Neues von der Taunusbahn

Strecke wird bald elektrifiziert

Von Andrea Herzig, Pressestelle des Hochtaunuskreises

Die Taunusbahn wird auf den 18 Kilometern zwischen Friedrichsdorf und Usingen elektrifiziert. Ende 2022 sollen die Bauarbeiten beendet sein. „Der direkte Anschluss an das S-Bahn-Netz wird der Attraktivität des Usinger Landes einen enormen Schub verleihen. Als Wohn- und Arbeitsstandort rückt es noch näher an Frankfurt heran“, sagte Landrat Ulrich Krebs bei einer Bürgerversammlung am 20. September 2019.

Neues von der Taunusbahn

Elektrifizierung und Ausbau sind Voraussetzungen für den S-Bahn-Betrieb von der Frankfurter Innenstadt bis Usingen ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022. Noch 2019 will der Verkehrsverband Hochtaunus (VHT) beim Regierungspräsidium die Planfeststellungsunterlagen einreichen. „Wir rechnen mit dem Abschluss des Verfahrens bis Herbst 2021, damit wir dann mit dem Bau an der Strecke beginnen können“, sagte VHT-Geschäftsführer Frank Denfeld.

Die Taunusbahn bei Neu-Anspach. Foto: Wikipedia

Die Bahnlinie soll einen zweigleisigen Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Saalburg/Lochmühle und Wehrheim bekommen. Geplant sind auch Umbauten der Bahnhöfe in Usingen und Hundstadt. Zur Elektrifizierung werden entlang des 18 Kilometer langen Streckenabschnitts zwischen Friedrichsdorf und Usingen Masten gesetzt, an denen die Oberleitung angebracht wird. Bahnübergänge und Brücken werden technisch angepasst, zum Beispiel die Übergänge technisch sicherer gemacht. Es wird auch notwendig sein, in zwei Fällen alte Brücken durch neue zu ersetzen.

Der Streckenabschnitt zwischen den Bahnhöfen Saalburg/Lochmühle und Wehrheim wird für den S-Bahn-Betrieb zweigleisig ausgebaut, weil sich die Züge dort begegnen werden. Der Ausbau an dieser Stelle ist notwendig, weil die Verlängerung der S-Bahnlinie 5 nach Usingen in das Betriebskonzept des gesamten Netzes im Rhein-Main-Gebiet eingepasst wird.

Der Hochtaunus-Landrat Ulrich Krebs (links) und Frank Denfeld vom Verkehrsverband Hochtaunus treiben das Projekt voran. Der Ausbau wird etwa 59 Millionen Euro kosten. Foto: Hochtaunuskreis

In Usingen sind zwei zusätzliche Bahnsteigkanten erforderlich, damit bis zu vier Züge gleichzeitig im Bahnhof halten und weiterfahren können. Hier wird ein Umsteigen von und zur S-Bahn am selben Bahnsteig gegenüber möglich sein. Die Bahnsteige werden auch einen neuen, barrierefreien Zugang in Form eines Fußgängerstegs mit Aufzügen erhalten. So entsteht zusätzlich eine Fuß- und Radwegeverbindung ins Usinger Gewerbegebiet. Am Haltepunkt Hundstadt wird ein zweiter Bahnsteig gebaut, so dass sich dort zwei Züge begegnen können.

Teils Elektro, teils Wasserstoffantrieb

Auf der verlängerten S5 sollen in Friedrichsdorf regelmäßig Wagen an- und abgekuppelt werden, damit in Richtung Frankfurt zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung stehen. Damit die Wagen in Friedrichsdorf abgestellt werden können, muss dort das Gleis 401 elektrifiziert werden.

Die Verlängerung der S-Bahn ist das Kernelement des künftigen Fahrplankonzeptes, das für viele Bürger eine komfortable, schnelle und direkte Verbindung aus dem Usinger Land in die Frankfurter City bringen wird. Zusätzlich zur S-Bahn wird es in der Hauptverkehrszeit weiterhin die durchgehenden Züge zwischen Brandoberndorf und dem Frankfurter Hauptbahnhof geben. Diese Züge sowie die zwischen Usingen und Brandoberndorf im Takt verkehrenden Züge werden ab Dezember 2022 mit Wasserstoff betrieben. Der Eisenbahnverkehr auf der Taunusbahn wird damit vollständig emissionsfrei. Auf auf der Bahnstrecke zwischen Friedberg und Friedrichsdorf sollen dann Züge mit Brennstoffzellen-Antrieb verkehren.

Quelle: Taunusbahn

Die Elektrifizierung der Taunusbahn bis Usingen wird nach derzeitigem Stand mit rund 59 Millionen Euro kalkuliert. Der VHT rechnet mit einer umfangreichen Förderung des Landes Hessen, der Eigenanteil des VHT wird voraussichtlich bei rund 19 Millionen Euro liegen.

In einem zweiten Schritt soll die Strecke über Usingen hinaus bis Grävenwiesbach elektrifiziert und die S-Bahn dorthin weitergeführt werden. Bereits im Rahmen der ersten Baustufe werden die dafür notwendigen Voraussetzungen planerisch und baulich berücksichtigt.

Die Taunusbahn bis Grävenwiesbach ist der erhalten gebliebene, 37 Kilometer lange Rest der ab 1895 eröffneten Bahnstrecke von Friedrichsdorf nach Wetzlar. Als die Bundesbahn 1988 auch den Hochtaunus-Abschnitt stillegen wollte, übernahm ein Zweckverband aus Anliegergemeinden die Strecke. Seit 1993 bis heute steigerte sich die Zahl der Fahrgäste von 1500 auf 11 000 pro Tag. Die Strecke wird werktags halbstündlich, an Wochenenden im Stundentakt von Zügen der Hessischen Landesbahn befahren.

Weitere Informationen auf http://www.taunusbahn.de.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert