Das Ding muss hupen
Diese App passt perfekt zur aktuellen Alarmstimmung: „Katwarn“ zeigt, wo es in der eigenen Umgebung brennt, staut oder knallt. Oder auch nicht. Allein in der Wetterau gibt es schon mehr als 10000 Menschen, die sich warnen lassen. Der Landrat scheucht sie fortan in jedem Quartal mit einem Probealarm auf.
Katwarn boomt
Den ersten Probealarm löste der Wetteraukreis am 4. Oktober 2016 aus. Künftig wird er zu Beginn eines jeden Vierteljahres stattfinden, meldet Landrat Joachim Arnold.
2015 schuf die Untere Katastrophenschutzbehörde die technischen Voraussetzungen, um mit der App alle registrierten Nutzerinnen und Nutzer gebührenfrei vor Schadensfällen zu warnen und wichtige Informationen herausgeben zu können. Das kleine Programm für Handys, Smartphones und Tablets wird vom Fraunhofer-Institut in Berlin technisch umgesetzt und vom Verband der öffentlichen Versicherer und der Berliner Firma CombiRisk vertrieben. Für die Nutzer älterer Handys besteht die Möglichkeit, sich SMS-Warnungen senden zu lassen. Dazu müssen sie an die Servicenummer 0163-7558842 eine SMS mit dem Inhalt KATWARN und die Postleitzahl des gewünschten Bereiches senden. Für Friedberg beispielsweise also „KATWARN 61169“. Will man die Warnung auch als E-Mail haben, sendet man – in unserem Beispiel – „KATWARN 61169“ und die entsprechende Mailadresse an die Servicenummer.
Gewarnt wird überall
Smartphone.Besitzer können Katwarn in ihren App-Shops herunterladen. Die App erlaubt bis zu sieben frei wählbare Postleitzahlbereiche festlegen, über die man informiert oder gewarnt werden möchte. Warnungen kommen auch an den momentanen Standort des Smartphones. Das heißt, liegen für den Wetteraukreis Warnungen vor, werden auch Durchreisende auf Wetterauer Straßen- und Schienenwegen sofort informiert.
Landrat Arnold hatte die Testalarmierung angeregt, die nun viermal im Jahr wiederholt werden soll. Dabei wird für das gesamte Kreisgebiet ein fiktiver Alarmzustand als „Sonderfall“ (Probealarm) mit entsprechendem Hinweis ausgegeben, der später wieder aufgehoben wird (Entwarnung). Beim jüngsten Testalarm wurden 10 192 registrierte Apps und 80 SMS-Empfänger „gewarnt“. Den Spitzenreiter gibt dabei die Kreisstadt Friedberg mit 1 333 registrierten Nutzinnen und Nutzern – das entspricht 4,77 Prozent der Bevölkerung. Kreisweit liegt die Nutzerquote noch bei entwicklungsfähigen 3,4 Prozent von knapp 302 000 Einwohnern.
Alle sollen gewarnt werden
Die Katastrophenschüzer wollen alle warnen: „Das Ding muss hupen – wir müssen mit der neuen Technik ganz nah ran an die Menschen“, so Landra Arnold. Die Bevölkerung müsse die App als nutzbringend erleben. Katwarn ersetze dabei allerdings nicht die herkömmlichen Alarmierungs- und Informationswege von Sirenen und Gefahrendurchsagen in Rundfunk und Fernsehen.
Weitere Informationen gibt der Kreis dazu nicht im Netz, sondern unter der Telefonnummer: 06031/83-2353.
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