Antisemitisch und völkisch
„Moderner Antisemitismus, Querfront und völkische Bewegung“ ist das Thema eines Vortrages von Jutta Ditfurth (Foto) am 21.10.2015 in der Stadthalle in Friedberg (Hessen). Der Vortrag ist Teil des Programms, mit dem sich die Stadt gegen den sogenannten Querdenken-Konreß wehrt.
Flucht in Rassismus
Im 70. Jahr der Befreiung vom Faschismus breitet sich auf den Straßen die größte völkische Bewegung seit 1945 aus, stellt die Antifaschistische Bildungsinitiative (Antifa-Bi) fest, die den Vortrag von Ditfurth organisiert hat. Die derzeitigen rassistischen Mobilisierungen gegen Flüchtlinge würden durch den Bezug auf das Volk geeint, das sich durch Überfremdung bedroht sehe. „Teile der Gesellschaft reagieren mit der Flucht in Rassismus, Antisemitismus und ins Autoritäre. Die Verbindungen der Querfronten reichen über die sogenannte ‚Mitte‘ hinweg, einerseits ins offen faschistische Lager und andererseits in die nationale, autoritäre Linke“, erklärt die Antifa-Bi. Mit Jutta Ditfurth habe sie „die wohl bekannteste Kritikerin dieser Zusammenhänge für einen Vortrag in Friedberg gewinnen zu können“.
Soziologin, Publizistin, Politikerin
Jutta Ditfurth ist Soziologin, Publizistin und Politikerin. Sie hat die Grünen mitgegründet, trat 1991 aus der Partei aus und rief die Ökologische Linke ins Leben. Sie war sie Mitglied im Bundesvorstand der Deutschen Journalisten Union (dju). Seit 2011 vertritt sie die Wählervereinigung „ÖkoLinX-Antirassistische Liste“ als Stadtverordnete im Frankfurter Römer.
Sie hat 15 Bücher geschrieben, darunter „Feuer in die Herzen. Gegen die Entwertung des Menschen“ (1997), „Ulrike Meinhof. Die Biografie“ (2007) und „Krieg, Atom, Armut. Was sie reden, was sie tun: Die Grünen“ (2011).
Gegen geistige Brandstiftung
Ditfurths Vortrag ist Teil der Reihe gegen geistige Brandstiftung, mit der sich ein Bündnis aus 65 Organisationen gegen den Querdenken-Konress wehrt, der am 30. Oktober und 1. November in der Friedberger Stadthalle stattfinden soll. Der Kongreß ist eine krude Mischung aus Esoterik, Verschwörungstheorien, Rassismus und Nationalismus. Die Querdenken-Veranstalter scheuen die Öffentlichkeit: Presse ist nicht zugelassen.
Der Vortrag von Jutta Ditfurth ist am Mittwoch, 21. Oktober, um 19 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) in der Stadthalle in Friedberg, Am Seebach 2