Mehr Geld vom Kreis Gießen
Unter den Menschen, die Opfer von physischer oder psychischer Gewalt werden, sind sehr viele Frauen. Ein überregionales Probleme mit hoher Dunkelziffer. Der Landkreis Gießen unterstützt deshalb mehr als bisher die beiden Frauenhäuser in Gießen. Die laufenden Zuwendungen werden erhöht – das hat nun der Kreisausschuss beschlossen, berichtet die Pressestelle des Landratsamts Gießen.Jede vierte Frau erlebt nach Angaben des Bundesfamilienministeriums einmal im Leben körperliche oder sexuelle Partnerschaftsgewalt. „Diese Zahl ist erschreckend“, unterstreicht Landrätin Anita Schneider. Und sie fährt fort: „Gewalt gegen Frauen ist leider alltäglich. Frauenhäuser sind für viele Betroffene der einzige sichere Zufluchtsort. Wir möchten deshalb deren unverzichtbare Arbeit stärken.“
Insgesamt erhalten die beiden Frauenhäuser rückwirkend ab 2019 eine jährliche Zuwendung in Höhe von 338.000 Euro. Davon übernimmt der Landkreis Gießen einen Anteil von 184.900 Euro. Die restlichen Mittel kommen vom Land Hessen. Durch eine differenziertere Strukturierung der verschiedenen Angebotsbereiche war es möglich, zusätzliche Landesmittel für die Förderung einzusetzen.
Somit wird die Gesamtförderung der Frauenhäuser in Gießen nachhaltig verbessert. Die Träger der beiden Frauenhäuser hatten zuvor geltend gemacht, dass sich die Finanzierung des Personals sowie der Unterbringung, Beratung und Begleitung der von Gewalt betroffenen Frauen mit ihren Kindern zunehmend schwierig gestalte. Um die Situation dauerhaft zu verbessern, hat der Landkreis nun die Zuwendungen für den Sozialdienst katholischer Frauen sowie den Verein Frauenhaus Gießen erhöht. Beide sind Träger der Frauenhäuser. Der Kreisausschuss folgte mit seiner Entscheidung auch einer Empfehlung des Kreisfrauenbüros.