LZG-TERMINE

Tonio Schachinger ein Highlight

von Jörg-Peter Schmidt

Tonio Schachinger, der 2023 den Deutschen Buchpreis für seinen Roman „Echtzeitalter“ erhielt, ist am Mittwoch, 6. März 2024 zu Gast um 19 Uhr im THM-Hörsaal (ehemaliges Roxy-Kino, Ludwigsplatz 4) in Gießen. Dies ist eines der Highlights des Programms, das vom Literarischen Zentrum Gießen (LZG) vom Januar bis April angeboten wird.

Lesung für Kinder zum Auftakt

Frauke Angel (Foto: S. Grochau)

Über die Lesungen sowie die Autorinnen und Autoren  informierten im Restaurant „Klein und Fein“ in Gießen Dr. Anika  Binsch, Hannah Brahm (beide LZG-Geschäftsführerinnen) und Prof. Dr. Sascha Feuchert (LZG-Vorsitzender). Der „Landbote“ berichtet über den Reigen der attraktiven Veranstaltungen in zwei Etappen. Zum Auftakt gibt es eine Lesung für Kinder am 18. Januar um 15 Uhr in der Stadtbibliothek Gießen (Rathaus, Berliner Platz 1).  Die Autorin Frauke Angel stellt in einer interaktiven Lesung ihr Buch »Tage-b-b-buch eines Überfliegers« vor. Der Eintritt ist frei (mit Übersetzung in Gebärdensprache). Es handelt sich um eine spannende Geschichte:  

Tomke schreibt Tagebuch. Lust zu sprechen hat er nämlich kaum. Dabei hätte er viel zu erzählen. Aber die Worte wollen einfach nicht so aus seinem Mund raus, wie sie in den Kopf reingekommen sind. Ein Gedankenleser müsste erfunden werden! Ob so etwas irgendwie möglich ist?

Nico Bleutge stellt Lyrik vor

Nico Bleutge (Foto: Dirk Skiba)

Am Donnerstag, 25. Januar  (19 Uhr, Zeitschriftensaal im 1. Obergeschoss der Unibibliothek Gießen,(Otto-Behaghel-Straße 8, Eintritt frei) stellt der mehrfach ausgezeichnete Nico Bleutge  seinen neuen Lyrikband „Schlafbaum-Variationen“ vor. In diesem Gedichtband werden die Lesenden auf eine Reise durch zeitlosen Höhen und Tiefen des Lebens mitgenommen. Die Gedichte reflektieren zentrale Widersprüche und Umwälzungen unserer Zeit, die im Titelzyklus eindrucksvoll zur Geltung kommen, und auch Biographisches fließt ein, der Tod des Vaters etwa oder das eigene Vatersein. Es handelt sich um eine Lesug in Kooperation mit der Universitätsbibliothek der Justus- Liebig-Universität Gießen.  Peter Reuter, Direktor der Gießener Unibibliothek, moderiert.

Lesekreis trifft sich wieder

Wie Hannah Brahm, Anika Binsch und  Sascha Feuchert weiter berichteten, steht auch diesmal ein Termin des Lesekreises auf dem Programm, der sich exklusiv an LZG-Mitglieder richtet (Donnerstag, 8. Februar, 19 Uhr, Kiz, Kongresshalle, Südanlage 3 in Gießen). Eine Anmeldung ist erforderlich, ansonsten sind alle weiteren Lesungen selbstverständlich für alle Interessentinnen und Interessenten offen. Der Lesekreis beschäftigt sich mit Jarka Kubsovas Besteller  „Marschlande“. Moderation. Sandra Binnert (LZG).

Erinnerungen an Brigitte  Reimann
Brigitte Reimann und Cheflektor Walter  Lewerenz bei einer Lesung (Foto: Wikipedia, Bundesarchiv, Bild 183-E1209-0026-001 / Klaus Franke / CC-BY-SA 3.0)bei einer Lesung (Foto: Wikipedia, Bundesarchiv, Bild 183-E1209-0026-001 / Klaus Franke / CC-BY-SA 3.0)

Am Donnerstag, 15. Februar (19 Uhr, KiZ, Kongresshalle, Südanlage 3 in Gießen) steht eine Autorin im Mittelpunkt,  die  zu Lebzeiten für Aufsehen sorgte, aber dann irgendwie weitgehend zu Unrecht in Vergessenheit geriet. Es geht um die DDR-Schriftstellerin Brigitte  Reimann (1933 – 1973), über die Carsten Gansel eine Biographie unter dem Titel „Ich bin so gierig nach dem Leben“  geschrieben hat. Die Autorin galt vielen Menschen als »Femme fatale«, vor allem aber war sie eine moderne, selbstbestimmte Frau und vielseitige Erzählerin. Während ihre Ehen scheiterten, hielt sie auch in schwierigsten Lebensphasen an ihrer schriftstellerischen Arbeit fest. Sie engagierte sich politisch und blieb sich doch stets treu gemäß dem Grundsatz: »Nur nicht schweigen, nur nicht schweigend Falsches mit ansehen, und dadurch es billigen«.

Carsten Gansel (Foto: Frank Wilhelm)

Carsten Gansel (*1955 in Güstrow) ist seit 1995 Professor für Neuere Deutsche Literatur und Germanistische Literatur- und Mediendidaktik
an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Er ist Vorsitzender der Jury zur Verleihung des Uwe- Johnson-Literaturpreises und des Uwe-Johnson- Förderpreises sowie Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit dem Arbeitsbereich Literatur am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität.   Moderator ist Lothar Schneider.

Gebürtiger Wetzlarer liest im „Prototyp“

In Wetzlar geboren ist Fikri Anil Altıntaş, der am Montag, 19. Februar (19 Uhr, Kulturzentrum „Prototy“. Georg-Philipp-Gail-Str. 5) in Gießen seinen Roman „Im Morgen wächst ein Bierbaum“ vorstellt (Eintritt  6 Euro, erm. 4 Euro, Lzg-Mitglieder frei). Moderation: Begüm Kardes (LZG).

Zum Inhalt des Buches: Fikri Anil Altıntaş wächst als Sohn türkischer Eltern in Wetzlar auf. Sein Vater arbeitet als Türkischlehrer, seine Mutter als Reinigungskraft. Es ist eine Kindheit inmitten von Sozialwohnblocks, geprägt von dem drängenden Wunsch, »deutsch« zu sein und der bitteren Enttäuschung über die Realität
in Deutschland. Beständig wächst die Sehnsucht, gesehen zu werden und einen eigenen Weg als türkisch-muslimischer Mann zu finden. Dabei ist 
es vor allem die Beziehung zu seinem Vater, die ihn letztlich vor die Frage stellt: Was bedeutet Männlichkeit überhaupt und wie kann sie jenseits der Klischees verstanden und gelebt werden?

Träger des Deutschen Buchpreises in Gießen
Tonio Schachinger (Foto: Anna Breit)
 

Wie die Vorstandsmitglieder des LZG in der Pressekonferenz unterstrichen, ist die Freude natürlich besonders groß, dass am Mittwoch, 6. März   (19 Uhr, ehemaliges Roxy-Kino am Ludwigsplatz in Gießen) Tonio Schachinger liest (Eintritt: 10 Euro, erm. 8 Euro, LZG-Mitglieder: 4 Euro).  Er bringt seinen Roman „Echtzeitalter“ mit, mit dem er den Deutschen Buchpreis gewann:

Ein elitäres Wiener Internat in der ehemaligen Sommerresidenz der Habsburger, der Klassenlehrer ein antiquierter und despotischer Mann. Was lässt sich hier fürs Leben lernen? Till Kokorda kann weder mit dem Kanon noch mit dem snobistischen Umfeld viel anfangen. Seine Leidenschaft sind Computerspiele, konkret: das Echtzeit-Strategiespiel „Age of Empires 2“. Ohne dass jemand aus seiner Umgebung davon wüsste, ist er mit fünfzehn eine Online-Berühmtheit, der jüngste Top-10-Spieler der Welt. Nur: Wie real ist so ein Glück? Tonio Schachinger erzählt von einer Jugend zwischen Gaming und Klassikerlektüre, von Freiheitslust, die sich gegen flammende Traditionalisten bewähren muss – und von dem unkalkulierbaren Rest, der nicht nur die Abschlussklasse 2020 vor ungesehene Herausforderungen stellt.  Die Veranstaltung findet  in Kooperation mit der Technischen Hochschule Mittelhessen  statt.

In einem weiteren Bericht stellt der „Landbote“ das weitere Programm vor. Infos über alle Termine und den Kartenverkauf  gibt es unter der Adresse www.lz-giessen.de

Titelbild: Ein Blick auf den Tisch, in dem die Bücher der Lesungen vorgestellt wurden, macht bereits neugierig auf die Termine. (Foto: Jörg-Peter Schmidt)

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