ÖPNV soll attraktiver werden
In etwa einem Jahr wird es mehr und bessere Fahrradabstellanlagen an Stationen und bedeutenden Bushaltestellen im Landkreis Gießen geben. Das stellen Landrätin Anita Schneider und Kreis-Verkehrsdezernent Christian Zuckermann in Aussicht. An 16 Standorten sind neue Anlagen vorgesehen, um die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) attraktiver zu machen.Anreiz zur Bahnnutzung im Kreis Gießen
Landrätin und ZOV-Vorstandsmitglied Anita Schneider, die gleichzeitig für den ÖPNV im Landkreis Gießen zuständig ist, erläutert in einer Pressemitteilung des Landkreises: „Im Fokus stehen sichere Abstellanlagen für höherwertige Fahrräder, sodass auch Nutzer:innen von Pedelecs und E-Bikes ihre Räder mit gutem Gefühl an Stationen parken können, um dann mit der Bahn weiterzureisen. Damit schaffen wir einen zusätzlichen Anreiz, die Bahn zu nutzen.“
So sind an 16 Standorten abschließbare Boxen oder Fahrradsammelgaragen sowie an sechs Stationen zusätzlich überdachte Fahrradbügel geplant. An den zwei wichtigen Bushaltestellen und dem Licher Bahnhof sind zusätzlich stabile Fahrradbügel zum Anschließen der Räder vorgesehen
Ziel ist Stärkung umweltfreundlicher Mobilität
Das Projekt „Erweiterung der Bike+Ride-Anlagen im Landkreis Gießen an Bahnstationen und einzelnen Bushaltestellen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt, zu dem der Landkreis Gießen den Anstoß gegeben hatte: „Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich dazu erste Gespräche mit dem ADFC und dem ZOV geführt“, sagt Christian Zuckermann, „gemeinsam mit dem RMV und dem ZOV als federführende Planungsinstanz wurden Projektskizzen bearbeitet, die in einem zweiten Schritt mit den Kommunen abgestimmt werden“, so das RMV-Aufsichtsratsmitglied.
Das Interesse der Kommunen war sofort groß. Sie werden sich bei der Planung einbringen und später Eigentümer der Anlagen, die teilweise auf Flächen der DB Station & Service AG errichtet werden. Die Städte und Gemeinden beteiligen sich an den Baukosten und tragen die Unterhaltungskosten.
Über das Engagement und den bisherigen Projektverlauf zeigt sich der lokale ÖPNV-Aufgabenträger ZOV sehr erfreut: „Es wird sowohl der Umweltverbund gefördert, als auch ein Beitrag zur Entlastung der begrenzten Mitnahmekapazitäten in den Zügen und Bussen geleistet“, so der Leiter von ZOV-Verkehr, Stefan Klöppel.
Es gibt einige Fördermodelle
RMV und ZOV tragen je zur Hälfte die anfallenden Planungskosten. Für die anteilige Finanzierung der Baukosten gibt es unterschiedliche Fördermodelle von der Deutscher Bahn/Bund, dem Land Hessen oder dem RMV. Im weiteren Planungsverfahren wird geprüft und abgewogen, welcher Fördertopf für die Kommunen der finanziell günstigste ist.
„Um Bus und Bahn zu nutzen, müssen die Menschen erstmal an die Station kommen – und die ist gerade abseits der Städte oft nicht vor der Haustür“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Fahrräder sind ideal, um auch etwas längere Wege zur nächsten Haltestelle zurückzulegen. Deswegen stellen wir rund 18.000 Euro für die Errichtung der 16 Radabstellanlagen im Landkreis Gießen zur Verfügung.“
Zwölf Kommunen profitieren von neuen Abstellanlagen
Im Zuge des jetzt gestarteten Projekts werden an 16 Standorten im Landkreis Gießen die Bedingungen zum Abstellen von Fahrrädern verbessert.
Fünf davon liegen an der Vogelsbergbahn, Grünberg (Grünberg und Lehnheim), Reiskirchen (Reiskirchen und Saasen) und Buseck (Großen Buseck), weitere fünf an der Lahn-Kinzig-Bahn in Hungen (Hungen und Trais-Horloff), Lich (Lich und Langsdorf) und Pohlheim (Watzenborn-Steinberg); sowie drei an der Main-Weser-Bahn in Langgöns (Lang Göns), Linden (Großen Linden) und Lollar (Friedelhausen).
Zudem wird es neue Anlagen an den Bushaltstellen in Pohlheim (Watzenborn Auf der Brücke) und Laubach (Busbahnhof) geben, wo jeweils Boxen das sichere Abstellen eines Fahrrads ermöglichen und außerdem Fahrradbügel aufgestellt werden.