Helden-Theater

Arsen und Spitzenhäubchen

Das Friedberger Helden-Theater probt fleißig „Arsen und Spitzenhäubchen“, die tiefschwarze Komödie von Joseph Kesselrings, die mit Cary Grant in der Hauptrolle Filmruhm erlangte. Im Oktober wird das Stück im Theater Altes Hallenbad aufgeführt. Die Aufführungen am 5. und 6. Juni sind ausverkauft. Karten sind nur noch für das letzte Oktoberwochenende erhältlich.

Alleinstehende Männer werden erlöst

Das Stück spielt in den frühen 1940er Jahren im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Mortimer Brewster (dargestellt von Dominik Neeb) steht vor der Vermählung mit Elaine Harper (Rebecca Fibicher). Sein Bruder Teddy (Andreas Arnold), der sich für Präsident Roosevelt hält, kommt in die Nervenheilanstalt von Herrn Witherspoon (Hermann Römer). Alles scheint gut zu laufen. Wäre da nicht das Geheimnis ihrer Tanten Martha (Claudia Lieb) und Abby (Simela Tamay), in deren Haus die Geschichte spielt: Sie erlösen alleinstehende Männer von ihrer Einsamkeit und lassen sie von Teddy im Untergeschoss des Hauses verscharren. Nun taucht auch noch der dritte Bruder auf: Jonathan (Burkhard Struve). Den hat sein Komplize, der Gesichtschirurg Dr. Einstein (Dirk Mensak), gerade zum x-ten Mal verwandelt, der Tarnung wegen. Denn der wird gesucht und hat nicht weniger „Leichen im Keller“ als seine Tanten. Um das Chaos perfekt zu machen, gehen die Polizisten O’Hara (Cordula Franz) und Rooney (Markus Köhler) im Haus ein und aus.

Regie führt das Team Rebekka Radgen, Burkhard Struve und Andreas Arnold, das bereits „Alice im Anderland“ erfolgreich inszenierte. Für Radgen ist es die dritte Regiearbeit. „Für mich ist es das erste abendfüllende Stück, bei dem ich nicht gleichzeitig auch spielen muss. Es ist toll endlich mal zu jedem Zeitpunkt, das Bühnenbild im Blick zu haben und dirigieren zu können, wer wo am besten steht“, wird die 22-jährige in einer Pressemitteilung des Helden-Theaters zitiert.

Gespür fürs Komödiantische

Es sind Proben mit Hindernissen, denn es laufen die letzten Arbeiten bis zur Wiedereröffnung des Kesselhauses des Theaters. Das zehnköpfige Ensemble steigt über Kabelrollen und Steckdosenkisten, um auf die Bühne zu gelangen.

„Es ist bei kleinen Gruppen die Regel, auch als Regisseur zu spielen“, sagt Struve, der die Helden vor über 30 Jahren gegründet hat. Der Friedberger Verein zählt 40 Mitglieder, darunter die Hälfte Aktive. Er sei sehr dankbar, dass jemanden den Blick für das Ganze hat, während er auf der Bühne den boshaften Killer mimt. Auch Arnold stört das nicht. Der Friedberger ist der Mann mit dem Gespür für das Komödiantische. „Oft ist es nur eine kleine Änderung in der Betonung oder ein fragender Blick ins Publikum, die einen einfachen Dialog zu einem Lacher machen“, sagt er. Das sei wichtig. Immerhin streiten sich im Stück zwei Parteien darüber, ob sie nun je erst zwölf oder schon 13 Menschen auf dem Gewissen haben. Da sollte man schon viel Lachen dürfen. Es soufflieren Nicola Gill und Ljuba Weber.

„Arsen und Spitzenhäubchen“ wird in der Kulturtaucher-Reihe im Theater Altes Hallenbad, Haagstraße 29, in Friedberg aufgeführt. Premiere ist am 5. Oktober 2024, um 19.30 Uhr, weitere Termine sind am 6., 26. und 27. Oktober, jeweils 15.30 Uhr, sowie am 26. Oktober um 19.30 Uhr. Eintritt: 21 Euro, ermäßigt 15 Euro. Tickets gibt es online und offline im Ticketshop Friedberg. Tickets zum Frühbucherrabatt gibt es online auf heldentheater.de, bis 17. August für 10 Euro und bis 31. August für 12,50 Euro.

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