Wetterau in die Schutzgemeinschaft
Der Wetteraukreis soll wieder der Schutzgemeinschaft Vogelsberg (SGV) beitreten, fordert die Fraktion der Grünen im Wetterauer Kreistag. Die SGV wehrt sich gegen den Raubbau am Grundwasser. Um den geringen Mitgliedsbeitrag einzusparen, war der Wetteraukreis 2013 aus der Schutzgemeinschaft ausgetreten. Nach den trockenen Sommern sei der Schutz des Wassers wichtig. Die Schutzgemeinschaft habe dafür gute Vorschläge, begründen die Grünen ihren Antrag.Große hessische Naturschutzinitiative
Der Schutzgemeinschaft gehören der Vogelsbergkreis, 19 Kommunen, 49 Vereine und über 100 Einzelpersonen an. „Die SGV ist eine der größten gemeinnützigen Naturschutzinitiativen in Hessen und seit 2014 als klageberechtigter Verband anerkannt. Seit mehr als 25 Jahren steht sie erfolgreich für den Grundwasserschutz und verhindert den Grundwasserraubbau im Vogelsberg, der ja geographisch auch in den Wetteraukreis hineinreicht. Mittlerweile ist sie auch hessenweit aktiv, um die umweltschonende Grundwassergewinnung flächendeckend durchzusetzen“, erklärt die Kreistagsfraktion der Grünen in einer Pressemitteilung. Nach dem zweiten Dürresommern in Folge solle ein Zeichen gesetzt werden, fordert Gerhard Salz, Kreistagsabgeordneter der Grünen.
Grundwasserspiegel sinkt
„228 Millionen Euro staatliche Nothilfe für die Bauern nach Dürreschäden“, oder „Ernteschäden nationalen Ausmaßes“ lauteten laut Salz die Schlagzeilen der jüngsten Zeit. Auch im Wetteraukreis fielen Auenbereiche trocken, bange die Landwirtschaft um Ernteerträge. Nur die Hälfte der gewöhnlich 600 Liter Regen pro Quadratmeter seien im vergangenen Jahr gefallen. Salz: „Von Entspannung kann auch dieses Jahr keine Rede sein.“ Jeder Kleingärtner könne ein Lied davon singen, wie häufig in diesen beiden Sommern gegossen werden musste. Wegen der enormen Hitze hätten es dieses Jahr einige Pflanzen trotzdem nicht ausgehalten. „Gerade weil durch Hitze und Dürre der Grundwasserspiegel abnimmt, sollten wir uns damit beschäftigen, den Wasserhaushalt zu stabilisieren. Dafür engagiert sich die Schutzgemeinschaft Vogelsberg, dazu hat sie gute Vorschläge entwickelt. Deshalb sollte sie auch wieder vom Wetteraukreis unterstützt werden“, fordert Salz.
Es darf nicht sein, dass wertvolles Vogelsbergwasser nach Frankfurt geleitet wird, während in Ulrichstein Trinkwasser für die Bevölkerung in Tanklastwagen herangefahren wird. Ein Irrsinn ist das!