… und die Feldzüge des Germanicus
Die Überreste eines ausgedehnten Römerlagers wurden Ende der
1980er Jahre in Waldgirmes entdeckt. Hatte es eine Rolle bei den Feldzügen des Germanicus gespielt? Am 14. Dezember 2016 spricht Dr. Armin Becker, ein Experte für die Geschichte römisch-germanischer Beziehungen, in Gießen über „Waldgirmes, Germanicus und der mons Taunus“
Die Lage des antiken mons Taunus

Ein vergoldeter Pferdekopf aus Bronze ist der aufsehenerregendste Fund bei den Ausgrabungen in Waldgirmes. Um den Wert dieses Überrestes eines Reiterstandbildes streiten sich gerade das Land Hessen und der Landwirt, auf dessen Feld der Pferdekopf gefunden wurde, vor Gericht. Der Bauer fordert 1,8 Millionen Euro für den Kopf vom Land, das will nur 48000 Euro zahlen.
Den Oberhessischen Geschichtsverein Gießen, der den Vortrag mit Dr. Becker veranstaltet, interessiert mehr die Bedeutung des Lagers. „Die Grabungen in Waldgirmes 2008 und 2009 haben das Ergebnis gebracht, dass die Siedlung auch nach 9.n.Chr. noch weiter existierte, wahrscheinlich sogar bis 16 n.Chr. Damit stellt sich die Frage, ob der Platz in den Feldzügen des Germanicus in den Jahren 15 und 16 n. Chr. möglicherweise ein Rolle gespielt hat und ob sich weitere Informationen zur Lage des antiken mons Taunus gewinnen lassen“, heißt es in der Pressemitteilung, mit der der Geschichtsverein den Vortrag ankündigt. Der Feldherr Germanicus hatte während eines Chattenfeldzuges von einem „mons Taunus“ gesprochen
Dr. Armin Becker war 1996-2009 mit der Durchführung der archäologischen Ausgrabungen in der spätaugusteischen Siedlung von Lahnau-Waldgirmes befasst, seit November 2015 leitet er die Großgrabung im Archäologischen Park Xanten des Landschaftsverbands Rheinland (LVR).
Den Vortage „Waldgirmes, Germanicus und der mons Taunus“ hält Der Armin Becker am Mittwoch, 14. Dezember, um 19 Uhr im Netanya-Saal im Alten Schloss am Brandplatz in Gießen.