Aliens

Anne Spitzner und Th.  Le Blanc referierten

 Von Jörg-Peter Schmidtalien3

Über „Aliens“ referierten Anne Spitzner und Thomas Le Blanc (Foto) in der Phantastischen Bibliothek in Wetzlar. In Wort und Bild beschäftigten sie sich mit Geheimnissen, Rätseln und Kuriositäten des Lebens.

Sonderbare Wesen

„Aliens“ lautete das Thema, das etwa 40 Zuhörer neugierig in die Phantastische Bibliothek gelockt hatte Sie sahen zwar keinen packenden Science-Fiction-Thriller, aber Spannung wurde auch bei den beiden Vorträgen von Anne Spitzner (Forscherin und Autorin aus Gießen) und Thomas Le Blanc (Autor und Herausgeber aus Wetzlar) geboten, zumal sie sich in Wort und Bild mit interessanten Geheimnissen, Rätseln und Kuriositäten des Lebens beschäftigten.

Zu der Veranstaltung hatten die Bibliothek  und  „Wetzlar Network“ (ein Zusammenschluss von öffentlichen Vertretern und Unternehmern aus den Bereichen Optik, Elektronik und Mechanik) im Rahmen ihres gemeinsamen Projekts „Zukunft“ eingeladen. Bei den Terminen in dieser neuen Reihe gibt es zu einem Themenkomplex aus verschiedenen Blickwinkeln zwei Referate.

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Anne Spitzner                                                      (Fotos: Schmidt)

Beim Alien-Abend informierte – auch anhand von Fotos – zunächst Anne Spitzner, wie sich „fremdartiges“ Leben auf unserem Planeten entwickelt hat: So manche sonderbare Wesen kriechen, krabbeln, schwimmen und rennen auf der Erde herum. Die Referentin zählt dazu den Tiefsee-Anglerfisch, der wie ein kleines Monster aussieht, wenn er sein Maul mit den messerscharfen, spitzen Zähnen aufklafft. Verblüffend ist der Größenunterschied zwischen Männchen (zwei Zentimeter kurz) und dem Weibchen, das bis zu 40 Zentimeter lang werden kann. Das Männchen hat bei der Paarung eine undankbare Rolle: Es dockt bei der Partnerin an und verschmilzt einschließlich dem Blutkreislauf mit dem Weibchen und löst sich dann weitgehend auf.

Spitzner erläuterte zudem, warum einige Tierarten vergrößerte Gliedmaßen haben, wie es auch bei Gestalten aus Science-Fiction-Figuren oft der Fall ist. So dienen bei dem Wüstenfuchs die „Segelohren“ der Wärmeregulation. Der Stenocara-Käfer in der Wüste Namibias saugt den Morgennebel mit seinem Körper auf und befördert auf diese Weise Wasser in seinen Mund. Die Autorin zeigte noch Fotos von Wespen- und Spinnenarten, die in der Fotovergrößerung durchaus einem Horror-Effekt erzielen, die aber ihre wichtige Rolle im Kreislauf der Natur haben.

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Thomas Le Blanc

Thomas Le Blanc ging dann auf die Frage ein, ob fremdes Leben auf anderen Planeten existiert. Der Gründer und Vorstand der Phantastischen Bibliothek Wetzlar berichtete über eine Gleichung des Wissenschaftlers Frank Drake aus dem Jahre 1961, wonach man die Anzahl der Planeten mit Außerirdischen errechnen könne. „Es wäre ein Treppenwitz der galaktischen Geschichte, wenn wir die einzigen Existenzen im All wären“, ist auch Schlussfolgerung von Thomas Le Blanc. Man müsse bedenken, dass es quasi „unendlich“ viele Galaxien gibt. Daher dürfte die Chance, dass die Umweltvoraussetzungen für das Entstehen des Lebens (aus der „Ursuppe“ wie einst auf der Erde) auch auf anderen Planeten bestehen, groß sein. Die Menschen wollen zu wissen, ob wir doch nicht allein sind und lauschen mit ihrer modernen Technik ins All hinein. Interessant sei, dass der Astrophysiker Jerry R. Ehman 1977 ein vom Radioteleskop aufgezeichnetes Signal bemerkte, für das es bisher noch keine absolute Erklärung gibt. Hat man uns vielleicht doch „geantwortet“ ?

Abschließend berichtete der Wetzlarer Autor, dass sich Wissenschaftler aufgrund der Verhaltensweise einiger Tiere die Frage stellen, ob es auf der Erde außer den Menschen intelligentes Leben gibt. Menschenaffen hätten bei Experimenten zählen, Muster erkennen und eine Zeichensprache lernen können. Mit dieser Frage, die nachdenklich stimmt, „entließ“ Le Blanc die Zuhörer. Er erhielt – wie zuvor Anne Spitzner – langen Applaus für sein Referat.

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