KiFaZ Anne Frank

Kinder lassen Schmetterlinge frei

Im Lebenshilfe-Kinder- und Familienzentrum (KiFaZ) Anne Frank in Reiskirchen im Kreis Gießen übertrugen die Kinder und ihre Betreuerinnen eine weltberühmte Buchvorlage ins echte Leben. Inspiriert von der „Raupe Nimmersatt“, dem Weltbestseller des im Mai 2021 verstorbenen US-Autors Eric Carle, verfolgten die Kinder mit Hilfe mithilfe zweier Schmetterling-Zuchtsets die spannende Entwicklung des Distelfalters von der Raupe bis zum Schmetterling.

Wie diese tolle Idee entstand

Die Idee für dieses Vorhaben hatte die Sternschnuppengruppe, eine Krabbelgruppe für Kinder von zehn Monaten bis drei Jahren – die Begeisterung und das Interesse für die Falter übertrug sich jedoch schnell auf weitere KiFaZ-Kinder, berichtet Christian Németh, der bei der Lebenshilfe Gießen zuständig für die Pressearbeit ist.

Die Begeisterung für die bunten Falter ist groß: Kinder des KiFaZ „Anne Frank“ bei den Schmetterlingsvolieren, wo die geschlüpften Schmetterlinge bis zu ihrem Flug in die Freiheit bestens versorgt werden.  (Foto. Lebenshilfe Gießen)

Schmetterlinge selbst großziehen

„Unsere Kinder haben das Buch ‚Die Raupe Nimmersatt‘ regelrecht inhaliert. Wir haben dazu dann Bilder gemalt, gebastelt – und schließlich kamen wir auf die Idee, dass wir Schmetterlinge selbst großziehen könnten. Die Zuchtsets ließen sich problemlos im Internet bestellen, die Raupen wurden in Deutschland gezüchtet und die Distelfalter, die wir am Ende in die Freiheit entlassen werden, sind bei uns natürlich beheimatet“, so KiFaZ-Betreuerin Alisa Bechthold.

Insekten mit Nahrung versorgt

Rund zwei Wochen blickten die Kinder tagtäglich in die Schmetterlingsvolieren, ehe sich die Raupen verpuppten. Eine weitere Woche verging, so Bechthold, ehe aus den entstandenen Kokons – wie in der Carle-Buchvorlage – die Schmetterlinge schlüpften. Nun versorgten Kinder und Betreuer*innen die jungen und beliebten Insekten regelmäßig mit Blumen und Obst. In wenigen Tagen werden die Schmetterlinge dann in die Freiheit entlassen.

Kinder gehen vorsichtig mit Tieren um

„Wir alle konnten bei diesem Gemeinschaftsprojekt viel lernen. Auch wir Betreuer*innen. Ich habe zum Beispiel nicht gewusst, dass diese Art Schmetterlinge farblos schlüpfen und die Farbe ihrer Flügel erst etwas später zum Vorschein kommt. Schön zu sehen war aber vor allem, wie interessiert, verantwortungsbewusst und vorsichtig die Kinder mit den kleinen Tieren umgegangen sind“, betonte Bechthold.

Auch „Anne Frank“-Leitung Birgit Klein freute sich über das Interesse und die Begeisterung der Kinder: „Uns war und ist es wichtig, dass Kinder mit einem Verständnis und einem positiven Zugang zur Natur aufwachsen. Solche Aktionen fördern diesen Ansatz. Ich bin mir sicher, dass das nicht die letzten Schmetterlinge sein werden, die unser KiFaZ bunt und munter verlassen werden.“

Rückfragen zum Angebot des Bereichs Kindertagesstätten sowie Kinder- und Familienzentren bei der Lebenshilfe Gießen beantwortet Frau Dr. Rebecca Neuburger-Hees (E-Mail: r.neuburger-hees@lebenshilfe-giessen.de / Telefon: 06404 804-282).

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