Bei Notfällen

Für Schutz der Bürger ist gesorgt

von Jörg-Peter Schmidt

Die Bevölkerung, die Behörden und Ämter die politisch Verantwortlichen sowie der Katastrophenschutz sollten vorbereitet sein, falls es etwa zu Hochwasser, Chemieunfällen oder Stromausfällen kommt. Im Landkreis Gießen ist vorgesorgt, berichteten in der Kreisverwaltung Landrätin Anita Schneider, Kreisbrandinspektor Mario Binsch und der Zivilschutzbeauftragte Volker Julius. Zu dem Pressegespräch war wegen der Sorgen in der Bevölkerung wegen des Ukraine-Krieges eingeladen worden.

Beispielsweise bei Mario Binsch waren Anrufe eingegangen, wo es Bunker  zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger gebe, was im Landkreis Gießen nicht der Fall ist. Allerdings wurde im Laufe des  Pressegesprächs deutlich, dass die Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung weitreichend und vielfältig sind, auch  – was hoffentlich nicht eintritt – in einem militärischen Fall.

Volker Julius Sicherheitsbeauftragter

Der Zivilschutzbeauftragte  Volker Julius wurde vorgestellt. (Foto:  Jörg-Peter Schmidt)
 

Bevor die verschiedenen Einzelheiten der Präventivmaßnahmen erläutert wurden, erfolgte die Vorstellung von Volker Julius als Sicherheitsbeauftragter. Diese Funktion hat der 41-Jährige seit dem Frühjahr 2021 inne. Er wohnt in Biebertal-Frankenbach mit seiner Familie, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Der erfahrene Feuerwehrmann unter anderem als Kreisbrandmeister verfügt über einen Masterabschluss im Gesundheitswesen.

Seine Position ist in das Konzept für den Zivilschutz integriert, das in den vergangenen Jahren und besonders in den letzten Monaten im Landkreis Gießen intensiviert wurden nachdem es nach der „Wende“ doch erst mal längere Zeit reduziert worden waren, zumal der Kalte Krieg (vorerst)  beendet schien.

Um es aber noch mal zu betonen: Der Ausbau der Sicherheitsmaßnahmen auch im Kreis Gießen hat bereits lange vor Putins Krieg begonnen, beispielsweise in Zusammenarbeit auch mit den Kommunen, dem Bund und dem Land (je nach Zuständigkeiten).

Das Bundesamt für  Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat eine Broschüre mit wichtigen Informationen herausgegeben.

Konsequenzen nach Fukushima

Nach dem großen Fukushima-Unfall im Jahre 2011  wurde auch in Deutschland darüber nachgedacht, was man in die Wege leiten müsse für den Fall, dass es zu einer solchen Katastrophe wie in Japan käme. Mario Binsch informierte darüber, dass im Landkreis Gießen 786 000 Jodtabletten vorhanden sind.  Hier gibt es die Besonderheit, dass diese Tabletten nur Bürger unter 45 Jahren erhalten würden. Die Tabletten schaden eher den Menschen über dieser Altersgrenze, wurde in der Pressekonferenz erläutert.

Wie für große Notfälle vorgesorgt ist

Volker Julius  berichtete über den Zivilschutz.  Beim Landkreis Gießen wisse man, wo die größeren Einrichtungen zur Versorgung der Menschen vorhanden sind, falls dies notwendig sei. Auch seien 2700 Feldbetten vorhanden. Ein Prozent der Bevölkerung müsse der Landkreis, der etwa 270.000 Einwohner hat, in verschiedenen Einrichtungen  unterbringen.

Es sei aber auch wichtig, dass auch die Bürger selbst vorsorgen: mit Lebensmitteln beispielsweise. Zudem sei es auch empfehlenswert, die Kenntnisse in Erster Hilfe zu erneuern und zu verbessern. Beispielsweise  bei der DRK sind entsprechende  Kurse in Vorbereitung.

Sirenennetz wird verbessert

Wichtig war auch die Information durch den  Kreisbrandinspektor, dass das Sirenen-Netz im Kreis Gießen grundlegend erneuert wird. Sirenen spielen eine bedeutende Rolle. Dass sie vor Jahren an verschiedenen Orten abgebaut wurden, ist sicherlich ein Fehler gewesen. Eine weitere wichtige Aussage in der Pressekonferenz war, dass in  Notlagen ein Bürgertelefon vorhanden sein wird, wie es seit der Pandemie der Fall ist.

Flüchtlingen aus der Ukraine wird geholfen

Landrätin Schneider  äußerte sich zu den Flüchtlingen aus der Ukraine, die Schlimmes erleben und denen man helfen wird, auch  in der Frage der Unterkünfte. Hier laufe die Zusammenarbeit  mit den Kommunen, den verschiedenen Behörden und der Bevölkerung, auch mit Dolmetschern. Auch wenn es gilt, immer mehr Ukrainerinnen und Ukrainer zu unterstützen, sei der Kreis vorbereitet.

Ob es die Landrätin, der Kreisbrandinspektor oder  der Zivilschutzbeauftragte waren: Sie zeigten sich betroffen und besorgt über  die  Entwicklung  in der Ukraine und das Leid durch den Krieg.

Notfall-Ratgeber als Broschüre und digital

Noch eine  Information gab es zum  Schluss: Das Bundesamt für  Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat einen „Ratgeber für Notfallvorsorge und  richtiges Handeln  in Notsituationen“ herausgegeben, auch online abrufbar.

Umfangreiche Informationen gibt es unter  bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Tipps-Notsituationen/notsituationen_node.htm

Titelbild: Auch vor Hochwasserkatastrophen muss vorgebeugt sein, wie das Jahr 2021 zuletzt  gezeigt hat. Das Foto entstand  bei Altenahr-Altenburg am 15. Juli 2021. (Fotoquelle: Wikipedia, Martin Seifert)

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