Der Mann für produktive Hinweise
Von Klaus Nissen
Das Team des Neuen Landboten freut sich auf seinen neuen Autor. Er heißt Dieter Egner, wohnt in Büdingen und richtet seine Energie darauf, wirklich brauchbare Informationen zu verbreiten. In seinem wöchentlichen Newsletter „Gewächshaus-Info“ lesen wir stets Nützliches, Neues und Amüsantes. Es wird Zeit, diese Bühne zu verbreitern.Dieter Egner – mit fast 80 noch innovativ
Wer im Osten der Wetterau lebt, kennt ihn sowieso. Für alle anderen sei der Wikipedia-Eintrag des Mannes zitiert. Nach einem halben Jahrhundert ist die Liste seiner gemeinnützigen Engagements länger als die fast aller anderen Zeitgenossen.
Dieter Egner, Jahrgang Oktober 1944, wuchs in Schlangenbad im Taunus auf. In den Fünfzigerjahren wurde er Chemielaborant bei der Höchst-AG. Dann ging er zur Abendschule, studierte Politik, machte gewerkschaftliche Jugendarbeit und betätigte sich ehrenamtlich in der evangelischen Kirche und bei der DGB-Jugend. Schon 1965 trat der der SPD bei, bekleidete dort diverse Ämter, organisierte Ostermärsche und politische Seminare.
Gewerkschafter und Sozialarbeiter
Als ausgebildeter Sozialarbeiter übernahm der kontaktfreudige Mann mit dem gedrungenen Körper und dem runden Kopf anno 1974 die pädagogische Leitung des Jugendzentrums Ronneburg, einer Jugendbildungs- und Sporteinrichtung des Main-Kinzig-Kreises.
Mit der Geburt seiner Tochter 1981 zog die Familie Egner nach Büdingen. Dort organisierte Egner – gemeinsam mit der Stadtbücherei und dem Kulturkreis als Träger – kulturelle Aktionen, Kleinkunstveranstaltungen, ein Theaterfest. Von 1982 bis 1992 war Egner stellvertretender Vorsitzender des Büdinger Kulturkreises. 1982 gründete er gemeinsam mit Pfarrer Ulf Häbel ein Jugendforum in Büdingen.
Von der Jugendarbeit zu „Aktiv im Alter“
Kurz darauf wurde Egner 1983 Jugendbildungsreferent für den Main-Kinzig-Kreis. 1988 wurde er zum Leiter des Jugendbildungswerkes des Main-Kinzig-Kreises berufen, im Jahr 2000 wurde er Sachgebietsleiter „Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit“ im Jugendamt des Main-Kinzig-Kreises mit den Arbeitsbereichen Jugendberufshilfe, Jugendbildungswerk, Jugendförderung und Schulsozialarbeit.
Irgendwann wird man älter. Damit weiteten sich Egners Aktivitäten noch aus. Er gehörte zu den Mitbegründern des 50er Jahre-Museums in Büdingen. Im Herbst 2002 initiierte er die „IdeenWerkStadt“ – unter anderem mit Unterstützung der Stadtverwaltung bei Bewerbungen im Landeswettbewerb „Ab in die Mitte“ und beim Bundesmodellprogramm „Aktiv im Alter“.
Seit 2009 ist Dieter Egner ehrenamtlicher Projektleiter des Bundesmodellprogramms „Aktiv im Alter“ in Büdingen. Die Initiative organisierte über 20 Veranstaltungen und bürgerschaftliche Projekte, wie Lesepaten, Kleine Forscher im Kindergarten, Wunsch-Omas und Wunsch-Opas, Seniorenpaten in der Grundschule.
Wer Ehrenamtler wird, schafft Sinn
Das Projekt wird auch nach dem offiziellen Ende des Bundesprogramms durch Egner weiter geführt. Seit 2011 ist Egner ehrenamtlicher Projektberater im Auftrag des Magistrats der Stadt Büdingen zur Durchführung des Landesprogramms „Ehrenamtslotsen“ mit dem Aufgabengebiet Ausbildung ehrenamtlicher Beratern für bürgerschaftliches Engagement. 2013 gründete Egner gemeinsam mit engagierten Mitbürgern eine Ehrenamtsagentur, die außer der Vermittlung von Ehrenamtlichen unter anderem den Freiwilligentag organisiert.
Mit dem Zuzug von Bürgerkriegsflüchtlingen seit 2014 wurde von der Ehrenamtsagentur spontan der Arbeitskreis „Neue Nachbarn – Hilfe für Flüchtlinge“ ins Leben gerufen. Der Arbeitskreis mit seinem Paten- und Helfersystem veranstaltet Deutschkurse, vermittelt Kontakten mit Einheimischen und begleitet bei Arzt- und Behördenbesuchen.
Und nun gibt der Mann auch noch den Gewächshaus-Newsletter heraus, den die Landbote-Redaktion stets gerne liest. In der 53. Ausgabe weist er beispielsweise auf das Treffen der „Danze Luit“ im Büdinger Oberhof am 21. September 2024 hin. Die Mittelalter- und Renaissance-Tanzgruppe des Büdinger Mittelaltervereins zeigt ab 17 Uhr “ Tänze, die
Geschichten erzählen“.
Da sieht man Zunft- und Handwerkstänze, auch höfische Choreographien. Es werden zahlreiche Requisiten dabei sein, die ein reizvolles Bühnenbild vor der Kulisse des Oberhofs abgeben. Leiterin Inge Schneider wird in ihrer Moderation die Geschichten erzählen, die sich hinter den Tänzen verbergen. Der Eintritt ist frei, um eine kleine Spende für den Pausen-Imbiss mit mittelalterlichen Speisen und Getränken wird gebeten.
Egners Newsletter steckt auch voller Tipps – beispielsweise, wie Vereine in der digitalen Welt erfolgreicher agieren können.
So kommt man ans Gewächshaus-Info
In der Gewächshaus-Ausgabe 53 outet sich Dieter Egner schließlich noch als „Swiftie“. Er findet es toll, dass Taylor Swift dem Shitstorm der Trump-Anhänger die Stirn bietet, indem sie den Amerikanern die Wahl von Kamala Harris empfiehlt. Und überhaupt: „Taylor Swift ist nicht nur eine Musikerin, sondern auch eine kulturelle Ikone. Ihre Mode, ihre öffentlichen Auftritte und ihre Beziehungen werden oft in den Medien diskutiert, was ihre Präsenz und ihren Einfluss weiter verstärkt.
(…) Diese Kombination aus musikalischem Talent, Authentizität, sozialer Interaktion und kulturellem Einfluss macht Taylor Swift zu einer besonders anziehenden Figur für junge Menschen.“
Dem schließen wir uns gerne an. In Zukunft wird immer wieder mal ein Tipp aus dem „Gewächshaus-Info“ von Dieter Egner im Neuen Landboten erscheinen.
Wer den Newsletter direkt beziehen möchte, schreibe an dieter-egner@t-online.de