Stadtkapelle spielt auf Presley-Platz
Auf dem Elvis-Presley-Platz in Friedberg wird am Sonntag, 19. Juni 2016 kräftig geblasen: Die Stadtkapelle Friedberg mit ihren knapp 50 Musikern spielt volkstümliche Blasmusik, Unterhaltungsmusik und große Klassiker.
Blasmusik von Polkas bis Klassik
Michael Meininger mag nicht zwischen ernster Musik und Unterhaltungsmusik unterscheiden. Diese Einteilung gebe es so nur in Deutschland, sagt der musikalische Kopf der Friedberger Stadtkapelle. So kann man am 19. Juni die ganze Bandbreite der Blasmusik erleben: Märsche (Radetzky Marsch), Polkas (Südböhmische Polkas), Medlys (Udo Jürgens) Filmmusik (Pirates oft he Caribbean) und große Klassiker wie Auszüge aus der Fantasia of British Seasongs von Sir Henry Wood.
Seit fast zwei Jahren dirigiert Michael Meininger die Friedberger Stadtkapelle. Er ist ein junger Mann, der auf eine angenehme und motivierende Art ehrgeizig ist. Damit führt er die Tradition fort, die die Musiker und Dirigentin der Stadtkapelle seit ihrer Gründung 1999 vereint: Originalkompositionen mit sinfonischem Charakter zu spielen. Nicht ohne Grund beschränkt sich die Stadtkapelle auf lediglich zwei bis drei große Konzerte im Jahr. „Nur so „können wir unserem Anspruch gerecht werden“, sagt Herbert König, Gründungsmitglied und Vorsitzender.
Hoher Anspruch
Und der ist hoch. Michael Meininger will den Wesenskern der Stücke aufspüren und offen legen. Dazu gehöre auch sich mit der Biografie der Komponisten zu beschäftigen und das musikhistorische Umfeld des Stückes anzuschauen. „Erst dann“, erzählt der Student an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt, „habe ich eine präzise Vorstellung von Tempo und Klangcharakter und kann in den Dialog mit den einzelnen Instrumentengruppe gehen“.
Eine nicht leicht zu bewältigende Aufgabe. Immerhin gibt es in der Friedberger Stadtkapelle elf Instrumentengruppen: Holzbläser, Blechbläser und Schlagwerker“. Unsere Musiker sind hoch motiviert und bereit sich auch an schwierige Passagen zu wagen“, erzählt Meininger nicht ohne Stolz. Unterstützt werden sie dabei nicht nur vom Dirigenten, sondern auch von Dozenten, die die Stadtkapelle engagiert. „Die bezahlen wir von unseren Gagen“, sagt Herbert König und dabei wird deutlich: Die wollen es wirklich wissen und das Optimale aus ihren Instrumenten herausholen. Das zeugt Respekt, vor allem auf dem Hintergrund, dass alle an den Probetagen immerhin schon einen kompletten Arbeitsalltag hinter sich gebracht haben.
Das künstlerische, aber auch gesellschaftliche Engagement der Friedberger zeigt sich auch in ihrem Engagement bei der WASBE, eine Art Weltverband der sinfonischen Blasmusik. Eine Plattform, in der sich vom Dirigenten, über Musikverlage bis hin zu Musikinstrumentenbauer alle Berufsgruppen um die Anerkennung der sinfonischen Blasmusik bemühen. In Friedberg haben sie auf jeden Fall die Rathausspitze schon lange überzeugt. Bürgermeister Michael Keller ist seit Jahren ein Fan von ihnen und sieht sie als kulturellen Schatz Friedbergs.
Das Konzert der Stadtkapelle Friedberg beginnt am Sonntag, 19. Juni 2016 um 18 Uhr auf dem Elvis-Presley-Platz. Ende gegen 20.30 Uhr. Das Konzert gehört zu den Feierlichkeiten „800 Jahre Friedberg“ und ist kostenlos.