Rodung sofort stoppen
von Ursula Wöll
Zunächst die allerherzlichsten Genesungswünsche für die 20jährige Aktivistin, die mehrere Meter stürzte und schwerverletzt im Krankenhaus liegt. Ein Polizist hatte das Stahlseil durchschnitten, das – von ihm wohl unbemerkt – den Tripod abstützte. Es ist sicher im Sinne der Aktivistin, wenn auch jetzt noch versucht wird, den Danneröder Forst zu retten. Am Sonntag, 22. November 2020, gibt es wieder einen Waldspaziergang, außerdem kann man einen Offenen Brief für einen Stopp der Rodung unterschreiben.Laternenumzug am Sonntag
„Wenn ich sehe, wie die Bäume fallen, macht mich das so traurig“, sagt Elke Müller, die am Dannenröder Wald wohnt. „In die alten Eichen und Buchen schneiden sich Kettensägen. So viel Zerstörung für eine Autobahn.“ Elke Müller lobt die jungen Leute, die den Wald mit ihren Baumhäusern schützen. „Trotz Kälte und Regen, trotz all der Polizei im Wald, sie setzen sich friedlich und entschlossen für jeden Baum ein. Dabei will ich sie unterstützen und zeigen: „Ihr seid nicht allein!“
Für Sonntag, den 22. November, ruft die Bürgerinitiative „Keine A49“ zu einem Laternenumzug auf. „So bringen wir ein Licht der Hoffnung in den Wald“, sagt die 58jährige. Gemeinsam mit anderen AnwohnerInnen ist sie schon seit 40 Jahren gegen den Bau der Autobahn aktiv. „Die jungen Leute mit ihren Baumhäusern haben uns Kraft gegeben. Jetzt wo sie in Bedrängnis sind, stehen wir ihnen bei.“ Die hessische Landesregierung soll sehen, dass AnwohnerInnen und AktivistInnen Seite an Seite für den Dannenröder Forst stehen. Der grüne Verkehrsminister Al-Wazir, der jetzt die Verantwortung nach Berlin weiterreicht, könnte den Bau stoppen, wenn er nur wollte.
1000 Lampions für Sonntag sind bestellt. Man kann natürlich auch eine selbstgemachte Laterne mitbringen. Und bitte den Mund-Nasen-Schutz nicht vergessen. Während des Umzugs wird gebührend Abstand gehalten. Vom Bahnhof Stadtallendorf gibt es wieder einen Shuttlebus für Hin-und Rückfahrt. Der Umzug beginnt am 22.11. um 15.15 Uhr. Er wird um 14 Uhr eröffnet, und zwar in Homberg/Ohm, Ortsteil Dannenrod, Platz der Mahnwache an der Straße ‚Zur Waldecke‘ zwischen Dorf und Waldrand.
Offener Brief
Der Offene Brief an den Innenminister, den Verkehrsminister, den Ministerpräsidenten und die Deges GmbH ist bereits von vielen Gruppierungen und Einzelpersonen unterzeichnet. Er fordert einen Stopp der Rodungen und kann noch unterschrieben werden. Dazu genügt eine Mitteilung per mail an waldstattasphaltbuendnis@rifeup.net Den Text des Briefes steht hier attac.de/dannenroeder-wald-offener-brief/