Thomas Schäfer

Fahnen auf Halbmast

Wer am Sonntag, 29. März 2020 spazieren ging oder motorisiert unterwegs war, sah, dass vor öffentlichen Gebäuden und Dienststellen die Fahnen auf Halbmast hängen: Die Trauer um den plötzlichen Tod des Hessischen Finanzministers Thomas Schäfer (Foto) ist groß. Wie geachtet als Mensch und Politiker der Christdemokrat war, wird in den zahlreichen Nachrufen deutlich, bei denen durchweg von Privatpersonen, Politikerinnen und Politikern sowie den verschiedenen Institutionen tiefer Respekt gezollt wird.

Vor Sorgen erdrückt

Der Jurist, der in Biedenkopf aufwuchs, war am Samstag, 28. März 2020 bei Hochheim (Main-Taunus-Kreis) in der Nähe einer ICE-Strecke tot aufgefunden worden. Hier hat er vermutlich Suizd begangen. Ministerpräsident Volker Bouffier war in seiner im Fernsehen übertragenen Trauerrede der Schmerz und der Verlust seines langjährigen Kollegen  anzumerken. Er unterstrich, dass Thomas Schäfer für Besonnenheit und Tatkraft gestanden habe. Der Finanzminister hatte bis zuletzt alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Voraussetzungen für Hilfen wegen der Corona-Problematik auf den Weg zu bringen.  „Ich muss davon ausgehen, dass ihn diese Sorgen erdrückt haben“, sagt Bouffier. Schäfer starb im Alter von 54 Jahren, war verheiratet undr hinterlässt zwei Kinder. Was allgemein nicht so bekannt ist: Der frühere Staatssekretär im hessischen Justizministerium engagierte sich sozial, beispielsweise in der Stiftung „Leben mit Krebs“.  

Erschüttert reagiert man auch im Gießener Regierungspräsidium. Die Behörde übermittelte der Presse den Nachruf des Regierungspräsidenten Dr. Christoph Ullrich: „Ich habe Thomas Schäfer seit mehr als 20 Jahren gekannt. Als Kollege im Hessischen Ministerium für Justiz habe ich seine hohe fachliche Kompetenz sehr geschätzt. Was ich an ihm besonders mochte, war seine Bodenständigkeit, denn auch nach zehn Jahren im Ministeramt war er mit dem Herzen auch immer noch Kommunalpolitiker. Mittelhessen und vor allem der Landkreis Marburg-Biedenkopf verliert einen charismatischen und herausragenden Politiker. Neben seiner fachlichen Kompetenz habe ich mich auch menschlich über jede Begegnung mit ihm gefreut. Er hatte Humor und, das galt für jeden, immer ein offenes Ohr für die Sorgen seiner Mitmenschen. Mein und unser ganzes Mitgefühl hier im Regierungspräsidium Gießen gilt seiner Familie.“

Die Trauerbeflaggung wird auch am Montag, 30. März und Dienstag, 31. März fortgesetzt. Dies hat Hessens Innenminister Peter Beuth angeordnet.   

Bildquelle: Martin Kraft – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, httpscommons.wikimedia.orgwindex.phpcurid=77853521

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