Fridays For Future

Klimastreik in Gießen

Fridays for Future Gießen beteiligt sich am globalen Klimastreik am Freitag, 3. März 2023. In über 180 Städten in Deutschland sind an diesem Tag Aktionen angemeldet.

Verkehrs- und Energiewende

„Gestreikt wird diesmal vor allem für eine klimagerechte Verkehrs- und Energiewende. In Deutschland hängt die Verkehrspolitik mit ihren Klimazielen weit zurück. Fortschritte sind bislang nicht absehbar. Ganz im Gegenteil: Verkehrsminister Volker Wissing hält weiterhin am Auto als Freiheitssymbol und am Bau weiterer Autobahnen fest. Auch die Energiewende legt den Rückwärtsgang ein. Während LNG-Terminals in nicht einmal einem Jahr gebaut werden und somit neue fossile Infrastruktur geschaffen wird, stockt der Ausbau der erneuerbaren Energien immer noch. Klimaziele werden von Ministerien gebrochen und es werden nicht einmal ausreichende Pläne zur Einhaltung der Klimaziele vorgelegt“, heißt es im Aufruf zum Klimastreik. „Auch in Gießen lassen die Bestrebungen für eine klimagerechte Verkehrs- und Energiewende zu wünschen übrig“, stellen die Klimaaktivisten fest.

Fridays For Future Gießen und Students For Future Gießen fordern von der Stadt folgende Schritte zur Verkehrswende: Die Stadt Gießen sollte noch dieses Jahr eine Machbarkeitsstudie zur RegioTram in Auftrag geben. Sie soll die Einrichtung der Fahrradstraße auf dem Anlagenring nicht weiter verzögern, sondern zeitnah umsetzen und möglichst viele Zubringer gleich mit als Fahrradstraße umwandeln. Die Stadt, die Hochschulen und weitere verkehrserzeugende Einrichtungen sollen ambitioniert daran arbeiten, Parkraum zu reduzieren sowie diesen zu entsiegeln und für Grünflächen zu nutzen. Die Innenstadt und weitere Zonen sollen bis 2025 autofrei zu gestaltet werden.

Der Forderungskatalog

Um die Energiewende zu errreichen, fordern die Klimaaktivisten von der Stadt und den Stadtwerken (SWG): Die SWG sollte noch dieses Jahr einen Ökostrom-Tarif mit dem „Grüner Strom“ Label anbieten und die Investitionen in eigene erneuerbare Energieanlagen deutlich erhöhen. Sie soll sich am im Fernewald geplanten Windpark beteiligen und überschüssigen Strom in Wärme umwandeln. Bis Ende des Jahres soll sie einen konkreten Plan vorlegen, wie die Gießener Fernwärme bis 2035 kohlendioxydneutral werden soll und welche Zwischenschritte sie plant. Der Bau von privaten PV-Anlagen müsse sich endlich wieder lohnen und Bürger dürfen nicht länger mit bürokratischen Hürden ausgebremst werden. Daher sollte die SWG-Tochtergesellschaft MIT.N den Bau von Balkonkraftwerken ermöglichen, ohne dass extra ein Elektriker beauftragt werden muss. Die Stadt sollte es den Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, sich mit geringem bürokratischen Aufwand finanziell an der Gießener Energiewende zu beteiligen. Als alleinige Inhaberin der SWG müsse die Stadt den Druck auf das Unternehmen und dessen Vorstände erhöhen, damit die Stadtwerke endlich das Ziel 2035-Null ernst nehmen und schnellstmöglich für große Kohlendioxyd-Einsparungen sorgen.

Die Demonstration zum Klimastreik in Gießen am 3. März 2023 beginnt um 13.30 Uhr an der THM (Platz der deutschen Einheit). Der Demonstrationszug führt über die Moltkestraße und die Licher/Grünberger-Gabelung zum Berliner Platz. Von dort aus geht es durch die Innenstadt und den Oswaldsgarten zum Parkplatz der SWG. Geplant ist ein buntes Programm aus Live-Musik und Redebeiträgen.

Titelbild: Mit einem riesigen Banner, Megafon und Trompete haben Fridays-For-Future-Aktivisten am vergangenen Samstag für den Klimastreik geworben. (Foto: Fridays For Future)

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