Kinderfest im Auenland
Besonders wichtig dürfte Eltern sein, dass man in der Kita auf ihren Nachwuchs eingeht. Beim ersten Spatenstich zur städtischen Kindertagesstätte Auenland in Bad Nauheim war das schon mal der Fall. Womöglich ist Anfang 2025 schon der Einzug in das ökologische Gebäude möglich.
Kita Bad Nauheim auf 4360 Quadratmetern
Der Bagger dröhnt im Hintergrund, davor erklingen Stimmen: „Hallo! Guten Tag.“ Am Rand der geplanten neuen Kita Auenland in Bad Nauheim schütteln sich Menschen die Hände. Bürgermeister Klaus Kreß und Ingrid Korinth, die städtische Fachbereichsleiterin Finanzen sind unter anderem da, denn in ein paar Minuten beginnt der erste Spatenstich. Eine Gruppe aus der danebenliegenden Übergangs-Kita Süd trifft mit ihren Erziehenden gerade ein. Schauplatz ist ein 4360 Quadratmeter großes Grundstück am Rande der Kernstadt nahe des Neubaugebiets Süd.
Kita Bad Nauheim: Innovativ und ökologisch
„Liebe Kinder, verehrte Damen und Herren“, hebt Erster Stadtrat Peter Krank die Stimme an. Innovativ werde die Kita sein, sagt er, nach ökologischen Standards sehr nachhaltig und mit großzügigem Raumangebot errichtet. „Es ist gut investiertes Geld“, betont er. Den heimischen Fachplaner, dessen Team und die Stadtverwaltung lobt er mit bewegenden Worten, ebenso wie den Generalunternehmer SÄBU aus Biessenhofen im Allgäu, dessen Bauleiter Martin Lier und Maximilian Reith vor Ort sind. Im zweiten Quartal 2025 soll Kranks Worten zufolge der heiß ersehnte Einzug sein.
Kita Bad Nauheim: Anfang des Jahres
Alfred Möller, dessen Architekt Ron Faust die Kita plante, revidiert das etwas. „Wir wollen schneller sein. Ihr wollt doch schon Anfang des Jahres einziehen, Kinder“, sagt er gutgelaunt. Man spürt, dass ihm als engagiertem Großvater das Wohl der Kleinen am Herzen liegt. Kinder gibt es viele im Neubaugebiet, was auch den Bau einer neuen Kita erforderlich machte.
Feiern nach dem ersten Spatenstich
Die Mädchen und Jungen haben kleine Schaufeln dabei, stellen sich wie die Erwachsenen zum ersten Spatenstich nun in Position. Im Anschluss wird gefeiert. „Prost, Alessio“, sagt Kita-Leiterin Heike Mörler fröhlich und stößt ihren Saftbecher mit dem eines Dreijährigen an. Die fünfjährige Lara und der vierjährige Adam finden die neue Kita gut. Wie Lara erzählt, passen sie und die anderen am Zaun der Übergangskita immer gut auf die Bauarbeiten auf. „Dass nichts kaputtgeht“, erläutert sie. Wie die Kita-Leiterin schildert, zeigen sich bei den Kindern erstaunliche Kenntnisse, wenn sie sich interessiert unterhalten, beispielsweise mit Sätzen wie: „Das ist ein Radlader, das ist ein Schaufelbagger.“
Idyllische Umgebung
Besonders ansprechend ist die Lage der Einrichtung. Sie befindet sich in einer Ecke des Areals der Usa-Wellenbad GmbH Bad Nauheim/Friedberg, die das benötigte Kita-Grundstück an die Stadt verkaufte, wofür sich Krank bedankt. Es liegt linker Hand neben einer vielbefahrenen Straße, ist andererseits aber intensiv von hohen Bäumen und dichtem Grün umgeben. Der lauschige Deutergraben grenzt an, Vogelzwitschern untermalt dort munter den Alltag. Eine solche Umgebung dürften sich viele Eltern für ihren Nachwuchs wünschen. Wie Kita-Leiterin Mörler auf Nachfrage erzählt, bot der provisorische Übergangs-Container ebenfalls ein ordentliches Dach über dem Kopf: Wenn auch nicht mit der neuen Kita zu vergleichen, die mit Finessen wie einer Fußbodenheizung ausgestattet sein wird. „Das ist sehr gut für Kinderfüße“, freut sie sich.
Zahl der Plätze erhöht sich
Für die Bevölkerung dürfte zudem wichtig sein, dass sich die Zahl der derzeit 72 Plätze deutlich erhöht. Es soll Raum für 36 Kinder unter drei und für 75 Kinder über drei Jahren geben. „Insbesondere die Plätze für Kinder unter drei Jahren sind stark nachgefragt“, berichtet Jochen Mörler, der als Fachbereichsleiter Soziales für die städtischen Kitas zuständig ist.
Mit viel Spaß schaufeln die Jungen und Mädchen nach dem „Spatenstich“ an dem Sandhaufen weiter. Lächelnd sagt Kita-Leiterin Mörler: „Für die Kinder ist das wie ein Fest.“
Größte Kita in Bad Nauheim
Mit 111 Plätzen wird die Kita Auenland (Gemarkung „In der Au“) die größte in Bad Nauheim sein. Das zweistöckige Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 1350 Quadratmetern wird in Holzbauweise errichtet und barrierefrei sein. Neben der CO2-Neutralität und weiteren Klimaschutzaspekten spielten bei der Konzeption auch die Raumakustik und der Arbeitsschutz eine wichtige Rolle. Auf dem begrünten Dach installieren die Stadtwerke eine leistungsstarke PV-Anlage. Diese wird den kompletten Strombedarf der Einrichtung abdecken. Die Wärmeversorgung erfolgt über hocheffiziente Luftwärmepumpen und das Wasser wird zum überwiegenden Teil durch eine Solarthermie-Anlage erhitzt. Im Sommer lassen sich die Räume kühlen. Neben den Gruppenräumen wird es auch Räume geben, die sich für Kleingruppen- und Einzelbetreuung eignen. Das Außengelände wird mit den bereits bestehenden Bäumen im Stile einer Waldkita gestaltet und über einen großen Spielbereich verfügen. Die Baukosten betragen 6,5 Millionen Euro; die Summe wird auf die Haushaltsjahre 2024 und 2025 verteilt. Für das Projekt erhält die Stadt Bad Nauheim eine Förderung von der Hessenkasse in Höhe von 4, 94 Millionen Euro.