, freut auch Frank-Uwe Pfuhl, Leiter der Umweltwerkstatt in Niddatal. „Er war unser Favorit“. Wie seine Vorgänger wird die Bildungseinrichtung nun in einem Vortrag selbstverständlich auch über das Rotkehlchen informieren. Ob in ihrem Domizil in der Wirtsgasse in Assenheim oder Online wird nach dem Stand der geltenden Corona-Einschränkungen entschieden.
Die weiteren Platzierungen bei der Wahl zum „Vogel des Jahres 2021“: Feldlerche (11,8 Prozent), Stadttaube (9,2 Prozent), Haussperling (8,3 Prozent), Blaumeise (6,7 Prozent), Goldregenpfeiffer 6,7 Prozent), Eisvogel (6,6 Prozent) und Amsel (5,2 Prozent). (cwi)
Titelbild: Vogel des Jahres 2021 ist das Rotkehlchen. (Foto: wikipedia/