Engagement in Staufenberg gewürdigt
von Jörg-Peter Schmidt
Die jungen Leute handeln, anstatt nur große Worte zu machen. Sie engagieren sich ehrenamtlich, beispielsweise in der Jugendarbeit, in Vereinen, kirchlich, für die Umwelt oder für soziale Belange. Jetzt wurden sie im Rahmen einer Veranstaltung, die den Titel „Youngagiert in Staufenberg“ trug, im Kulturcafé in Staufenberg-Daubringen im Kreis Gießen geehrt.Die Jugendarbeit erfolgt in Staufenberg als Gemeinschaftsprojekt. Veranstalter von „Youngagiert“ waren der Verein „Im-Puls – Kulturpolitischer Arbeitskreis Staufenberg e.V“, die Gestalter des Projekts „Dabeisein in den Gießener Lahntälern“ und die Jugendbeauftragten der Stadt Staufenberg. Zur Erläuterung: „Dabeisein“ ist eine „Partnerschaft für Demokratie“ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben“. Man habe sich die Aufgabe gesetzt, in mehreren Kommunen im Kreis die Zusammenarbeit zwischen Kommunalverwaltung und Zivilgesellschaft zu verbessern, geht aus der entsprechenden Homepage hervor.
Kritik an drohender Abschiebung
Sven Iffland, der das Kinder- und Jugendbüro in Staufenberg leitet, kam noch vor den Ehrungen auf ein sehr wichtiges Thema zu sprechen. Es geht um den Flüchtling Likawunt Wendwosen aus Äthiopien, der zwei Kinder hat und verheiratet ist. Iffland berichtete, dass dem in Staufenberg lebenden engagierten Bürger, der vom Land Hessen zum Sportcoach ernannt worden ist, und seiner Familie die Abschiebung droht. Dies müsse unbedingt verhindert werden. Likawunt Wendwosen, dessen Spitzname Luke ist, arbeitet ehrenamtlich, beispielsweise kirchlich und für einige Vereine. Viele Menschen setzen sich dafür ein , dass die Familie nicht abgeschoben wird. Auch die ev. Kirche Daubringen will helfen.
Lob für frühes ehrenamtliches Wirken
Wie Luke gibt es zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Bevölkerung einsetzen. Dazu gehören, wie eingangs erwähnt, auch die jungen Leute, die jetzt geehrt wurden und deren ehrenamtliches Wirken auch Bürgermeister Peter Gefeller würdigte. Hier sei schon früh die Bereitschaft erkennbar, für andere Menschen da zu sein, so der Bürgermeister.
Felix Döring machte Mut
Felix Döring (SPD-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Gießen) hob hervor, dass man durchaus auch schon in jungen Jahren gegen Ungerechtigkeiten ankämpfen könne. Dies habe er beispielsweise als Schulsprecher praktiziert, später als Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA). Döring lädt die youngagierten Staufenbergerinnen und Staufenberger zu einem Besuch im Bundestag im Rahmen einer viertägigen Fahrt Ende September 2022 ein.
Junge Leute beweisen Gemeinschaftssinn
Sven Iffland fasste am Ende der Veranstaltung die erreichten Ziele des Abends, zu dem auch Workshops und Rollenspiele gehörten, zusammen: Junge Menschen sollten miteinander vernetzt und es sollte das Ehrenamt in Vereinen und der Gesellschaft gefördert werden. Schließlich sollte darauf aufmerksam gemacht werden, dass im Sommer 2022 die Wahl einer Jugendvertretung für alle Staufenberger Jugendlichen ansteht und dass es daneben noch viele weitere Möglichkeiten gibt, sich auch als junger Mensch ganz niedrigschwellig im kommunalpolitischen Kontext einzubringen.
Workshops und Ehrungen
Workshopleiter waren: Isabella Hercher und Ida Schulz vom Projekt „Dabeisein in den Gießener Lahntälern“ sowie Kathi Traoré vom Freiwilligenzentrum und Sven Iffland. Die Präsente bei den Ehrungen überreichten Bürgermeister Gefeller, Felix Döring, Sven Iiffland und Marian Moldenhauer.
Teilnehmende und Geehrte waren: Amelie Töllich, Chaima Kenaou, Delchad Kenaou, Fatih Sahin, Finn Müller, Franziska Stecher, Lea Müller, Lea Klamm, Lilly Seeber, Lina Schwalbe, Marian Moldenhauer, Maya Schmitt, Nina Schleicher, Simon Schmitt, Tim Blütgen, Sofie Schwarz, Adriana Geier, Fawad Momend, Agon Cadraku, Baris Sulaiman, Lara Seel, Lena Stein.