Kreiskonferenz „Biodiversität“ in Gießen
„Biodiversität“ ist ein Begriff, mit dem Naturschützer auf den voranschreitenden Rückgang der Artenvielfalt aufmerksam machen und zugleich Strategien entwickeln, um dem Verlust von Ökosystemen entgegenzuwirken. „Biodiversität soll im Landkreis Gießen mit Leben und Aktion gefüllt und umgesetzt werden“, ruft Dr. Christiane Schmahl als Natur- und Umweltdezernentin im Landkreis Gießen zur Beteiligung auf.
Für Artenreichtum
Gemeinsam mit der Stadt Gießen lädt der Landkreis Gießen deswegen für Mittwoch, 20. Januar 2016, zu einer Kreiskonferenz Biodiversität ein. Sie richtet sich nicht nur an Fachleute und Umweltverbände, sondern an jeden, der etwas für die Erhaltung des Artenreichtums tun möchte. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Konzertsaal des Gießener Rathauses, Berliner Platz 1, Erdgeschoss. Ziel der Konferenz ist es, durch Bildung von Arbeitsgruppen konkrete Projekte auf den Weg zu bringen. Nach zwei einführenden Referaten werden daher verschiedene Arbeitsgruppen vorgestellt, in denen Interessierte gemeinsam weiterarbeiten sollen. „Wir möchten mit den gesetzten Themenbereichen lediglich Schwerpunkte vorgeben. Welche Projekte im Landkreis Gießen konkret erarbeitet und umgesetzt werden, sollen die Mitglieder der Arbeitsgruppen entscheiden“, sagt Schmahl, „es gibt also ausreichend Spielraum für gute Ideen“ Sie betont, dass ehrenamtliche Arbeit für die Umsetzung der Ziele eine wichtige Hilfe darstellt.
Hintergrundwissen von Fachleuten
Die vorgeschlagenen Arbeitsgruppen sind: Biodiversität im ländlichen Siedlungsbereich, Stadtvögel und Fledermäuse, Feldraine und Wirtschaftswege, Grünland im Lumdatal, Streuobst im Landkreis Gießen, Streuobst in der Stadt Gießen. Auch Vorschläge zu sonstigen Themen und die Gründung weiterer Arbeitsgruppen sind willkommen. Betreut und geleitet werden die Arbeitsgruppen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis Gießen sowie dem Amt für Umwelt und Natur bei der Stadt Gießen. Sie freuen sich auf rege Beteiligung und tatkräftige Unterstützung. Einführungsreferate werden gehalten von Detlef Szymanski vom hessischen Umweltministerium und von Dr. Klaus Richarz, dem ehemaligen Leiter der Staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Für alle Interessierten stellt die Kreiskonferenz Biodiversität also eine gute Gelegenheit dar, Hintergrundwissen von Fachleuten zu erhalten und zugleich bei praktischen Naturschutzarbeiten mitzuwirken. „Wir hoffen, mit der Auftaktveranstaltung ein breites Publikum anzusprechen und schließlich auch langfristig beteiligen zu können“, sagt die Dezernentin für Naturschutz. Das Treffen soll die schon bestehenden vielfältigen Aktivitäten im Landkreis neuen Schwung verleihen und neue Aktive für dieses wichtige Thema gewinnen. Dies alles unter dem gemeinsamen Ziel des Erhalts der genetischen Vielfalt im Tier- und Pflanzenreich. Denn Biodiversität ist die wesentliche Voraussetzung für einen intakten Naturhaushalt. Sie ist auch für den Menschen unverzichtbar, weil nur sie Lebensgrundlagen wie sauberes Wasser, saubere Luft oder fruchtbare Böden nachhaltig und langfristig gewährleisten kann. Das Land Hessen hat sich des Themas bereits mit der Verabschiedung der „Hessischen Biodiversitätsstrategie“ angenommen. Die Gießener Biodiversitätskonferenz nimmt jetzt das Thema auf, um auch vor Ort einen Diskussions- und Arbeitsprozess in Gang zu setzen. Denn das Landesprogramm kann nur gelingen, wenn es auch auf Kreisebene umgesetzt werden kann. „Diesen Auftrag des Landes nehmen wir an“, erklärt Christiane Schmahl. „Es wäre schön, wenn viele Menschen die Wichtigkeit erkennen und sich entschließen, auch persönlich etwas zu tun.“ Ein erster Schritt ist die Kreiskonferenz Biodiversität.