Main-Weser-Bahn

Landrätin fordert bessere  Verbindung

„Leider zeichnet sich keine bessere Anbindung der Main-Weser-Bahn ab“, beklagt Anita Schneider, Landrätin im Kreis Gießen, mehr als ein Jahr nach einem Fahrplanwechsel. Der hatte vor allem bei Pendlern in Großen-Linden und Langgöns für Ärger gesorgt. Eine stark nachgefragte Direktverbindung war weggefallen und durch eine Verbindung mit Umstieg in Butzbach ersetzt worden.

Verpasste Anschlüsse reklamieren

Bis zu einer Veränderung müsse nun der zuverlässige Übergang in Butzbach vom Zubringer- zum Anschlusszug höchste Priorität haben. „Ich bitte deshalb die Fahrgäste, die in Butzbach einen Anschluss unverschuldet verpasst haben, diesen unbedingt zu reklamieren“, schlägt die Landrätin vor. Nur auf diese Weise – etwa per E-Mail an info@lkgi.de mit dem Betreff „Main-Weser-Bahn“ – könne öffentlich werden, inwieweit ein pünktlicher Anschluss gegeben sei und entsprechend von den Verantwortlichen nachgebessert werden.

Ärger wegen verpasster Züge (mit Blick auf leere Gleise) soll vermieden werden. (Fotos: Jörg-Peter Schmidt)

„Für die Entwicklung der Gemeinden Linden und Langgöns ist eine attraktive Verkehrsbedienung jedoch ein ganz elementarer Standortfaktor als Wohnkommune“, fuhr Anita Schneider fort. Sie akzeptiert nach mehreren Gesprächen und einem Protestschreiben an Minister Tarek Al-Wazir weiterhin nicht, dass es für die Bahnfahrer aus Langgöns und Linden, die ins Rhein-Main-Gebiet pendeln, morgens nur noch wenige direkte Verbindungen ohne Umstieg bis Frankfurt geben soll, heißt es in der Pressemitteilung des Landkreises Gießen. „Wir brauchen als mittelhessischer Raum diese Verkehrsinfrastruktur, um an das Rhein-Main-Gebiet angeschlossen zu bleiben“, betont die Landrätin. Auf dem Abschnitt zwischen Gießen und Frankfurt herrsche ein hohes Verkehrsaufkommen, „und es wird weiter an Bedeutung gewinnen“. Das belegten die Nutzerzahlen.

Forderung: Ein Direktzug nach Frankfurt pro Stunde

Deshalb hält sie unverändert an dem Ziel mindestens einer Direktverbindung pro Stunde nach Frankfurt fest – insbesondere in der Berufsverkehrszeit. Dafür werde sie sich auch in ihrer Funktion als Aufsichtsratsmitglied  des Rhein-Main-Verkehrsverbundes einsetzen. „Die Leistungsfähigkeit der Bahnverbindung zwischen Mittelhessen und dem Ballungsraum Rhein-Main muss unbedingt erhöht werden“, sagt sie weiter. Dafür seien die infrastrukturellen Voraussetzungen zu schaffen, um Züge freier planen oder zusätzlich bestellen zu können.

Nach mehreren Gesprächen und Briefwechseln mit dem RMV im vergangenen Jahr stehe fest: Nur ein viergleisiger Ausbau der Main-Weser-Bahn zwischen Frankfurt und Friedberg könnte für mehr Flexibilität beim Einsatz von Zügen sorgen. „Es liegt nicht an den finanziellen Möglichkeiten des RMV, sondern an den fehlenden Trassen in der morgendlichen Hauptverkehrszeit.“

Deswegen sei der Ausbau zwischen Frankfurt und Friedberg so wichtig – und nicht wegen der unterstellten Zunahme des Güterverkehrs oder sogenannter Nachtschwärmerzüge. „Dementsprechend positiv sehe ich die Ankündigung, dass der Baubeginn des ersten Abschnitts zwischen Frankfurt West und Bad Vilbel noch in diesem Jahr starten soll.“ Ein Erfolg auf dem Weg zu einer besseren Anbindung in das Rhein-Main-Gebiet, denn vor einem Jahr hatte die Landrätin noch in einem Schreiben an Minister Tarek Al-Wazir appelliert: „Der Bau zusätzlicher Fahrwege im Abschnitt zwischen Friedberg und Frankfurt ist eine zentrale Anforderung an die Schieneninfrastruktur. Diese Aufgabe muss alsbald angefasst werden.“

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