Geologische Baumhecke
Von Corinna Willführ
„Erdgeschichte zum Anfassen“ – Bei den Geo-Terminen der Sektion der Deutschen Vulkaneologischen Gesellschaft Vogelsberg ist das durchaus wörtlich gemeint. Ob bei der Spurensuche nach „Vulkanschloten und Lavaströmen“ rund um Ulrichstein, der „Wanderung auf der Felsentour“ bei Herbstein oder der Entdeckung der „Geologischen Baumhecke“ in Schotten-Eichelsachsen: Das Berühren der steinernen Zeugen aus der Jahr Millionen alten Geschichte des hessischen Mittelgebirges ist nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht. So auch am Sonntag, 13. Mai, bei der Themenführung „Auf der Spur der Natur“.
Erdgeschichte zum Anfassen
Den „Struthköppel“ dürften nur wenige kennen. Die „Geologische Baumhecke“ am Ortsausgang von Eichelsachsen auf der Straße nach Glashütten kurz rechts ab, ist in den vergangenen Jahren aber zu einem Begriff geworden für jene, die sich für die Geologie, Flora und Fauna des Vogelsbergs interessieren und „Erdgeschichte zum Anfassen“ kennenlernen möchten. Den Unterschied zwischen dem harten Basalt, dem lockeren Tuffstein selbst mit den Händen fühlen möchten. Also: Die „Geologische Baumhecke“ ist auf eben jenem auf rund 300 Meter Höhe gelegenen „Struthköppel“ zu finden. Nur gut 100 Meter lang und 20 Meter breit ist die von Menschen geschaffene Sehenswürdigkeit mitten in der Natur.
Rund eineinhalb Jahre haben die „Flintstones“, eine Gruppe von zehn Männern aus der Interessengemeinschaft (IGE) Eichelsachsen an ihren Vorhaben, auf kleinem Raum die große Geschichte des Vogelsbergs anschaulich zu machen, gearbeitet. Das Ergebnis: Ein Pfad mit Schautafeln, der sich vorbei an den für den vulkanischen Schlot typischen Basaltquadern windet, vorbei an Gesteinsbeispielen führt – und nicht zuletzt von der „Geologischen Baumhecke“ aus rundum Ausblicke auf die Landschaft des Vogelsbergs ermöglicht. Kaum vorstellbar, dass an eben jener Stelle vor rund 17 Millionen Jahren ein Lava-Strom geflossen ist.
Auf der Spur der Natur
Mehr über die verschiedenen Naturräume im Vogelsberg, die Täler des Eichel- und des Eckardbachs, die Flora und Fauna rund um den Schottener Stadtteil wird der zertifizierte Natur-, Geo- und Landschaftsführer Klaus Emrich bei der Wanderung „Auf der Spur der Natur“ berichten. Der „Spur der Natur“ kann man aber auch alleine folgen: Die längere, rund zehn Kilometer lange Variante – ausgeschildert mit einer schwarzen Tatze auf gelbem Untergrund – führt unter anderem durch Heckentunnel und vorbei am ehemaligen Jagdschloss Zwiefalten, das heute ein großes Gestüt beherbergt.
Noch zwei Tipps: Am Samstag, 30. Juni, gibt es bei der „Drei-Seen-Tour“ab Freiensteinau-Niedermoos Informationen zu Natur, Kultur und Vulkanismus rund um die Mooser Seenplatte. Bereits am Samstag, 9. Juni, geht es zu den schönsten Plätzen des Oberwalds, über die Führerin Andrea Albert viele Geschichten zu berichten weiß. Treffpunkt ist am Parkplatz an der Taufsteinhütte. Zum Vormerken für alle, die neugierig auf die Geologie in der Region geworden sind oder es auch schon waren: Am Samstag, 16. September 2018, ist Tag des Geotops in Homberg/Ohm.
Anmeldung für die Wanderung auf der „Spur der Natur“ am Sonntag, 13. Mai 2018 (Treffpunkt um 14 Uhr am Backhaus in der Dorfmitte von Schotten-Eichelsachsen) unter 0171/8626481 oder ige@eicheltal.de