Herausforderung für Kreis und Kommunen
Der Wetterauer Landrat Jan Weckler (CDU) rechnet damit, „dass sich die Zahl der Menschen in der Wetterau um etwa 30.000 erhöhen wird.“ Zum 30. Juni 2017 betrug sie 304.776 Personen. Die Bevölkerungsentwicklung bedeutet eine große Herausforderung. Denn es werden mehr Schulen, mehr Kindergärten, zusätzliche Wohnungen und weitere Nahverkehrsangebote benötigt. Um die Anforderungen zu bewältigen, plant der Wetteraukreis neue Standorte für einen Teil seiner Fachdienste.
Neubau für ein Haus der Umwelt
„Mehr Menschen in der Wetterau erfordern mehr Dienstleistungen und das vor dem Hintergrund, dass nicht nur die Aufgaben mengenmäßig steigen, sondern durch Zuordnung anderer Behörden mehr werden und gleichzeitig auwändiger und komplexer“, so die Einschätzung des Wetterauer Landrats Jan Weckler. Der CDU-Politiker geht davon aus, dass die Zahl der Menschen im Wetteraukreis in den nächsten Jahren um zehn Prozent steigen wird.
Bereits jetzt sucht die Kreisverwaltung dringend nach gut ausgebildetem Personal für ihre Fachdienste. Das allerdings „gibt es momentan auf dem Markt nicht.“ Die Konsequenz: Zum einen soll die Suche nach den Fachkräften intensiviert werden, zum anderen will der Wetteraukreis noch stärker selbst ausbilden.
Um die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterbringen zu können, hat die Kreisverwaltung vor, das ehemalige Verwaltungsgebäude in der Friedberger Steinkaute zu sanieren. Vorgesehen ist, dass nach der Kernsanierung die modernisierte Rettungsleitstelle sowie Teile des Fachbereichs Gesundheit und Gefahrenabwehr sowie der Brandschutz dort untergebracht werden sollen. Die Fachdienste des Fachbereichs Regionalentwicklung und Umwelt sollen gemeinsam mit dem Fachdienst Bauordnung in einem Neubau in der Homburger Straße ein neues Domizil bekommen. Das Projekt trägt den Namen „Haus der Umwelt“.
Als Übergangslösung gegen die drängende Raumnot ist darüber hinaus ein Containerbau im Innenhof der Kreisverwaltung am Europaplatz geplant.
Butzbach vor Bad Vilbel, Kefenrod Schlusslicht
Und so sehen die Zuwachsraten der Bevölkerung im Wetteraukreis im Zeitraum zwischen der jüngsten Volkszählung am 9. Mai 2011 und dem Stichtag 30. Juni 2017 aus: Mit 8,4 Prozent mehr Menschen ist Butzbach Spitzenreiter, gefolgt von Bad Vilbel mit 7,61 Prozent. Rang drei nimmt Limeshain an. Es folgen Bad Nauheim, Friedberg und Büdingen. Um mehr als drei Prozent wuchsen Karben, Wöllstadt, Echzell, Rosbach, Ranstadt und Wölfersheim. Einen leichten Bevölkerungsrückgang meldet die Wetterauer Kreisverwaltung für Florstadt, Glauburg und Hirzenhain. Ein Minus von 2,52 Prozent für Gedern und ein Minus von 2,73 Prozent für die mit 2711 Einwohnern kleinste Gemeinde Kefenrod.
„Zurückzuführen ist das Bevölkerungswachstum ausschließlich auf ein positives Wanderungssaldo. Das heißt, die Zahl der zugezogenen Neubürger war deutlich höher als die der Fortzüge“, so die Pressemitteilung der Kreisverwaltung. Konkret: Am 30. Juni 2017 lebten im Wetteraukreis 862 Menschen mehr als sechs Monate zuvor.