Festliche Barockmusik
Die wiederentdeckten Kantaten des Osterfestkreises aus dem sogenannten „Stolbergischen Jahrgang“ von Georg Philipp Telemann erklingt am Ostermontag, 1. April 2024, in der Ortenberger Marienkirch.Mit Hörnern, Pauken und Trompeten
Die Auferstehung Jesu Christi am Ostersonntag ist seit Jahrhunderten Anlass für besonders festliche, fröhliche Musik. Dies war an barocken Fürstenhöfen nicht anders. So auch am Hof des Grafen Jost-Christian zu Stolberg in Roßla, für den Georg Philipp Telemann explizit einen Kantatenjahrgang, den „Stolbergischen Jahrgang“, schuf. Daraus erklingen auf Einladung des Fürstlichen Hauses zu Stolberg-Roßla und des Kulturkreises Altes Rathaus Ortenberg e.V. die Kantaten des Osterfestkreises sowie weitere Werke, die mit Hörnern, Pauken und Trompeten eine besondere Klangpracht entfalten. Das Telemannische Collegium Michaelstein arbeitet in diesem Konzert mit dem belgischen Gastdirigenten Florian Heyerick zusammen sowie den Solisten Heidi Maria Taubert, Sopran, Franz Vitzthum, Countertenor, Stephan Scherpe, Tenor und Karl Söderström, Bass.
Das kirchenmusikalische Schaffen des Komponisten Georg Philip Telemann genoss am Hof des Grafen Jost Christian zu Stolberg-Roßla (1676 – 1738) schon früh eine sehr hohe Wertschätzung – so wurden bereits seit den 1720er Jahren in Roßla mehrere Kantatenjahrgänge des Komponisten aufgeführt. 1736 dann komponierte Telemann für die Grafschaft Stolberg-Roßla einen ganzen Kantatenjahrgang. Dieser neu entstandene Jahrgang Telemanns, der im darauffolgenden Kirchenjahr erstmalig in Roßla von der „hochgräflichen Capelle“ sowie in Hamburg und Frankfurt am Main aufgeführt wurde, ist nach seinem Auftraggeber, dem in Ortenberg geborenen und aufgewachsenen Grafen Jost Christian zu Stolberg-Roßla (1676-1738), benannt.
Historische Aufführungspraxis
Das Telemannische Collegium Michaelstein vereint Spezialisten der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts, die sich in allen Bereichen der historischen Aufführungspraxis auskennen. In der Kombination von gängigem Repertoire mit vergessenen musikalischen Schätzen liegt immer wieder der Reiz abwechslungsreicher Konzerte. Inzwischen bezeugen die stark beachteten Konzerte in ganz Deutschland, beispielsweise zu den Thüringer Bachwochen, den Bach-Tagen Potsdam, den Magdeburger Telemannfesttagen und dem Bachfest in Leipzig diesen Weg.
Florian Heyerick, 1958 in Belgien geboren, gilt als gefragter Gastdirigent bei namhaften internationalen Chören sowie Symphonie- und Kammermusikorchestern, wie z.B. dem Symphonieorchester Flandern, der Komischen Oper Berlin oder dem Amsterdamer Ballett Orchester. Von 2002 bis 2004 war er Chefdirigent des Kurpfälzischen Kammerorchesters Mannheim. Florian Heyerick ist Gründer und Künstlerischer Leiter des Ensembles Ex Tempore. Mit einem Repertoire, das vom Barock bis zur Moderne reicht, ist es eines der wenigen flämischen Ensembles, das ein weites Spektrum der Alten Musik abdeckt. 1995 erschien Heyericks Aufnahme mit Telemanns Passions-Kantate Der Tod Jesu, die inzwischen als internationaler Standard für Telemanns Vokalwerk gilt. Es war der Grundstein der Zusammenarbeit mit dem angesehenen Ensemble Musica Antiqua Köln.
Das Konzert beginnt um 17 Uhr in der Marienkirche in Ortenberg. Einlass ist eine Stunde vor Beginn. Eintritt: Erwachsene 25 oder 28 Euro, Schüler und Studenten 12 oder 15 Euro, Familien (bis 7 Personen) 80 Euro, Kinder bis sechs Jahre frei. Karten gibt es im Vorverkauf und an der Abendkasse. Schon erhältlich sind sie per Mail unter kulturkreis@ortenberg.net oder bei MaKiLoPo in Ortenberg.
Titelbild: Telemannisches Collegium Michaelstein (Copyright TCM)