Auf der Trasse der A49 sind am Mittwoch, 19. Februar 2020, erneut Bäume gefällt worden. Die Aktionsgemeinschaft „Keine A49“ wirft der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) erneuten Wortbruch vor.
Polizei umzingelt Aktivisten
„Am heutigen Vormittag verbreitete sich die Nachricht in Maulbach und in weiterer Folge auch unter den Unterstützern der Aktionsgemeinschaft ‚Keine A49‘ in Windeseile: In der ‚Meisenbach’, fast genau an derselben Stelle, wo die DEGES vor wenigen Wochen umfangreiche Baumfällungen unter einer Hochspannungsleitung vornehmen ließ – was ihr schon damals den Vorwurf eingetragen hatte, dass sie wortbrüchig geworden sei – waren wieder ein Harvester und ein Rückezug im Einsatz. In größerem Abstand (ca. 50m) zur Hochspannungsleitung und genau auf der Trasse der A49 waren die Baumfällarbeiten in vollem Gange, als die Aktivisten schließlich dort eintrafen. Auftraggeber für diese Arbeiten war, wie Nachfragen bei den Waldarbeitern ergaben und wie später durch eine Bundesförsterin bestätigt wurde, die DEGES. Die Arbeiten seien notwendig, um den für die Arbeiten an der Hochspannungstrasse erforderlichen Freiraum zu schaffen“, berichtet Wolfgang Seim von der Aktionsgemeinschaft. Im Zuge des geplanten Autobahnbaus sollen einige Masten der Hochspannungsleitung um wenige Meter zur Seite versetzt werden. Während dieser Arbeiten sollen die Kabel auf den Boden abgelegt werden.
Der Ort der Rodung und die beabsichtigten Arbeiten an der Hochspannungsleitung passen nach Ansicht von Seim nicht zusammen. Nachdem A49-Gegner wiederholt die Sicherheitszone betreten hatten, riefen die Waldarbeiter die Polizei herbeizurufen. Die Sicherheitszone war laut Seim nicht kenntlich gemachte. Polizei und Aktivisten seien in einen „durchaus freundlichen Dialog“ eingetreten. Dennoch seien die A49-Gegner geraume Zeit später dennoch von 15 bis 20 Polizisten mit schwerer Ausrüstung umringt worden, „die aber passiv blieben, weil es zu keinerlei Übergriffen kam“. Über die Polizei ließen die an den Baumfällungen beteiligten Waldarbeiter laut Seim mitteilen, dass die Arbeiten abgebrochen würden, obwohl eine kleinere Fläche, die noch hätte gerodet werden sollen, nicht in Angriff genommen worden sei. Tatsächlich seien die beiden Fahrzeuge auch abgerückt. „Es ist allerdings zu befürchten, dass die Rodungsarbeiten morgen fortgesetzt werden“, meint Seim.
Über 200 Jahre alte Eiche gefällt
Die Bilanz sei erschreckend: Auf geschätzten 0,5 Hektar Fläche entlang eines Bächleins, das in die Meisenbach mündet, seien sämtliche Bäume gefällt worden, „darunter eine prächtige, wenigstens 200 Jahre alte Eiche und mehrere stolze und vitale Fichten. Und das alles trotz der am 11. Oktober des vergangenen Jahres verlauteten Pressemitteilung, wonach großflächige Baumfällungen in die Fällperiode 2020/2021 verschoben werden sollen. Insbesondere in Anbetracht der vor wenigen Wochen erfolgten Arbeiten unter der Hochspannungsleitung entlarvt sich diese Aussage der DEGES abermals als Lüge. Offenbar soll mittels Salamitaktik versucht werden, bereits jetzt vollendete Tatsachen zu schaffen. Der DEGES glaube ich kein Wort mehr“, sagt Seim. Der Abzug von Harvester und Rückezug sei nur vorgetäuscht gewesen, habe sich am Nachmittag herausgestellt. Tatsächlich seien Fällungsarbeiten an einer nahe gelegenen Stelle weiter geführt worden. Alle Zufahrtsmöglichkeiten zu dieser Stelle seien durch die Polizei hermetisch abgeriegelt gewesen. Seim: „Im Nachhinein stellt sich die Frage, ob die Aktivisten vorsätzlich von der Polizei an der Nase herum geführt wurden, als diese den Abbruch der Arbeiten bekannt machten.“
Die FA. DEGES ist zu 100 0/0 ein Unternehmen
Des Bundes und der Länder. Die bisherigen
Erfahrungen mit dieser Organisation haben
Gezeigt, dass man Ihren Aussagen und
Zusicherungen nicht glauben kann.
Außerdem fällt auf, dass in den letzten
Wochen und Monaten in den Medien
Eine ständige Berieselung erfolgt, dass die Genehmigungen für Bauvorhaben zu
Länge dauern. Die Schuld daran wird dem
Naturschutz und den Bürgerinitiativen
Zugeschoben Die Medienlandschaft
Spielt dieses Spiel mit.
Bei den neuesten Rodungen im Maulbacher Wald verstehe ich die Rolle der Polizei nicht.
Mein Vertrauen in diese Institution wurde durch die Vorgänge in Maulbach schwer erschüttert. Wer vertragsbrüchig ist, wertvolles Naturgut mutwillig zerstört, dabei den Tod von streng geschützten Tieren wie der Bechsteinfledermaus nicht ausschließt indem er zweihundertjährige Eichen fällt, der sollte daran gehindert werden, und zwar an Ort und Stelle. Wer hingegen versucht, diesen Vandalismus und groben Unfug zu verhindern, sollte von unserem Staat, und somit von der Polizei, geschützt werden. Warum aber verhielt es sich in Maulbach genau umgekehrt?