Mobile Impfteams

Positive Bilanz im Landkreis Gießen

Morgens halb zehn im Landkreis Gießen, mobile Impfteams sind unterwegs: Während das Team des Impfzentrums vor einem Supermarkt eher wenig zu tun hat, kann das Team vor der Mensa der Justus-Liebig-Universität Gießen über einen Mangel an Arbeit nicht klagen. Der Andrang von Studierenden und anderen Interessierten, die das Impfangebot annehmen wollen, ist so groß, dass Impfstoff nachgeordert werden muss. Und dabei hatte es gemächlich angefangen.

Mobile Impfteams: „Impfung ist wichtig“

Seit rund einer Woche fahren die mobilen Teams des Impfzentrums des Landkreises Gießen etwas andere Einsätze. Haben sie früher vor allem ältere oder in ihrer Bewegung eingeschränkte Menschen zuhause geimpft, sind sie nun an zentralen Stellen im Landkreis unterwegs, bieten Impfungen und Impfberatung an und möchten Menschen die Wichtigkeit der Impfung vermitteln, berichtet die Pressestelle des Landratsamts.

Jüngere Menschen und andere Interessierte

„Wir möchten vor allem jüngere Menschen mit den Vor-Ort-Angeboten erreichen“, sagt Landrätin Anita Schneider, „denn in dieser Altersgruppe gibt es derzeit die meisten Neuinfektionen. Wir halten es aber grundsätzlich für alle Interessierten und Kurzentschlossenen bereit – je mehr Menschen im Landkreis sich impfen lassen, desto eher erreichen wir den notwendigen Herdenschutz und Normalität.“

Mobile Impfteams: Der schnelle Piks vor der Uni-Mensa: Eine Mitarbeiterin des Impfzentrums klebt einem jungen Mann nach der Impfung das Pflaster auf den Oberarm. (Foto: Landkreis Gießen)
Mobile Impfteams: Der schnelle Piks vor der Uni-Mensa: Eine Mitarbeiterin des Impfzentrums klebt einem jungen Mann nach der Impfung das Pflaster auf den Oberarm. (Foto: Landkreis Gießen)
Resonanz ist unterschiedlich

Das Vor-Ort-Angebot wird gut angenommen – wenn auch mit unterschiedlicher Resonanz. So hat das Team, das einen Pavillon auf dem Supermarkt-Parkplatz aufgebaut hat, die Erfahrung gemacht, dass morgens überwiegend Menschen einkaufen gehen, die schon geimpft sind. „Nur drei jüngere Männer, die Frühstück geholt haben, haben sich mit Johnson & Johnson impfen lassen. Sie fanden es angenehm, nach einer Impfung mit dem Thema fertig zu sein“, erzählt eine Mitarbeiterin. Das Team macht an diesem Morgen fast nur gute Erfahrungen: Die Angesprochenen reagieren mehrheitlich freundlich und interessiert, erkundigen sich, ob sie mit ihren Enkelkindern im Laufe des Tages vorbeikommen können und sind auch sonst recht aufgeschlossen. Eine Passantin meint gar: „Ich kenne so viele, die sich nicht impfen lassen und das macht mich so wütend.“

Schlag auf Schlag

Ganz anders ist die Situation an der JLU. Nachdem sich das Angebot unter Studierenden herumgesprochen hat, geht es Schlag auf Schlag. Auch Sascha Prell ist vorbeigekommen und findet „das Setting total angenehm“. Der Mittvierziger ist an diesem Tag einer der ersten, der den Anamnese- und den Einwilligungsbogen ausfüllt und das Aufklärungsgespräch mit dem Arzt führt. „Fühlen Sie sich fit? Wie haben Sie auf die erste Impfung reagiert? Haben Sie noch Fragen?“ Während der Arzt sich noch mit den Impflingen unterhält, bereiten die Verwaltungskraft und die medizinische Fachangestellte schon die Impfung vor. Doch was außer dem „Setting“ wissen die Impfwilligen zu schätzen? Der 26-jährige Fabian Ruppel bringt es auf den Punkt: „Das Angebot ist gut. Spontan machbar, unbürokratisch, praktisch und unkompliziert.“ Auch in den kommenden Tagen wird ein Team jeden Tag vor der Mensa sein, um dort zu impfen – egal ob erste oder zweite Spritze.

Vor allem Familien mit Kindern kommen

Auch am Rande der „Kulturoasen“ in Lich ist das Team des Impfzentrums am vergangenen Wochenende vor Ort – hier haben zum Schluss insgesamt 75 Personen den schützenden Piks erhalten. Am Sonntag stehen vor allem Familien mit Kindern Schlange vor dem Container, der auf dem Schotterplatz beim Bürgerpark aufgebaut ist. Renate Braun, Kinder- und Jugendärztin im Gesundheitsamt des Landkreises Gießen sowie ärztliche Leitung des Impfzentrums, und die Anästhesistin Elisabeth Seidlmayer, die ebenfalls als Ärztin im Impfzentrum arbeitet, impfen nach entsprechender Beratung und Bewertung auf Wunsch auch Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren mit Biontech. Der 14-jährige Florian hatte sich mit seinem Vater aus Bad Nauheim auf den Weg nach Lich gemacht. „Ich wollte gerne geimpft werden“, sagt er. Die 13-jährige Leticia kommt mit ihrer Mutter aus Hungen: „Sowohl Oma als auch Opa sind Hoch-Risikopatienten, da lag es einfach nahe, sich impfen zu lassen“, erzählen sie und ihre Mutter.

In den kommenden Wochen werden die mobilen Impfteams regelmäßig im Landkreis unterwegs sein. Einen Überblick gibt es unter auf der Corona-Informationsseite des Landkreises corona.lkgi.de unter dem Punkt Impfen / Impfungen ohne Termin.

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