Ideen für Oberhessen gesucht
Von Corinna Willführ
17 Kommunen umfasst die Leader-Region Wetterau/Oberhessen. Um Vorschläge, Ideen und Vorhaben von Bürgerinnen und Bürgern für deren Zukunft zu sammeln und auf dieser Basis eine „lokale Entwicklungsstrategie“ zu erarbeiten, veranstaltet die Wirtschaftsförderung Wetterau (WFG) einen Beteiligungsprozess mit den Menschen vor Ort für die kommende Förderperiode 2023 bis 2027: In fünf Bürgerdialogen.Nach dem Auftakt für die Kommunen Büdingen, Glauburg und Limeshain, sowie für Florstadt, Wölfersheim, Reichelsheim, Altenstadt und Niddatal können sich am Dienstag, 25. Januar, nun engagierte Männer und Frauen aus Ortenberg, Hirzenhain, Gedern und Kefenrod zu Wort melden, um ihre Vorschläge einzubringen. Aufgrund der Corona-Einschränkungen allerdings nur online.
Fördergelder gezielt einsetzen
Ziel der „lokalen Entwicklungsstrategie“ im Rahmen der Leader-Förderperiode 2023 bis 2027 ist es, „dass die Fördergelder gezielt und nachhaltig in den Kommunen wirken können“, heißt es von der Wirtschaftsförderung Wetterau (WFG). Start für diesen Prozess, an dem sich Vereine, Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen beteiligen können, war in einer Auftaktveranstaltung im November 2021 in Bad Salzhausen. Nach den beiden ersten Bürgerdialogen am 15. Dezember 2021 für Büdingen, Glauburg und Limeshain und am 12. Januar 2022 für die oben genannten Kommunen, geht es nun in die dritte Runde. Am Mittwoch, 25. Januar, sind Vorschläge, Ideen und Vorhaben für die Städte Ortenberg und Gedern sowie für die Gemeinden Hirzenhain und Kefenrod gefragt.
Auch wenn das bürokratische Prozedere, um letztendlich einen Bewilligungsbescheid zu bekommen, kein leichtes ist: Die Mühe lohnt sich. So wurde in der Leader-Förderperiode 2014 bis 2020 das Mehrgenerationenhaus mit Pilgerrast im Ortenberger Stadtteil Lißberg mit mehr als 34.000 Euro unterstützt. Die Instandsetzung des Gradierbaus in Bad Salzhausen als Kulturgut profitierte von rund 200.000 Euro aus dem Topf. Rund 149.000 Euro bekam auch der Nabu Ortenberg für sein Info- und Mitmachzentrum „An den Salzwiesen“ in Selters. Ein weiterer Zuschuss wurde etwa in 2018 dem Bau einer Adventuregolf-Anlage am Gederner See bewilligt.
Kleingruppen besprechen Themen
Vorrangige Themen für Vorschläge/Vorhaben zur neuen Förderperiode 2023 bis 2027 sollten auch in kleinen Kommunen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Klimaschutz als Ziele haben. Ebenso: „Gleichwertige Lebensverhältnisse und Daseinsvorsorge, wirtschaftliche Entwicklung und regionale Versorgungsstrukturen durch Klein- und Kleinstunternehmen, Naherholung und Tourismus sowie Bio-Ökonomie“, wie es heißt.
Beim Bürgerdialog am 25. Januar 2022 bekommen Interessierte zunächst allgemeine Informationen über das Leader-Programm. In Kleingruppen sollen anschließend Themen und Projekte zu den Schwerpunkten „Lebendige Ortskerne“, „Arbeiten im ländlichen Raum“, „Freizeit, Naherholung und Tourismus“ sowie „Bioökonomie und Klimawandel“ besprochen werden.
Die Bewerbungsunterlagen müssen bis Ende 2022 bei der Hessischen Landesregierung eingereicht werden.
Wer sich für die Lokale Entwicklungstrategie (LES) interessiert: Der Bürgerdialog für Ortenberg, Hirzenhain und Gedern ist sicher auch für die anderen Leader-Kommunen interessant. Er findet am Dienstag, 25. Januar, 18 Uhr, statt. Interessierte können via Zoom teilnehmen. Näheres unter wfg-wetterau.de/erstellung-der-lokalen-entwicklungsstrategie.html.
Die Bewerbungsunterlagen müssen bis Ende 2022 bei der Hessischen Landesregierung eingereicht werden.
Die Abkürzung Leader steht als Abkürzung aus dem Französischen für „Liaison entre actions de dévelopment de l’évonomie rurale“ und bezeichnet ein Förderprogramm der Europäischen Union und des Landes Hessen. Dessen Ziel ist die Förderung des ländlichen Raums. Das Leitbild der Leader-Region Wetterau-Oberhessen ist von den Begriffen „Zukunft Heimat. Lebenswert. naturnah. zentral geprägt. Die Fördersumme für von öffentlichen kommunalen Trägern eingereichte Projekte beträgt maximal 75 Prozent der Kosten (maximal bis zu 500.000 Euro), öffentliche, aber nicht kommunale Träger können auf eine Unterstützung von 60 Prozent hoffen. Für private Träger gilt bei einem Volumen von 25.000 bis 200.000 Euro eine Zuwendung von 35 bis maximal 50 Prozent.
Näheres unter wfg-wetterau.de/erstelllung-der-lokalen-entwicklungsstrategie.html. Dort sind auch die direkten Links zu finden, um an dem Zoom-Meeting teilnehmen zu können. Falls das nicht direkt gelingt: die Meeting-ID lautet 835 0429 3026. Der Kenncode ist dann: 480666.
Titelbild: Das Info- und Mitmachzentrum des Nabu-Ortenberg gehört zu den Projekten, die bislang gefördert wurden.