Kaserne nimmt 1700 Menschen auf
Die Ray Barracks in Friedberg werden im Dezember doppelt so viele Flüchtlinge wie geplant aufnehmen. Das vereinbarten Land, Kreis und Stadt nach langem Streit.
Flüchtlinge in Friedberg
Die vor zehn Jahren verlassene US-Kaserne am südlichen Stadtrat wird als Erstaufnahmeeinrichtung des Landes tausend Flüchtlinge aufnehmen. Zusätzlich kommen rund 700 Menschen in die Kaserne, die bislang in zwei Sporthallen in Nidda untergebracht sind. Das vereinbarten am Nachmittag des 30. November der Hessische Finanzminister Thomas Schäfer, Landrat Joachim Arnold und Bürgermeister Michael Keller.
Seit einem Monat hatte es zwischen Kreis und Land einen heftigen Streit darum gegeben, wer die Kaserne mit Flüchtlingen belegen darf. Man werde nun die gemeinsame Nutzung der Kaserne voranbringen, teilte die Landesregierung am Montagabend mit.
Geplant sei, alle Flüchtlinge in neun Gebäuden südlich der Friedberger Feuerwache unterzubringen. Auch ein Flüchtlingskontingent der Stadt Friedberg solle dort unterkommen. Der größeren Rest der Ex-Kaserne könne zur Stadtentwicklung genutzt werden.
In Nidda wird es nun sowohl bei den Vereinen und Schulen als auch bei den Flüchtlingen ein großes Aufatmen geben. Die „Überlaufeinrichtung“ in den beiden Sporthallen ist schlecht zu beheizen und dicht an dicht mit Feldbetten belegt. Die Flüchtlinge wurden dort nicht registriert und bekamen somit nicht das übliche Taschengeld in Höhe von 148 Euro im Monat. Es gab eine große Fluktuation. Die sanitäre Situation sei in Nidda besorgniserregend, hatte zudem der Amtsarzt des Kreises gemeldet.
Wann genau der Umzug stattfinden kann, steht noch nicht fest. Die ersten Flüchtlinge sollen laut Landesregierung noch vor Weihnachten in der Ex-Kaserne einziehen. Zu den Kasernengebäuden müssen noch Strom, Wasser- und Abwasserleitungen verlegt werden. Auch ein mobiles Heizsystem wird im Winter notwendig sein.
Danke für die Information, Endlich hat man sich geeinigt ein gut verwendbares Areal zu nutzen.
Warum nicht gleich – war dieser Hickhack wirklich nötig? Die verschwendete Zeit und Energie von allen Betriligten hätten nutzbringender eingesetzt werden können. Dennoch: Bravo – nun eine sinnvolle Lösung, die auch helfen kann, die Akzeptanz der Bevölkerung zu fördern. Vielleicht eine Blaupause für Land, Kreis und Kommunen künftige Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.
Sieh mal einer an: Der „böse“ Landrat des Wetteraukreises scheint doch Bewegung in die leidige Angelegenheit gebracht zu haben. Dieser Wandel, von der Jungen Union wahrgenommen als vom Großannektator zum Turbo-Arnold unter Verlust eines Feindbildes, wird nicht nur die Genossen freuen, in der Sache sollten ALLE Verantwortlichen froh sein, dass hier mal einer nicht gekniffen, sondern gehandelt hat. Und zwar, mein Respekt!, ohne Rücksicht auf persönliche Belange und Befindlichkeiten, nur der Sache dienlich.