Main-Kinzig-Buchmesse

„Hier trifft sich die Szene“

Von Petra Ihm-Fahle

Die 19. Main-Kinzig-Buchmesse, die am Wochenende in Nidderau veranstaltet wurde, erwies sich erneut als attraktives Ereignis. In der Willi-Salzmann-Halle im Stadtteil Windecken präsentierten 39 Aussteller Bücher quer durch alle Genres, und auch Lesungen standen auf dem Programm. Während die Messe am Samstag noch unter der Hitze litt, war am Sonntag deutlich mehr los. Der Neue Landbote hat sich umgeschaut.

Austausch und Präsentation

Durchs Foyer, vorbei am Empfangstisch der Stadt und am Büchertisch des Fördervereines der Stadtbücherei, geht es in den Saal. Dort stehen unter anderem der Morlant-Verlag aus Niddatal-Assenheim und der Reimheim-Verlag aus Friedberg. Reimheim-Verleger Thorsten Zeller schätzt die Messe vor allem, um sich mit anderen Verlegern und Autoren auszutauschen „und mit bekannten Gesichtern zu sprechen“. Und wie Frank Uwe Pfuhl schildert, habe sein Morlant-Verlag schon immer in Nidderau teilgenommen. „Als Verleger und Autor, der regionale Literatur macht, ist es eine gute Gelegenheit, sich in der Region zu präsentieren.“ Ebenfalls zugegen ist der Lotte-Verlag aus Bad Nauheim. „Großes Lob an die Messe-Vorbereiter und die Unterstützung von Stadt und Kreis“, unterstreicht Verlegerin Frauke Ahlers. Die Veranstalter hätten ihr Materialien geschickt, zudem machten sich die Organisatoren Gedanken, dass alle Autoren aus ihren Werken vorlesen können. Die Teilnahme sei kostenlos, was Ahlers gut findet, „das kann man nicht genug honorieren“.

Kollegengespräche

In der Nähe hat sich Uwe Alexi aus Bad Homburg postiert, der drei Krimis vorstellt. „Blut und Rache“ ist kürzlich in seiner Armin-Anders-Reihe erschienen, in der ein Journalist immer wieder über Fälle stolpert. „Ich bezeichne meine Krimis als Rhein-Main-Thriller“, erzählt Alexi, der schon am nächsten Buch „Wahn und Sinn“ schreibt. „Uwe, du hast ja einen schönen Stand!“ Autorin Brina Stein, die aus Eppstein als Besucherin gekommen ist, bleibt stehen. Ein Gespräch unter Kollegen beginnt.

Badesalz und Viertelstündchen

Meddi Müller und Marcel Dax aus Frankfurt präsentieren in ihrem Charles Verlag erstmals ‚Wörld of Drecksäck‘ von Gerd Knebel, der satirische Themen aufgreift. Auch dessen Badesalz-Partner Henni Nachtsheim haben die zwei Verleger im Programm. Vor wenigen Jahren gründete Müller den Verlag, mittlerweile betreuen Dax und er acht Autoren, häufig gehen auch unverlangte Manuskripte ein. „Nach vier bis fünf Seiten erkennt man, ob ein Buch was ist“, schildern sie. Meistens sei es nicht der Fall, doch ist der Text spannend und ordentlich geschrieben, horchen sie auf. Weiterer Punkt, der zum Verlagsprogramm passt, ist die Regionalität, beispielsweise in der Anthologie „Ein Viertelstündchen Frankfurt“, das Müller gerade einer Kundin reicht. Es verkauft sich besonders gut. Bei der Buchmesse mitzumachen, sei eine gute Sache, unterstreicht er: „Hier trifft sich die Szene.“

Um Kinder- und Jugendbücher rankt sich alles bei der mobilen Buchhändlerin Sabine Coldehoff aus Friedberg und ihrem „Lesehorizont“. Sie stellt beispielsweise Literatur bei privaten Abenden vor und geht in Kindergärten.

Anmeldung ab Oktober

Federführend zuständig für die Main-Kinzig-Buchmesse ist Julia Huneke vom städtischen Fachbereich Kultur. Interessenten für die kommende Messe, die 2019 ihr 20-jähriges Jubiläum begeht, können sich ab Oktober bei ihr anmelden. Mit 9000 Euro bezuschusst die Stadt das Ereignis, zudem gibt es Sponsoren, beispielsweise Hanauer Anzeiger, Stiftung Sparkasse Hanau und Ovag.

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Ein Gedanke zu „Main-Kinzig-Buchmesse“

  1. Vielen Dank für den schönen Artikel! Es war in der Tat wieder wie jedes Jahr ein schönes Erlebnis als Aussteller an der Messe teilnehmen zu dürfen und so mit vielen Lesebegeisterten und Autorenkollegen ins Gespräch zu kommen. Ich freue mich schon auf das Jubiläum im nächsten Jahr!
    Liebe Grüße an alle Besucher, Aussteller und an alle, die dieses schöne Event jedes Jahr mit unglaublichem Einsatz auf die Beine stellen!

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