Lob für Dietlind Grabe-Bolz
Die Gießener Oberbürgermeisterin (OB) Dietlind Grabe-Bolz wird Ende des Jahres 2021 aus ihrem Amt scheiden. Sie hat bekanntgegeben, dass sie bei der Direktwahl nicht mehr antreten wird. Die „Omas gegen Rechts Gießen“ bedauern diese Entscheidung der 63 Jahre alten Sozialdemokratin.Ein Glücksfall für Gießen
Wie im Namen der Initiative Dr. Dorothea von Ritter-Röhr in einem Brief an die OB, den sie auch dem „Landboten“ geschickt hat, schreibt, „waren und sind Sie, Dietlind Grabe-Bolz, ein Glücksfall für Gießen“. In dem Brief an die Kommunalpolitikerin, die bei einer Wiederwahl ihre dritte Amtszeit bestritten hätte, schreibt von Ritter-Röhr weiter: „Wir bedauern sehr, dass Sie nicht mehr kandidieren, aber wir sind sehr, sehr dankbar dafür, dass Sie unsere Oberbürgermeisterin waren und noch sind. Sie haben die ‚Omas gegen Rechts Gießen‘ in ihrem Handeln jederzeit ermutigt. Sie waren schon immer um Toleranz bemüht und haben für die Demokratie, den Rechtsstaat und das Zusammenleben in Gießen und weit darüber hinaus gekämpft.“
„Immer nah an den Menschen“
In dem Brief schreibt die Initiative weiter: „Als Sie 2019 vom ‚Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt‘ als Botschafterin ausgezeichnet wurden, teilten Sie diese Ehre nicht nur u.a. mit uns, sondern symbolisch mit der ganzen Stadt Gießen. Diesen Grundgedanken des Zusammenhalts und der gegenseitigen Unterstützung und Solidarität ließen Sie auch bereits bei Beginn der allgegenwärtigen Pandemie nie aus den Augen. Ihre Ansprachen an die Bürger der Stadt Gießen zeugten immer wieder davon, wie nah Sie stets an den Menschen bleiben. Genau so nah sind Sie, wenn Sie beim Stadtlauf zusammen mit den Gießener Bürger*innen unterwegs sind, oder wir Sie auf dem Fahrrad durch die Stadt fahren sehen.“
„Stets offen für lebendigen Dialog“
In dem Brief heißt es weiter: „Während der nicht unumstrittenen Planung der Landesgartenschau luden Sie auch immer wieder die Bürger*innen dieser Stadt zum lebendigen Dialog ein. Auch eine solch offene Diskussionskultur ist nah an den Menschen in Gießen und schließlich erblühten die Auen und die Innenstadt in ganz neuem Glanz. Als erste Frau im Oberbürgermeisteramt in Gießen sind Sie Vorbild und professionelle Inspiration. Ihre Leidenschaft für das, was Sie tun, lässt sich aber auch daran ablesen, mit wieviel Freude Sie sich privat verwirklichen. Ob traditionelles Turmblasen oder die Zusammenarbeit mit dem Kinderliedermacher Frederik Vahle, für die Musik haben Sie sich trotz der vielen Arbeit immer Zeit genommen. Besonders auch für diese Menschlichkeit wussten wir Sie zu schätzen. Wir wünschen Ihnen von Herzen alles Gute für die Zukunft und dass auch dieser neue Abschnitt in Ihrem Leben erfüllend und bereichernd sein wird. Sie haben in Ihren zwölf Jahren Amtszeit die Stadt Gießen unglaublich bereichert und dafür danken wir Ihnen.“
Soweit der Brief der „Omas gegen Rechts Gießen“ an die OB, die aus privaten Gründen nicht mehr antritt und künftig mehr Zeit vor allem für ihre Familie haben möchte. Als ihr Nachfolger ist seitens de SPD MdL Frank-Tilo Becher (SPD) im Gespräch.