Bürgermeister Kreß spricht Amtseid
Am Donnerstagabend wurde der künftige Bürgermeister von Bad Nauheim während der Stadtparlamentssitzung vereidigt, der parteilose Klaus Kreß (Foto). Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Hahn (FW/UWG) nahm dem 48-Jährigen den Eid ab. Kreß benannte anschließend seine Ziele, darunter einen Masterplan für die Stadtentwicklung.
Hohes Ansehen und Vertrauen
Wie Parlamentschef Hahn vor der Vereidigung des neuen Bürgermeisters Klaus Kreß ausführte, seien dem Parteilosen Stadt und hiesige Kommunalpolitik gut bekannt, was an seiner langjährigen Tätigkeit als Fachbereichsleiter für Zentrale Dienste und Öffentlichkeitsarbeit im Rathaus liege. „Durch die Ausübung Ihrer Tätigkeit haben Sie sich hohes Ansehen und Vertrauen erworben, weshalb die Bürger unserer Stadt mit Ihrer Wahl zum nächsten Bürgermeister hohe Erwartungen verbinden.“ Er wünsche Kreß, dies mit seiner Erfahrung, Kompetenz und seinem mehrperspektivischen Denken zu meistern. Um das politisch Machbare zu realisieren, werde er viel Sensibilität und Gespür benötigen, äußerte Hahn.
Geradlinig und offen
Bevor der noch amtierende Bürgermeister Armin Häuser (CDU), der aus eigenen Stücken bei der Wahl im Mai nicht mehr angetreten war (der Neue Landbote berichtete), seinem Nachfolger die Ernennungsurkunde überreichte, sagte er in Richtung Parlament: „Mit Klaus Kreß bekommen Sie einen geradlinigen, offenen und ehrlichen Bürgermeister mit Augenmaß.“ Kreß sei aufgeschlossen und kompromissbereit, aber auch verantwortungsbewusst und entscheidungsstark. Die Stadt erhalte jemanden, dem die Bürger bereits im ersten Wahlgang mit einem klaren Votum das Vertrauen ausgesprochen hätten. Er appellierte an die Stadtverordneten, die Möglichkeit des Neuanfangs zu nutzen, auf Kreß zuzugehen, „ihm die Hand zu reichen“ und dies auch mit dem künftigen Ersten Stadtrat Peter Krank (ebenfalls parteilos) zu tun. Bewegt umarmten sich Noch-Bürgermeister und Nachfolger, die im Rathaus eng zusammengearbeitet hatten.
„Bürgermeister zum Anfassen“
Nach seiner Vereidigung bekannte Kreß, emotional berührt und aufgeregt zu sein, der Tag sei für ihn ein einschneidendes Erlebnis. Nach einem anderthalbjährigen Marathon sei er an der Ziellinie angekommen, habe gleichzeitig das Gefühl, am Start zu stehen. Bad Nauheim sei die Stadt, die er nach über 20 Jahren der Wohnhaftigkeit und des Wirkens liebe, unterstrich der frühere Karbener. Wie er weiter ausführte, gebe ihm seine Parteilosigkeit die Möglichkeit, sich stets sachorientiert entscheiden zu können. Kreß unterstrich, „ein Bürgermeister zum Anfassen“ sein zu wollen und sich von den Bürgern viel Input zu erhoffen.
Therme ausschreiben, Hospiz errichten
Die neue Therme wolle er in diesem Jahr noch ausschreiben. An Beschlüsse des Parlamentes wolle er sich halten, doch falsche Wege müssten auch revidiert werden können, unterstrich er. Als weitere wichtige Punkte nannte Kreß die Sanierung des Sprudelhofes, die Stärkung Bad Nauheims als Gesundheitsort, unter anderem durch ein Hospiz, die Weiterentwicklung des Kneipp-Kurorts zum Kneipp-Heilbad und, angesichts des unvermindert starken Zuzuges, einen Ausbau der Schulen.
Kreß blickte auf den Niedergang des Weltbades im Zuge der Gesundheitsreform in den achtziger Jahren zurück und das anschließende Wiederaufblühen der Stadt. „Auf dem Höhepunkt der Entwicklung muss man sich Gedanken über den nächsten Schritt machen, 2020 steht die Entwicklung des neuen regionalen Flächennutzungsplanes bevor“, sagte er. Wichtig sei auch ein Masterplan für die Zukunft, „wie soll Bad Nauheim 2030 aussehen?“