Erster Stadtrat Krank ins Amt eingeführt
Mit Peter Krank hat Bad Nauheim einen neuen Ersten Stadtrat. Vor zahlreich erschienenem Publikum sprach der Parteilose jetzt den Amtseid, Ort war die Trinkkuranlage. Bürgermeister Klaus Kreß (parteilos) bezeichnete Krank als Menschen, der sich mit der Stadt uneingeschränkt identifiziere.
Zwei parteilose Freunde an der Spitze
Die Musik verstummte, nun war es soweit. Gerade war die bisherige Erste Stadträtin Brigitta Nell-Düvel (Grüne) aus ihrem Amt verabschiedet worden, gleich würde ihr Nachfolger Peter Krank (parteilos) den Amtseid sprechen. Der ebenfalls parteilose Bürgermeister Klaus Kreß überreichte Krank zunächst die Ernennungsurkunde. Wie Kreß schilderte, hätten Krank und er seit dreizehn Jahren im Rathaus als Fachbereichsleiter zusammengearbeitet. Im Lauf der Jahre sei ein Vertrauensverhältnis, eine Freundschaft gewachsen. „Stets ging es in Diskussionen um die Sache“, unterstrich der Rathauschef. Auch bei unterschiedlichen Positionen seien die beiden Männer immer zu einem guten Kompromiss gekommen. Er habe an Krank besonders die bisherige offene, kollegiale Beratung geschätzt, hoffe, dies auf anderer Ebene fortsetzen zu können. In Richtung Parlament betonte Kreß: „Mit ihm bekommen Sie einen Ersten Stadtrat mit viel Sachverstand, Erfahrung und Herz. Er ist ein Mensch, der für Bad Nauheim wahrhaft brennt.“
Krank sei eine eher stille, bescheidene und ausgeglichene Persönlichkeit, sagte Kreß, die sich jeder Herausforderung stelle und jedes Problem zu lösen vermöge, weil er stets ein klares Ziel vor Augen habe und es auch erreiche. Die gesamte Stadtverwaltung vom Praktikanten bis zum Fachbereichsleiter habe er maßgeblich geprägt. „Der gut aufgestellte Sozialbereich – so wie er sich heute präsentiert – ist sein Verdienst.“ Krank habe jahrelang die Ordnungsbehörde geführt, ihm wurde die Kulturarbeit übertragen, er habe die Flüchtlingskrise bewältigt und gemeistert. „Er würde hierzu sagen: ‚Das war nicht ich, das war mein Team.‘“ Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Hahn (FW/UWG) nahm dem neuen Ersten Stadtrat nun den Amtseid ab, Nell-Düvel übergab ihrem Nachfolger den Staffelstab.
Krank wird Kämmerer
Krank dankte den Stadtverordneten, die ihn mehrheitlich gewählt hatten, für ihr Vertrauen, „ich werde alles tun, es nicht zu enttäuschen“. Künftig werde er mit den Parlamentariern mehr in direktem Kontakt stehen als bisher, worauf er sich freue. „Der Umgang soll weiterhin von gegenseitigem Vertrauen geprägt sein, denn nur so kann das Zusammenwirken zum Wohle der Stadt gelingen“, erklärte er. In den vergangenen Jahren habe man den Eindruck gewinnen können, dass das Grundvertrauen nicht mehr vorhanden sei. „Ich hoffe, es gelingt mir, das wiederherzustellen.“ Wie Krank schilderte, werde er die Kämmerei übernehmen und sei dankbar, ein gut bestelltes Feld vorzufinden. Das Infrastrukturvermögen der Stadt müsse weiterentwickelt und ausgebaut werden, um die Konkurrenzfähigkeit Bad Nauheims zu sichern. Das gelte auch im Hinblick auf die demografische Entwicklung. An dem Konzept eines Doppelhaushaltes will Krank aus Effizienzgründen festhalten, die Darstellung des Etats interaktiv gestalten. In sozialer Hinsicht halte die Stadt ein hohes Angebot vor, betonte der ehemalige Fachbereichsleiter für Soziales, Gesundheit, Sport und Kultur. „Das begonnene Quartiersmanagement, das sich auf die neuen gesellschaftlichen Entwicklungen einstellt, will ich weiter voranbringen.“ Kultur wolle er für jeden Menschen erlebbar machen. „Bad Nauheim zehrt von seinem gepflegten Erscheinungsbild“, nannte er einen weiteren Punkt. Die Stadt lasse sich ihre Schönheit einiges kosten, „wir müssen weiterhin und noch mehr gegen Vandalismus und Ruhestörung vorgehen“.