EIGENES GEMÜSE

Selbstversorgungs-Gärten locken

Ab Mai geht die Gartensaison für Selbstversorger:innen wieder so richtig los. Wer auf diesen Trend aufspringen möchte, und sein eigenes Gemüse umsorgen und ernten möchte, kann in diesem Sommer auch in Buseck-Großen-Buseck oder Grünberg-Lumda (Kreis Gießen) einen sogenannten Saisongarten pachten und selbst frisches, gesundes Bio-Gemüse ernten.

Zwei Bio-Landwirte bestellen Äcker

Zwei Bio-Landwirte werden dafür ihren Acker mit unterschiedlichem Feldgemüse bestellen, in Parzellen einteilen und bis zum Herbst an private Gartenfans verpachten. Möglich wird dies durch Förderung des Landkreises, der jeweiligen Kommune sowie dem Ernährungsrat Gießen, berichtet die Pressestelle des Landkreises in einer Reportage.

Auf 30 Quadratmetern gesundes Gemüse

In der Stadt Gießen haben sich diese Saisongärten mittlerweile erfolgreich etabliert, es gibt derzeit kaum noch nicht-verpachtete Flächen für die anstehende Saison. Nun also wird es dieses Angebot auch auf dem Land geben: Der Sonnenhof Großen-Buseck sowie der Biohof Theiß in Grünberg-Lumda werden Parzellen zur Selbstversorgung anbieten.

„Ich freue mich sehr, dass sich mit der Familie Scheld sowie der Familie Theiß zwei landwirtschaftliche Biobetriebe bereit erklärt haben, einen Saisongarten für die Bürger:innen im Landkreis anzubieten“, sagt Christian Zuckermann als Hauptamtlicher Kreisbeigeordneter und Umweltdezernent im Landkreis Gießen. „Denn es ist uns ein großes Anliegen, gesunde Ernährung zum Thema und auch praktisch erfahrbar zu machen“, fügt er hinzu.

Ernährungsrat berät bei der Umsetzung

Mit den Saisongärten soll ein nachhaltiges und regeneratives Ernährungs- und Landwirtschaft-System in der Stadt und im Landkreis Gießen gefördert werden. Die Erfahrung des Ernährungsrats Gießen ist dabei besonders wertvoll, weil die Expert:innen bereits die Projekte in Ortsteilen der Stadt Gießen begleitet haben und bei allen Fragen rund um die Umsetzung dieser Projekte Hilfe geben können.

„Als Bindeglied zwischen Bürgern, Politik und Landwirtschaft möchten wir zur Schaffung regionaler Strukturen beitragen,“ sagt Angelika Körner vom Ernährungsrat Gießen, „dabei haben wir die Vision: Fair zu Boden, Pflanze, Tier und Mensch. Wir möchten die Menschen dazu motivieren, ihre Ernährungssouveränität zurückzugewinnen.“

Beispielsweise Pastinaken schon im Beet
Auch Pastinaken werden gepflanzt. (Foto: Wikipedia,  Quadell)

Was erwartet also diejenigen, die Interesse am eigenen Feld-Garten haben? Die Landwirte werden eine Fläche bereitstellen, die bereits mit Gemüse bepflanzt ist. Hier werden zum Beispiel Salat, Kohl, Kartoffeln, Rote Bete, Pastinake, Zwiebeln, Kürbis, Erbsen, Bohnen angepflanzt. Wer Lust auf Selbstversorgung hat, kann eine Parzelle für eine Saison zum weiteren Gärtnern und Ernten pachten.

Abgeerntete Flächen auf der jeweiligen Parzelle können in Eigenregie neu bestellt werden. Dafür sind ausschließlich Bio-Saatgut und Biopflanzen erlaubt. Auf konventionelle Mineraldünger und chemischen Pflanzenschutz muss verzichtet werden. Wasser zur Bewässerung steht zur Verfügung. Die komplette Ernte, die die Parzelle im Laufe des Sommers abwirft, gehört den jeweiligen Pächter:innen.

Landwirte geben die entsprechenden Tipps

Ab Mai kann auf Flächen des Sonnenhofs in Buseck und des Biohofs Theiß in Lumda gehackt, gejätet und gepflückt werden. Die Landwirte stehen den Pächter:innen auch nach Übergabe der Parzellen mit Rat und Tat zur Seite, denn sie möchten ihr Wissen und ihre Begeisterung für regionale Bio-Lebensmittel gern teilen.

Eine Parzelle von circa 30 Quadratmetern kostet 140 Euro für die gesamte Saison, die im Oktober endet. Das entspricht dem gleichen Preis, wie auf den Flächen der Saisongärten in Gießen, Kleinlinden und Lützellinden. Erfahrungsgemäß kann bei angemessener Pflege voraussichtlich mit einem Erntewert an Bio-Gemüse von rund 400 Euro gerechnet werden.

Bewusstsein für eigene Ernährung wird gefördert

Auch die beiden Landwirte freuen sich bereits auf die Saison und die neuen Mitstreiter:innen in Sachen Bio-Versorgung. „Uns ist es wichtig, etwas über unsere tägliche Arbeit vermitteln zu können. Wir produzieren gesunde und hochwertige Lebensmittel. Die Leute werden den Unterschied zum Discounter feststellen“, verspricht Edwin Theiß aus Grünberg-Lumda.

Jürgen Scheld ergänzt: „Wir finden es spannend, unsere Mitbürger:innen beim Gärtnern begleiten zu können. Auch für uns steht im Vordergrund, ein Bewusstsein über die eigene Ernährung herbeizuführen. Wer sich über eine Saison um sein eigenes Essen kümmert, wird die Produkte ganz anders wertschätzen und frischer als direkt vom Feld geht es nicht.“

Ergänzend zum Saisongarten-Angebot sollen im Laufe des Jahres verschiedene Veranstaltungen rund um die gesunde Ernährung und das Gärtnern durch den Ernährungsrat Gießen angeboten werden. Geplant sind Informationsveranstaltungen in Buseck und Grünberg, zu denen rechtzeitig über die Presse und den örtlichen Mitteilungsorganen eingeladen wird.

Wer Interesse an einem Saisongarten in Buseck oder Grünberg hat, kann sich direkt beim jeweiligen Landwirt per E-Mail melden: e.scheld@posteo.de (Buseck); edwin.theiss@gmx.de (Grünberg)

Symbol-Titelbild: Auch Kartoffeln gehören zum Angebot. (Foto: Wikipedia, Freud)

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