Gedenken an Hirzenhain-Opfer
Mit einer Kranzniederlegung im Licher Stadtteil Kloster Arnsburg gedenken der Landkreis Gießen, die Stadt Lich und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge der 87 Opfer eines NS-Verbrechens vor 80 Jahren. Die öffentliche Gedenkveranstaltung findet am Mittwoch, 26. März, um 16 Uhr auf der Kriegsgräberstätte statt.Morde am 26. März 1945
Für den Landkreis Gießen nimmt der Kreistagsvorsitzende Claus Spandau am Gedenken teil, für die Stadt Lich der Bürgermeister Dr. Julien Neubert und für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge der Vorsitzende des Landesverbandes Hessen, Staatsminister a. D. Karl Starzacher, kündigt die Pressestelle des Landkreises Gießen an.
Wiebke Bathe, Bildungsreferentin des Volksbundes Hessen, wird in ihrer Einführung das Verbrechen von Hirzenhain und die Geschichte der Gräber seiner Opfer schildern: Am 26. März 1945 wurden bei Hirzenhain im Vogelsberg 87 Frauen und Männer von einem SS-Kommando ermordet. Einige der Ermordeten waren bereits in einem „Arbeitserziehungslager“ der Frankfurter Gestapo in Hirzenhain inhaftiert. Weitere von der Gestapo gefangene Frauen wurden am 23. März 1945 beim Herannahen der US-Armee aus Frankfurt nach Hirzenhain deportiert. Unter dem Vorwand der Entlassung wurden sie am 26. März aus dem Lager geführt und außerhalb der Ortschaft erschossen – vier Tage, bevor die amerikanischen Truppen auch Hirzenhain erreichten.
Grabkennzeichnungen seit 1966
Die zuvor in Hirzenhain bestatteten Toten wurden 1959 vom Volksbund auf die Kriegsgräberstätte Kloster Arnsburg umgebettet – zunächst als „unbekannte Kriegstote“, da ihnen mit einer Ausnahme keine Namen zugeordnet werden konnten. Erst seit 1996 machen neue Grabkennzeichnungen die Opfer von Hirzenhain auf der Kriegsgräberstätte in Arnsburg sichtbar und erinnern an das NS-Verbrechen.
Titelbild: Die vorher in Hirzenhain bestatteten Toten erhielten auf der Kriegsgräberstätte Kloster Arnsburg eine neue Grabstelle. (Fotos: Landkreis Gießen)