Klassik, Soul, Funk und Jazz
Man darf sich auf diese feine, vielfältige Mischung freuen: Von Kompositionen Mozarts bis zum Tango, Soul und Jazz sowie Theater- und Musicalaufführungen, Tanz und Varieté reicht das Jubiläumsprogramm des „Kultursommers Mittelhessen“, der vom 10. Juni bis zum 17. September 2017 zum 25. Mal stattfindet.
Auf den Berg und in die Auen
In den Reigen von über 200 Veranstaltungen ist zudem ein Programm für Kinder integriert, informierten kürzlich in einer Pressekonferenz im Hotel/Restaurant Heyligenstaedt in Gießen Sybille Atzbach (1. Vorsitzende) und Frank Dauer (Geschäftsführer/ Intendant) des veranstaltenden „Vereins Kultursommer Mittelhessen“. Die Fragen der Presse beantwortete zudem Nicole Schlabach, Stellvertretende Geschäftsführerin der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. Die Sparkassen-Kulturstiftung unterstützt die Ausrichtung des Kultursommers, dessen Motto diesmal „Auf den Berg und in die Auen“ lautet. Das Motto soll an die beiden ersten Kultursommer unter den damaligen Titeln „Kultur am Fluss“ (1993) und „Kultur auf der Höhe“ (1994) erinnern, erläuterte Frank Dauer. Die Veranstaltungen sind auf die Landkreise Gießen, Lahn-Dill, Marburg-Biedenkopf, Wetterau, Limburg-Weilburg und Vogelsberg verteilt.
Federspiel und Opas Diandl
Nachfolgend einige der vielen Farbtupfer in diesem Silberjubiläumsprogramm, das am 10. Juni in Biedenkopf im Landgrafenschloss (Innenhof, 20 Uhr) eröffnet wird. Die bekannte österreichische Gruppe „Federspiel“ zeigt an diesem Abend, wie man alpenländische Blasmusik zeitgenössisch präsentieren kann. Für den 4. Juli konnte die bayerische Band „LaBrassBanda“ im Rahmen des Ochsenfestes in Wetzlar (Bierzelt) verpflichtet werden. „LaBrassBanda“ mixt bayerische Volksmusik mit Ska-Punk, Techno, Reggea und Brass. Das Repertoire der Gruppe „Opas Diandl“ aus Südtirol hat zwar seinen Ausgangspunkt in der Volksmusik. Die Band beherrscht aber auch Barockmusik und Punk, wie sie am 24. August in Biedenkopf (Schlosshof, 20 Uhr) und am 25. August in Münzenberg (20 Uhr, Kulturhaus Alte Synagoge) zeigen wird.
„Selbstverständlich haben wir auch völlige andere Musikrichtungen ins Programm genommen“, unterstrich Sybille Atzbach: Wer lieber klassische Musik mag, dem kann man das Gastspiel der Sächsischen Bläserphilharmonie am 13. August in Nieder-Moos empfehlen: Werke von Brahms, Dvorák und Schostakowitsch aber auch dem Filmmusik-Komponisten Ennio Morricone kommen in der evangelischen Kirche zur Aufführung. Zuvor (am 23. Juni) in Bad Nauheim im Haus der Musik (20 Uhr) lädt die Musikschule Bad Nauheim zu einer Hofserenade ein. Wer „Funky Worldmusik“ (Blues, Soul, Jazz, Funk) schätzt, sollte sich rechtzeitig Tickets für den Auftritt von „Crossing Over“ am 29. Juli in Lich (20 Uhr, Kino Traumstern) sichern.
Installationen, Ausstellungen, Aktionstage
Viele musikalische Überraschungen bietet das „Ensemble Eden“ am 12. August im „Franzis“ in Wetzlar. Das Ensemble verschmilzt amerikanische und europäische Musiktradition und lässt die Grenzen zwischen klassischem Streichquartett und Jazzquartett verschwimmen. Neugierig darf man auch auf die Installationen, Ausstellungen und Aktionstage in sechs Kirchen der Wetterau entlang des Lutherweges sein, wie in der Pressekonferenz ausdrücklich betont wurde.
Einer der Glanzpunkte der Veranstaltungen wird die „Die große Reise“ des „Theaters Anu“ (31. August bis 2. September) im Schlosspark Marburg sein: 3000 Kerzenlichter bilden ein Labyrinth. Unter dem Titel „Die Hatzfeld“ wird ab dem 11. August in Biedenkopf eine Musical-Weltpremiere erfolgen (eine lokale Geschichte aus der Feder von Birgit Simmler und Paul Graham Brown). Zudem wird die selten aufgeführte Mozart-Oper „Gärtnerin aus Liebe“ ebenfalls ab 11. August im Kloster Altenberg bei Solms aufgeführt. Ein besonderes Erlebnis wird das Gastspiel des „Orchesters der Geflüchteten“ sein, das am 8. September im Schloss Braufels Beethovens Vierte interpretiert. Neben der Musik kommt aber auch Theater und Kabarett nicht zu kurz, beispielsweise die beiden Theatermärchen von F.K. Waechter am 19. August in Lautertal-Eichenrod.
„Man kann nicht alle interessanten Veranstaltungen aufzählen“, unterstrichen Sybille Atzbach und Frank Dauer, die darauf hinwiesen, dass man sich über alle Termine (auch die Eintrittspreise) in den Flyern informieren kann, die in den Sparkasse-Filialen, aber auch anderen öffentlichen Einrichtungen ausliegen werden Ausführliche Infos gibt es hier: kultursommer-mittelhessen.de
In den Flyern und auf der Homepage ist auch das Programm des „Jungen Kultursommer Mittelhessen“ (JUKS) aufgeführt. Für die jüngeren Zuschauer gilt es beispielsweise Puppentheater-Abenteuer zu bestehen.
Während der Pressekonferenz wurde erläutert, wie sich der Kultursommer Mittelhessen finanziert: Hauptförderer ist das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst. 175.000 Euro stellt es für den Kultursommer und den Jungen Kultursommer zur Verfügung. Die Sparkassen Kulturstiftung Hessen-Thüringen steuert einen großen Betrag für das Hauptprogramm und zusätzlich 5000 Euro für das Kinderprogramm hinzu, berichtete Nicole Schlabach, LOTTO Hessen unterstützt den Kultursommer ebenso wie OVAG, die oberhessische Versorgungs AG, mittelhessischen Landkreise und Städte, die mit rund 30.000 Euro dabei sind, so dass sich ein Gesamtetat im Jubiläumsjahr von über 230.000 Euro ergibt. Ohne diese Finanzierung wäre dieses vielseitige Jubiläumsprogramm nicht zustande gekommen.