Erfinder Walter Günther

Die mechanische Bratwurst

Ein Grillrost, der Würstchen automatisch wendet. Ein Kochtopf, der weiß, ob die Kartoffeln gar sind. Eine Schlagbohrmaschine, die ohne Strom auskommt. Seine erstaunlichen Erfindungen stellt Walter Günther am Sonntag, 5. Februar 2017, in Butzbach vor.

Alles funktioniert ohne Strom

Walter Günther baut Geräte, die aussehen wie aus dem Museum – dabei hat es sie nie gegeben. 15 Maschinen hat der 51-Jährige bislang ersonnen, eine so verblüffend wie die andere – und jede existiert genau ein Mal. Alle laufen ganz ohne Strom, ohne Batterien, einzig und allein durch mechanische Prozesse. Da seine Erfindungen allesamt Unikate und daher auch unverkäuflich sind, kam Günther auf die Idee, seine Apparate zumindest in Form eines Buches der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Resultat ist „Die Mechanische Bratwurst“, ein ebenso unterhaltsamer wie faszinierender Bildband, der nicht nur einen Einblick in die Werkstatt von Walter Günther offeriert, sondern auch einige seiner Erfindungen genauer vorstellt.

Der Erfinder Walther Günther bei der Arbeit.

Bei seinem Besuch in Butzbach wird der Erfinder amüsant und verständlich erzählen, wie er auf seine Ideen kam – etwa für die einzige handbetriebene Schlagbohrmaschine der Welt oder die Bratwurst-Grillmaschine. Ein Topf, mit dessen Hilfe Kartoffeln perfekt gekocht werden können (der so genannte Aldentomat), eine Schaumkusswurfmaschine, eine Kerze, die nach vorgegebener Zeit erlischt oder ein Feuerzeug der ganz besonderen Art. Und der Bembelwächter und der Servietten-Willi, der sogar nahe dran war, in Produktion zu gehen, dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Wundersame Gebrauchsgegenstände

All diese kleinen mechanischen Wunderwerke hat der Schlossermeister in seinem Keller im Frankfurter Nordend ausgetüftelt. Der kleine dämmrige Raum im Kellergeschoss ist voller Material, Muttern und Metallfeilen, abgesägte Rohre, Kurbeln und alte Kochtöpfe stapeln sich. Es riecht nach Öl. Günther sammelt alles, was er als Teile in neue Erfindungen einbauen könnte. Der „Kram“, wie er ihn nennt, ist mit der Zeit gewachsen und stammt von Schrottplätzen und vom Sperrmüll.

Blick in die Werkstatt. (Foto aus dem Buch „Die mechanische Bratwurst“)

Aus diesem Sammelsurium stellt er Gebrauchsgegenstände her, in erster Linie für sich selbst. Die Unikate werden ohne Strom – und je nach Gerät mit Muskelkraft – betrieben. Wie das Stahlwollefeuerzeug, bei dem man mit einer Kurbel einen alten Fahrraddynamo in Gang setzt, dessen Draht in ein Metallschälchen mit einer Mischung aus Stahlwolle und Spiritus hineinragt. Durch die beim Drehen erzeugte Spannung beginnen die filigranen Wollefasern zu glühen. Dadurch fängt der Spiritus Feuer und brennt eine halbe Minute lang – genug Zeit, um eine Zigarette an der blauen Flamme anzuzünden.

Der „Daniel Düsentrieb des Frankfurter Nordends“ stellt einige seiner erstaunlichen und auch ein wenig kuriosen Erfindungen am 5. Februar auf Einladung der Buchhandlung Bindernagel und der Stadt Butzbach vor.

„Die mechanische Bratwurst –  Die Erfindungen des Schlossermeisters Walter Günther“,  Sonntag, 5. Februar 2017,um 15 Uhr,  Städtisches Museum, Färbgasse 16 in 35510 Butzbach.  Karten gibt es im Vorverkauf in der Buchhandlung Bindernagel Wetzlarer Str. 25 in  35510 Butzbach für 6 Euro. An der Tageskasse kostet der Eintritt  8 Euro.

die-mechanische-bratwurst.de

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