Theater Altes Hallenbad

Hallenbad-Theater – jetzt mit Heizung

Rund 4800 Gäste besuchten 2018 die 47 Konzerte, Lesungen, Comedy- und Theaterabende im ehemaligen Hallenbad am Rande der Friedberger Altstadt. Das waren gut 500 Besucher mehr als 2017, berichtet Reinhard Wilk vom Vorstand der gemeinnützigen Betreibergesellschaft. „Das lag auch an den zusätzlichen Kindertheater-Aufführungen“, so Wilk. Im neuen Jahr werden sie Bestandteil des Internationalen Theaterfestivals „Starke Stücke“.

„Im letzten Halbjahr war im Grunde jede Veranstaltung sehr gut besucht“, sagt Andrej Seuss, Sprecher der Kultur-AG. „Besonders gut gehen die Aufführungen des Helden Theaters, Poetry-Slam-Abende und Weltmusik“.  Jedesmal ausverkauft waren die vier Vorstellungen der selbst produzierten Oper „Medea“ von Luigi Cherubini. Im kommenden September werden Cornelia Haslbauer und Regisseurin Veronika Brendel mit dem Klangbad-Chor, dem Orchester und Profi-Solisten die Johann Strauß-Operette „Die Fledermaus“ inszenieren.

Lang ersehnt und seit November auch funktionsfähig ist eine Heizung für den ehemaligen Schwimmsaal. Künftig können Veranstaltungen dort auch im Winter stattfinden – bisher ging das nur im kleineren Saal des ehemaligen Kesselhauses. Neu ist auch ein zweites Klavier.

Für den weiteren Umbau fehlt noch Geld

Aus Geldmangel verschieben mussten die ehrenamtlichen Kulturmacher weitere Investitionen in technische Einrichtungen. Weil diese fehlen, dürfen jeweils nur 150 statt der theoretisch möglichen 350 Menschen die Kulturveranstaltungen besuchen. Uli Lang vom Vorstand der gemeinnützigen Theater-GmbH hofft, möglichst bald den ehemaligen Wannen- und Duschbereich für Frauen im östlichen Erdgeschoss umbauen zu können. Dort sollen künftig die Besucher bewirtet werden.  Neben dem vergrößerten Foyer soll ein Seminarraum entstehen, der auch für Kunstausstellungen genutzt werden kann. Die Kosten: etwa eine halbe Million Euro.  „Wir hoffen wieder auf Zuschüsse von Land, Bund und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz“, sagt Reinhard Wilk. Bisher wurden rund drei Millionen Euro verbaut. Die Hälfte davon hat der Verein durch Mitgliedsbeiträge und Spenden selbst finanziert. Das Land ist mit 700 000 Euro der größte öffentliche Geldgeber, gefolgt von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die Stadt Friedberg ist ebenfalls mit Zuschüssen an Bord. „Das könnte aber noch etwas mehr werden. Wir sind ja längst fester Bestandteil des Friedberger Kulturprogramms geworden“, so Uli Lang. Weiteres Geld brauchen die Theatermacher für die Öffnung der großen Terrasse an der Ostseite und eine Gastronomie in bislang nicht genutzten Teilen des Hauses. 

Am 10. Februar 2019 ab 19.30 Uhr gastiert das Duo Mimikry im Alten Hallenbad in Friedberg.

Während des Umbaus wird Kultur gemacht. Im Programmflyer für das erste Halbjahr 2019 stehen 29 Events der Kultur-AG. Andere Veranstalter mieten das Haus immer wieder, um in eigener Regie Kultur zu machen. Auch mit Geburtstags- oder Firmenfeiern  füllt die ehrenamtliche Theatercrew die Umbau-Kasse.

Immer wieder treten Künstler aus Hessen im Alten Hallenbad auf. Der Frankfurter Michael Quast verwandelt sich am 7. Februar in den Mundartdichter und Satiriker Friedrich Stoltze (1816 -1891). Der Entertainer Jo van Nelsen stellt am 10. Februar und 12. Mai  Episoden aus der Sechzigerjahre-Fernsehserie „Familie Hesselbach“ vor. „Das garantiert jedes Mal ein volles Haus“, sagt  Andreas Mehling von der Kultur-AG. Der Friedberger ist Nachfahre des „Hesselbach“-Erfinders Wolf Schmidt.

Gemeinsam mit der Stadt Friedberg bringt Alexa Busse zweimal Kindertheater auf die Bühne: In der Reihe „Starke Stücke“ gastiert das Theater Marabu am 22. März und das Theater Couturier am 7. Juni. Viermal  präsent ist ab 23. Februar die in Friedberg ansässige Gruppe „Helden Theater“ mit ihrer Thornton Wilder-Inszenierung „Unsere kleine Stadt“ .  Die Theatercompagnie Tagträumer aus Frankfurt inszeniert am 16. Februar und 2. März „Love Letters“ von Albert Ramsdell Gurney. Das hr2 RadioLiveTheater vertont am 14. März die Karl May-Geschichte „Old Shatterhand unter Kojoten“.  Organisatorin Michaela van Blericq: „Die Hörspiel-Macher um Klaus Krückemeyer sind so begeistert von der Location, dass sie auch mit ihrer neuen Produktion vorbei kommen.“  Am 29. März kommt Michael Frowin, der im Fernsehen als „Kanzler-Chauffeur“ bekannt wurde.

Musikalisch trumpfen Chor und Orchester des Friedberger Opernteams am 1. März mit dem Konzert „Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht“ auf. Musiker aus Israel und dem Iran sind mit der Gruppe „Sistanagila“ am 9. März in Friedberg. Christoph Soldan und das Schlesische Kammerorchester gastieren am 16. März, das Barcelona Gypsy balKan Orchestra am 23. März. Nick Ramshaw und seine Band gastieren am 11. Mai in Friedberg. Für die Klassik-Fans musiziert am 22. Juni der international bekannte Pianist Christopher Park, der normalerweise in der Elbphilarmonie oder beim Rheingau-Musikfestival auftritt. Er wohnt in Friedberg und kennt daher Alte Hallenbad gut.

Das komplette Programm steht im Netz unter www.aha-friedberg.info. Vorverkaufskarten und Geschenkgutscheine gibt es in der Buchhandlung Bindernagel, im Ticket-Shop und im Ulenspiegel an der Wolfengasse.

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