Neue Solawi

Solidarische Landwirtschaft in Wölfersheim

Rund 80 Menschen haben sich am 16. Februar 2020 zur Gründung der Bio-veganen LoLaWi Rhein-Main zusammengefunden. Sie werden sich in Zukunft mit Lebensmitteln von denFeldern des Landwirts Jens Dieffenbach versorgen. Bisher gibt es in Friedberg und in Wallernhausen bei Nidda Solawi-Initiativen.

Neue Solawi in der Wetterau

Das Bieterverfahren im evangelischen Gemeindehaus in Melbach brachte bereits im ersten Durchgang genügend Geld zusammen, berichtet Wolfgang Kring im Namen der neuen Initiative. Damit auch Menschen mit geringeren finanziellen Mitteln Zugang zu bio-veganem Gemüse haben können, gibt es keinen festen Mitgliedsbeitrag. Stattdessen legen die Mitglieder in einem anonymen Verfahren selbst fest, welchen Betrag sie zur Deckung der Kosten für den Anbau gesunder Lebensmittel aufbringen können.

Das Gründungsteam der neuen Solawi: Von links nach rechts Larissa Deppisch, Gerrit Jansen, Yvonne Kretschmar, Tobias Teichmann, Monika Brenninger, Jens Dieffenbach, Annette Wolf.

Dabei ging es um eine nicht unerhebliche Summe im oberen fünfstelligen Bereich, die im ersten Jahr von dem Verein gestemmt werden muss. Hier schlagen insbesondere Kosten für zwei GärtnerInnen sowie für die Pacht, Infrastruktur zur Bewässerung, Strom, Maschinen, für Pflanzen und Saatgut zu Buche. Ab März 2020 soll auf einer Fläche des Wölfersheimer Biobauers Jens Dieffenbach gesundes und regionales Gemüse für die Mitglieder biologisch und so tierfreundlich wie möglich angebaut werden.

Durch die kurzen Wege frisch vom Acker direkt auf die Teller und die biologische Anbauweise wird unter anderem der CO2 Verbrauch gesenkt und Verpackungsmüll vermieden, so die Initiative. Die Artenvielfalt und die Speicherung von CO2 in den Böden werden gefördert. Des Weiteren wird durch den weitestgehenden Verzicht auf Pestizide im Rahmen des Bioanbaus wie auch durch das Anlegen von Blühstreifen dem Insektensterben entgegengewirkt. Durch die rein pflanzliche Düngung wirtschaftet der Verein gewässerschonend. Zudem entstehen so sinnstiftende Arbeitsplätze mit fairer Bezahlung in der Region.

Insgesamt 63 Personen sind mit einem Ernteanteil eingestiegen. Ein Ernteanteil versorgt in der Regel zwei Erwachsene eine kleine Familie  – je nach Ernährungsweise. Auch Bürgermeister Eike See war anwesend und beteiligte sich für die Gemeinde Wölfersheim mit einem Ernteanteil. Bis zu sieben Ernteanteile sind noch verfügbar, bevor die Warteliste beginnt. Wer Interesse hat, wendet sich an die Mailadresse

info@biovegane-solawi-rheinmain.de.

In der Jahreshauptversammlung des Vereins wurde eine Namensänderung beschlossen. Die Bio-vegane SoLaWi Rhein-Main e.V. wird künftig Bio-vegane Landwirtschaft SoLaWi guter Grund e.V. heißen. Die Begründung: In Wölfersheim und der Wetterau gebe es besonders viele wertvolle, gute Böden. Diese gelte es zu schützen und für die Ernährung mit regionalen, biologisch und tierfreundlich erzeugten Lebensmitteln zu bewahren.

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