Bad Nauheim plant eine Surf-Zone
Eine frohe Botschaft für Smartphone-Besitzer verkündete am 1. September 2015 der Bad Nauheimer Bürgermeister Armin Häuser: Der Magistrat will die Innenstadt mit einem kostenlosen Internetzugang ausstatten.
Freies WLAN in der City
Eingerichtet werden soll das Angebot zunächst für Stresemann-, Reinhard-, Karl-, Kur- und Parkstraße, Aliceplatz, Trinkkuranlage, Tourist-Info und Rathaus. Die Investitionskosten der Stadt halten sich nach Häusers Angaben in Grenzen. In die Antennen mit einer Reichweite von jeweils 300 Metern müsse die Stadt 15 000 Euro investieren, dazu kämen später geringe monatliche Kosten für die Internetanschlüsse sowie die Stromkosten für die Verstärkerantennen. Die Stadtwerke sollen das Internet durch Glasfaserkabel an die Antennen leiten.
Installieren und dauerhaft finanzieren soll die Innsbrucker Firma Innerebner das Bad Nauheimer Stadtnetz. Der Magistrat will mit den IT-Leuten einen zwei Jahre lang gültigen Gestattungsvertrag schließen, damit die Antennen an stadteigenen Häusern installiert werden können. Die Firma soll im Stadt-Netz Werbung schalten können, die möglichst von hiesigen Unternehmen kommt. Für den Zugang müssten Interessenten per SMS einen Pin anfordern, danach können sie surfen.
Damit Kinder und Jugendliche mit ihren Smartphones nicht in der Fußgängerzone durch das Stadt-Netz Pornos gucken, wird laut Häuser ein Content-Filter installiert, der unerwünschte Seiten blockiert. Bisher haben nur wenige deutsche Städte (zum Beispiel Mannheim) freie Surfzonen, weil sie Scherereien durch illegale Nutzung fürchten.
Als weiteren Nutzen nennt der CDU-Politiker Häuser das „free key-shopping“. Es werde interessierten Einzelhändlern neue Möglichkeiten des bargeldlosen Zahlungsverkehrs sowie –beispielsweise durch die Nutzung von QR-Codes – zusätzliche Kanäle für ihre Angebote bringen. Damit will Häuser die Attraktivität der Innenstadt für jüngere Menschen erhöhen.