Matula ist wieder da

60 Folgen in der ZDF-Mediathek

Von Michael Schlag

Spürnase Matula ist zurück. 60 Folgen der Krimiserie sind in der ZDF-Mediathek zu finden unter „Ein Fall für zwei – die Klassiker“.

Nicht immer ganz legal

Sein Name ist Matula, Josef Matula, Privatdetektiv in Frankfurt, ehemals Streifenpolizist. Nach schweren Dienstvergehen und allgemeinen Problemen mit der Hierarchie aus der Frankfurter Polizei ausgeschieden. Jetzt als Spürhund für einen Frankfurter Anwalt tätig, die Methoden nicht immer ganz legal, gerne mal mit falscher Identität, mit Schmiergeld für die Zeugen und jede Woche mit einer neuen Folge im ZDF, Jahrzehnte lang.

Das erste Gespann 1981: Matula und Anwalt Dr. Renz. (Foto: ZDF und Marhoffer).

Das waren Zeiten, als ein silberner 5er BMW noch ohne Katalysator fuhr, Sicherheitsgurte noch nicht angesagt waren, als man Informanten mit einem blauen Deutsche-Mark-Hunni schmierte, beim Anwalt ein riesiger 15-Zoll-Röhrenmonitor mit Floppylaufwerk auf dem Schreibtisch stand, es in den Hochhäusern noch Kippfenster gab ohne Dreifachverglasung, und vor Allem, als es noch keine Handys gab und der Detektiv selber durch die Stadt fuhr. Und zwar mit einem weißen Alfa Romeo Giulia, später der Alfa in silber-metallic. Auch mussten Detektive noch nicht gendern und konnten sich Sprüche erlauben wie: „Wieso hat Ihr Mann sich denn umgebracht, bei der tollen Frau?“ Macht man heute nicht mehr, ist schon klar, aber ist ja auch nicht heute, sondern Josef Matula, Privatdetektiv und es sind die 80er, 90er Jahre in Frankfurt.

Matula mit Anwalt Nr. 2, Dr. Frank. (Foto: ZDF und Martin Sperling)

Verrauchte Stimme, leichte Lederjacke

Politisch korrekt, das gab es noch nicht, und Matula hätte es auch nicht besonders interessiert. Braucht er etwas, kennt er jemanden von der Straße und die meisten schulden ihm noch einen Gefallen – frag bloß nicht woher. Verrauchte Stimme, leichte Lederjacke, finanziell immer klamm, zentraler Teil der Wohnung ist ein Billardtisch. Geht flink mit dem Dietrich um, steckt seine Nase überall rein, auch wenn er sie dann blutig wieder rauszieht. Langt auch selber mal zu, aber nur, wenn es unbedingt sein muss und nur ganz ausnahmsweise mit Knarre. Und wenn Informationen partout nicht legal zu bekommen sind, nun ja, dann fällt Matula schon was ein. Es ist doch immer für einen guten Zweck, nämlich für seinen Kunden, den Frankfurter Anwalt, der jemanden aus der Untersuchungshaft frei bekommen will, wo der oder die durch üble Verstrickung unschuldig reingeraten ist. Klappt am Ende auch immer, denn natürlich sind sie besser als Polizei und Staatsanwalt.

Kleiner Krimineller, unschuldig verfolgt, Matula hilft. (Foto: ZDF und Martin Sperling)

300 Folgen gibt es von Matula, beginnend 1981 bis zum Jahr 2013. Davon zeigt das ZDF jetzt wieder 60 Folgen in der ZDF-Mediathek, zu finden unter „Ein Fall für zwei – die Klassiker“. Im ebenso klassischen alten TV-Format 4:3 mit Auflösung PAL, immer 55 Minuten. Oh ja, Matula ist zurück! Danke ZDF, nie waren Rundfunkgebühren besser angelegt. zdf.de/serien/ein-fall-fuer-zwei

Titelbild: Ein blauer Hunni ölt die Stimme. (Foto: ZDF und Martin Sperling)

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