Rockpark

Luftgitarre und Pommes-Gabel

„Habt ihr Bock? Ich hör euch nicht!“, rief Bernd Weigel von der „Matt Eagle Band“ ins Mikrofon. Stimmung war angesagt, als bei der Veranstaltung „Rockpark“ kürzlich drei Bands auftraten. Neben „Matt Eagle“ waren dies „No Better days“ und „Stereo“, die zur Sommerbrücke in Friedrichsdorf kamen.  

Super Stimmung herrscht beim Rockpark, hier beim Auftritt der „Matt Eagle Band“, die sich hinter den Rauchschwaden verbirgt.
Super Stimmung herrscht beim Rockpark, hier beim Auftritt der „Matt Eagle Band“, die sich hinter den Rauchschwaden verbirgt. (Foto: Petra Ihm-Fahle)

Drei Bands im Rockpark

Es war herrlich, als ein Fan der „Matt Eagle Band“ die Tanzfläche stürmte, die bei der Hitze eher leer war. Mit Luftgitarre, Heavy-Metal-Hand – der sogenannten Pommes-Gabel – und hartnäckigem „Zugabe“-Brüllen verbreitete er Ausgelassenheit. Alles lachte, applaudierte und wippte mit, als die Band die zunächst nicht eingeplante Zugabe lieferte. „Matt Eagle“ war eine von drei Bands, die beim Rockpark im Rahmen der Friedrichsdorfer Sommerbrücke das Publikum begeisterten – drei Formationen mit unterschiedlichem Stil. „No better days“ präsentierten geradlinige Rockmusik, „Matt Eagle“ Hard- und „Stereo“ Deutschrock.

Ein Fan tanzt begeistert mit zur Musik der „Matt Eagle Band“ mit (von links) Chris Fleck, Simon Lauth, Bernd Weigel und Sebastian Jaquet. (Foto: Petra Ihm-Fahle)
Ein Fan tanzt begeistert mit zur Musik der „Matt Eagle Band“ mit (von links) Chris Fleck, Simon Lauth, Bernd Weigel und Sebastian Jaquet. (Foto: Petra Ihm-Fahle)

Kraftvoller Rock

Wie Jonas Steinert vom städtischen Kulturamt zu Beginn im Sportpark erläuterte, wurden die teilnehmenden Bands ausgelost. Anfangs waren noch nicht so viele Gäste da wie am Schluss, daher bat er, „No better days“ ordentlich zu unterstützen. Kraftvoll legten die Männer aus dem Raum Bad Homburg los, melodiös und mit energischem Schlagzeug. Es war Musik, bei der Zuhörende mitgehen können und die durch und durch dringt.

No better days“ begeistert mit geradlinigem Rock (von links): Jörg Langenberger (Gitarre), Sören Wildenhain (Gesang), Andreas Ohly (Schlagzeug), Markus Müller (Bass) und Mark Krelle (Gitarre). (Foto: Petra Ihm-Fahle)
No better days“ begeistert mit geradlinigem Rock (von links): Jörg Langenberger (Gitarre), Sören Wildenhain (Gesang), Andreas Ohly (Schlagzeug), Markus Müller (Bass) und Mark Krelle (Gitarre). (Foto: Petra Ihm-Fahle)
Gefühlvolle Inhalte

Sänger Sören Wildenhain beschrieb die Inhalte, in denen sich viel um die Liebe drehte.  In „C’est la vie“ etwa, das sich mit den Gefühlen befasst, die Sitzengelassene haben. Harte Drums und ein klagender Gesang setzten passend dazu ein. Etwas langsamer und ruhiger war „Here comes the sun“, das davon handelte, im Bett liegend von der Liebe seines Lebens zu träumen – und irgendwann aufzuwachen.

„No better days“ begeistert mit geradlinigem Rock (von links): Jörg Langenberger (Gitarre), Sören Wildenhain (Gesang), Markus Müller (Bass), Andreas Ohly (Schlagzeug) und Mark Krelle (Gitarre). (Foto: Petra Ihm-Fahle)
„No better days“ begeistert mit geradlinigem Rock (von links): Jörg Langenberger (Gitarre), Sören Wildenhain (Gesang), Markus Müller (Bass), Andreas Ohly (Schlagzeug) und Mark Krelle (Gitarre). (Foto: Petra Ihm-Fahle)
Alle Beziehungs-Facetten

Ob „Sugar in your ashtray“, „Sweet Baby Nightmare“ und „Beautiful”, ob es um Benutzt-werden, toxische oder unerreichbare Menschen ging: Alle Facetten schwieriger Beziehungen fanden sich im Repertoire von „No better days“ wieder.

„No better days“ begeistert mit geradlinigem Rock (von links): Jörg Langenberger (Gitarre), Andreas Ohly (Schlagzeug), Sören Wildenhain (Gesang), Markus Müller (Bass) und Mark Krelle (Gitarre). (Foto: Petra Ihm-Fahle)
„No better days“ begeistert mit geradlinigem Rock (von links): Jörg Langenberger (Gitarre), Andreas Ohly (Schlagzeug), Sören Wildenhain (Gesang), Markus Müller (Bass) und Mark Krelle (Gitarre). (Foto: Petra Ihm-Fahle)
„Bratwurstassistent“

Nächste im Programm waren „Matt Eagle“, die ebenfalls aus Bad Homburg und Umgebung stammen. Ihre Stücke waren um einiges härter, Sänger Bernd Weigel würzte die Ansagen mit Humor, etwa: „Wir sind gekommen, um das Niveau deutlich zu senken.“ Was nicht der Fall war – es machte Laune, der Formation bei ihrer angeblich „ersten öffentlichen Probe“ zuzuhören und -zusehen. Ihnen sei abgeraten worden, das zu tun, scherzte Weigel – aber „wir sind beratungsresistent“. Woraus sich der Song „Beratungsresistent“ beziehungsweise „Bratwurstassistent“ ergab.

Die „Matt Eagle Band“ macht Stimmung mit Hardrock: E-Gitarre Chris Fleck, Simon Lauth am Schlagzeug, Bass und Gesang Bernd Weigel und Sebastian Jaquet an der Rhythmusgitarre. (Foto: Petra Ihm-Fahle)
Die „Matt Eagle Band“ macht Stimmung mit Hardrock: E-Gitarre Chris Fleck, Simon Lauth am Schlagzeug, Bass und Gesang Bernd Weigel und Sebastian Jaquet an der Rhythmusgitarre. (Foto: Petra Ihm-Fahle)
Omas Hände

„Matt Eagle“ boten auch etwas Gesellschaftskritisches dar, „damit ihr nicht denkt, wir sind nur blöd“. Der Text drehte sich um die Tretmühle, in der sich viele Menschen befinden und kam zu dem drastischen Schluss „Das Leben ist scheiße“ – was der Sänger am Ende wieder zurücknahm: Es sei nicht „scheiße“, sondern man solle es nutzen. „Geil, dass ihr da seid!“, rief er. Dem Auftritt keinen Abbruch tat das Charisma des Sängers, der auch einfühlsam konnte, etwa als es um die Hände seiner Oma ging.

Die „Matt Eagle Band“ macht Stimmung mit Hardrock: E-Gitarre Chris Fleck, Bass und Gesang Bernd Weigel, Simon Lauth am Schlagzeug und Sebastian Jaquet an der Rhythmusgitarre. (Foto: Petra Ihm-Fahle)
Die „Matt Eagle Band“ macht Stimmung mit Hardrock: E-Gitarre Chris Fleck, Bass und Gesang Bernd Weigel, Simon Lauth am Schlagzeug und Sebastian Jaquet an der Rhythmusgitarre. (Foto: Petra Ihm-Fahle)
Rockig-klangvoll

Es blieb bei guter Stimmung trotz weniger Tanzender, auch als „Stereo“ aus Friedrichsdorf rockig-klangvoll daherkam. Dies mit deutschsprachigen Liedern, in denen es viel um Beziehungen ging.

Kommen gut mit Deutschrock an (von links): Gerd Filitz am Bass, Sänger Fleming Johannson an der Gitarre, Ralph Becker am Schlagzeug und Andreas Reimer (Gitarre).  (Foto: Petra Ihm-Fahle)
Kommen gut mit Deutschrock an (von links): Gerd Filitz am Bass, Sänger Fleming Johannson an der Gitarre, Ralph Becker am Schlagzeug und Andreas Reimer (Gitarre).  (Foto: Petra Ihm-Fahle)
Headbanging

Etwa in „Sonnenfinsternis“ oder einem Stück über eine Verflossene, die stets nur Ja sagte – und sich damit ins Aus katapultierte. Trotz der Härte war es gefühlvolle Musik, in der man sich verlieren konnte. Beim „Headbanging“ sorgte vor allem Sänger Fleming Johannson für die typische Atmosphäre, indem er stilecht die Haare tanzen ließ.

Kommen gut mit Deutschrock an (von links): Gerd Filitz am Bass, Sänger Fleming Johannson an der Gitarre, Ralph Becker (verdeckt) am Schlagzeug und Andreas Reimer (Gitarre) (Foto: Petra Ihm-Fahle)
Kommen gut mit Deutschrock an (von links): Gerd Filitz am Bass, Sänger Fleming Johannson an der Gitarre, Ralph Becker (verdeckt) am Schlagzeug und Andreas Reimer (Gitarre) (Foto: Petra Ihm-Fahle)
Purer Rock

Wem da genussvoll schwindelig wurde, wusste: Er erlebte endlich mal wieder den puren Rock. Mit starker Stimme und wummernden Beats setzte „Stereo“ einen gelungenen Schlusspunkt.   

Kommen gut mit Deutschrock an (von links): Gerd Filitz am Bass, Ralph Becker am Schlagzeug Sänger Fleming Johannson an der Gitarre, und Andreas Reimer (Gitarre). (Foto: Petra Ihm-Fahle)
Kommen gut mit Deutschrock an (von links): Gerd Filitz am Bass, Ralph Becker am Schlagzeug Sänger Fleming Johannson an der Gitarre, und Andreas Reimer (Gitarre). (Foto: Petra Ihm-Fahle)

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