Frankfurter sollen Trinkwasser sichern
Der Internationale Tag des Wassers ist am Dienstag, 22. März 2016. „Frankfurter schützt euer Wasser!“ fordert an diesem Tag die Schutzgemeinschaft Vogelsberg gemeinsam mit der Aktionsgemeinschaft „Rettet den Burgenwald“ und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Die Wasserschützer demonstrieren von 16 bis 17 Uhr in Frankfurt vor dem Römer. Die Main-Metropole droht das Umland leerzusaufen.
Grundwasser schützen
In Frankfurt werden Brunnen stillgelegt, um Baugebiete zu gewinnen, während immer größere Mengen Trinkwasser aus dem Umland herangeschafft werden müssen, um den wachsenden Durst der Metropole zu stillen. Gegen diese Entwicklung stemmen sich Wasserschützer aus Mittelhessen. Frankfurt soll seine Eigenversorgung mit Trinkwasser stärken und Brunnenschließungen verhindern, fordern sie. Die Schutzgemeinschaft Vogelsberg, die Aktionsgemeinschaft „Rettet den Burgenwald“ und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald rufen dazu auf, für die Versorgung des Ballungsraums weniger Fernwasser aus den ökologisch sensiblen Gebieten von Vogelsberg, Burgwald und hessischem Ried zu verwenden. „Die Politik und die Versorger müssen dringend das Stärken der Frankfurter Eigenversorgung voran bringen. Sie müssen dem langfristigen Schutz des Grundwassers endlich Vorrang gegenüber konkurrierenden Landnutzungen einräumen“, heißt es im Aufruf des Aktionsbündnisses zu der Veranstaltung auf dem Römerberg.
Neue Fernwasserleitung
Derzeit baut der Zweckverband Mittelhessischer Wasserwerke eine neue Fernwasserleitung nach Frankfurt, durch die bis zu 12 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr in die Metropole fließen können. Die Wasserschützer hadern mit dem unter Regie der Grünen stehenden Hessischen Umweltministerium. Das hat jüngst ein Strategiepapier für eine sichere Wasserversorgung des Rhein-Main-Gebietes unterzeichnet, das ausschließlich mit den großen Wasserversorgern Südhessens ausgehandelt wurde, wie die Wasserschützer beklagen. „Ist dies nun ein Zusammenschluss der Wassergroßverbraucher der Metropolregion mit dem Umweltministerium gegen die Interessen der Gewinnungsgebiete für Fernwasser? Oder hat das Ministerium doch noch gelernt, dass gegenwärtig ein Rückfall in die Ausbeutung der landlichen Grundwasservorkommen droht, und dass nur sein Eingreifgen die Vereinbarkeit von Naturschutz und Wassergewinnung herstellen kann?“, fragt die Schutzgemeinschaft Vogelsberg besorgt in einer Pressemitteilung. Die weiß, wovon sie redet: sie ist vor über 25 Jahr von Kommunen und Naturschutzverbänden gegründet worden, weil der Raubbau am Vogelsberg-Grundwasser bereits zu erheblichen Schäden an Natur und Landschaft geführt hatte. Die Schutzgemeinschaft sorgte dafür, dass die Wasserexporte aus der Vogelsberg-Region nach Frankfurt deutlich gesenkt wurden.
Interaktive Info-Aktion „Frankfurter schützt euer Wasser!“, Dienstag, 22. März 2016, 16 bis 17 Uhr, Frankfurt, Römberg, vor dem Römer.