Rechter Terror

Veranstaltung in Altenstadt

Der Ortsteil Waldsiedlung von Altenstadt ist eine der letzten Hochburgen der NPD, die sich nach anhaltender Erfolglosigkeit in „Die Heimat“ umbenannt hat. Welche Spur der Gewalt extrem Rechte – auch aus dem Umfeld der NPD – in Hessen hinterlassen haben, darum geht es am Dienstag, 18. Juli 2023, in der Waldsiedlung in der Veranstaltung „Rechter Terror in Hessen“. Die Initiative für Vielfalt und Demokratie in Altenstadt, die Antifaschistische Bildungsinitiative und die Naturfreunde Altenstadt rufen dazu mit vielen Unterstützern auf.

Die Spur der Gewalt

Die NPD hatte in der Waldsiedlung überdurchschnittliche Wahlerfolge und konnte sogar für kurze Zeit den Ortsvorsteher stellen – ein in Deutschland einmaliger Vorgang. Immer wieder ist die Waldsiedlung Schauplatz bundesweiter Veranstaltungen der extremen Rechten. Deshalb haben die Initiative für Vielfalt und Demokratie in Altenstadt, die Antifaschistische Bildungsinitiative und die Naturfreunde Altenstadt die Veranstaltung organisiert. Unterstützt werden sie vom Projekt Oase Altenstadt, dem Büdinger Bündnis für Demokratie und Vielfalt , Demokratie Leben Wetterau, Bunter Leben – Gemeinsam für Vielfalt und Respekt, dem Butzbacher Bündnis für Demokratie und Toleranz, dem Internationales Zentrum Friedberg, der Grüne Jugend Wetterau, den Jusos Wetterau, der Linksjugend Wetterau, der SPD Wetterau, der Linken Wetterau, und die Partei Wetterau. In den nächsten Monaten sollen weitere Veranstaltungen und Aufklärungskampagnen folgen.

Die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke im Juni 2019, das Attentat von Hanau im Februar 2020, bei dem zehn Menschen ermordet wurden, sowie der Mordversuch von Wächtersbach im Juli 2019 haben deutlich gemacht, dass sich rechte Gewalt und rechter Terror – auch in Hessen – jederzeit Bahn brechen können. Auch wenn der Eindruck entstehen mag, wir hätten es mit einer neuen Qualität rechter Gewalt zu tun, so zeigt der Blick in die Geschichte, dass rechter Terror eine permanente Begleiterscheinung der Geschichte der BRD ist. Die Spuren dieser Gewalttaten lassen sich auch in Hessen weit über den NSU-Mord 2006 in Kassel hinaus zurückverfolgen“, heißt es in einer Pressemitteilung zu der Veranstaltung.

Rechtsextreme müssen draußen bleibem

Sascha Schmidt und Yvonne Weyrauch zeichnen in ihrem Buch „Rechter Terror in Hessen“ die Spur der Gewalt extrem Rechter seit 1945 nach. Schmidt ist Politikwissenschaftler, aktiv im Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus und für Demokratie in Hessen sowie Mitarbeiter des DGB Hessen-Thüringen und regelmäßiger Autor des Magazins „der rechte rand“, Weyrauch ist Politikwissenschaftlerin und Dozentin für politische Bildung und aktiv im Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus und für Demokratie in Hessen. Sie werden ihr Buch vorstellen und dabei besonders auf Ereignisse im Wetteraukreis blicken. Die Einleitung übernimmt Dr. Reiner Becker, Leiter des Demokratiezentrums Hessen im Beratungsnetzwerk Hessen und am Institut für Erziehungswissenschaft der Philipps-Universität Marburg ist er bei der Landeskoordinierungsstelle des „beratungsNetzwerks hessen – Mobile Intervention gegen Rechtsextremismus“.

„Entsprechend Paragraf 6 Abs. 1 VersG bzw. Paragraf 20des hessischen Versammlungsfreiheitsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Versammlung ausgeschlossen. Um dieses durchzusetzen sind eine Security-Firma und die Polizei vor Ort“, betonen die Veranstalter.

Vortrag „Rechte Gewalt in Hessen“, Dienstag, 18. Juli 2023, Altenstadt-Waldsiedlung, Philipp-Reis-Straße 7. Einlass 18 Uhr, Beginn 18.30 Uhr.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert