Immer mehr Fälle in der Wetterau
Innerhalb eines Tages registrierte das Wetterauer Gesundheitsamt 19 neu mit Corona infizierte Menschen. Die Inzidenz stieg von 10,4 auf 14,6 Fälle pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Trotzdem lassen sich nicht genug Menschen in Büdingen impfen. Oder lassen auch schon vereinbarte Impftermine platzen.Dringender Appell: Geht zur Impfung!
Neuinfektionen wurden am 28. Juli 2021 aus Altenstadt (1), Bad Nauheim (1), Echzell (5), Friedberg (6), Karben (1), Nidda (1), Ober Mörlen (2), Wölfersheim (1) und Wöllstadt (1) gemeldet. Todesfälle im Zusammenhang mit der Infektion wurden nicht gemeldet. Seit Beginn der Pandemie sind 570 Menschen im Wetteraukreis an den Folgen der Infektion verstorben. Aktuell sind 76 Menschen infiziert, meldet das Gesundheitsamt. Sie befinden sich alle in häuslicher oder klinischer Quarantäne.
Seit Beginn der Impfaktion wurden im Wetteraukreis knapp 320 000 Impfungen durchgeführt. Davon 174 279 Erstimpfungen und 142 832 Zweitimpfungen. Von den Erstimpfungen fanden 105 894 im Impfzentrum Büdingen und durch mobile Teams und 68 385 in Arztpraxen statt. Bei den Zweitimpfungen entfallen 78.574 auf das Impfzentrum und die mobilen Teams und 64.258 auf die Arztpraxen. Nicht ganz die Hälfte aller Wetterauer ist somit komplett durchgeimpft.
Aktuell liegt die Zahl der täglichen Impfungen im Impfzentrum bei etwa 500. Am Dienstag, 27. Juli gab es erstmals im Impfzentrum in Büdingen das Angebot für Impfungen mit dem Impfstoff von Biontech ohne Anmeldung. „Wir haben rund 200 Impfungen mit Biontech durchgeführt, dazu kamen noch einige Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson&Johnson. Insgesamt nutzten rund 250 Menschen die Möglichkeit zur Impfung ohne Termin, wir hätten uns tatsächlich mehr gewünscht“, bedauert Amtsarzt Dr. Reinhold Merbs.
Weitere Sonder-Impfaktionen
Die Sonderimpfaktionen sowohl mit Biontech als auch mit dem Wirkstoff von Johnson&Johnson werden zunächst einmal bis zum kommenden Sonntag fortgesetzt. „Ich hoffe, dass vor dem Hintergrund der massiv steigenden Infektionszahlen in den Nachbarländern jetzt noch mehr Menschen vom Angebot der Impfungen Gebrauch machen“, rät Amtsarzt Dr. Merbs.
Vor allem die Delta Variante des Virus trägt zur raschen Verbreitung bei. Sie ist inzwischen die dominierende Variante in Deutschland. Aufgrund der leichten Übertragbarkeit dieser Variante rechnen Fachleute mit einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen in den nächsten Wochen.
In seiner jüngsten Risikobewertung schätzt das Robert Koch-Institut die Gefährdung für die Gesundheit der nicht oder nur einmal geimpften Bevölkerung in Deutschland insgesamt weiterhin als hoch ein. Für vollständig Geimpfte wird die Gefährdung als moderat eingeschätzt.
Wer es eilig hat kann sich mit dem Vakzin von Johnson&Johnson impfen lassen, es gewährleistet bereits nach 14 Tagen den vollen Impfschutz. Bei dem Wirkstoff von Biontech ist eine zweite Impfung sechs Wochen nach der Erstimpfung notwendig, weitere zwei Wochen später ist der vollständige Impfschutz erreicht.
Die zusätzlichen Impfungen führen nicht zu Beeinträchtigungen oder zusätzlichen Wartezeiten für die bereits verbindlich terminierten Impfungen. Die nötigen Unterlagen sollten am besten ausgedruckt und ausgefüllt mitgebracht werden. Die Formulare gibt es auf der Seite des RKI:
RKI – Impfungen A – Z – Aufklärungsbogen und Anamnese- und Einwilligungsbogen zur COVID-19-Impfung
Jeder Fünfte sagt ab oder kommt nicht
Etwa jeder fünfte Impfling lässt seinen oder ihren Impftermin verfallen. Im Impfzentrum in Büdingen ist das eine Erfahrung, die bereits seit einigen Wochen gemacht wird. „Wir gehen davon aus, dass viele Termine verfallen, weil die Betroffenen bereits geimpft sind, zumeist durch die Hausärzte“, vermutet Dr. Merbs.
Es besteht weiterhin die Möglichkeit für alle, die noch nicht geimpft sind, sich über das Impfportal des Landes Hessen zu registrieren. Erfahrungsgemäß erhält man derzeit sehr schnell seine Impftermine.