Null-Euro-Schein ist begehrt
Die Idee scheint ungewöhnlich, hat aber durchaus ihren Sinn und auch ihren Reiz für Sammler: Mit einem Null-Euro-Schein kann man den Wetzlarer Dombau-Verein zum Erhalt des ehrwürdigen Domes unterstützen.Doch was ist überhaupt ein Null-Euro-Schein mit dem man nicht bezahlen kann? Die Idee zu diesem Souvenir und Sammlerstück hatte der Franzose Richard Faille im Jahr 2015. Ein echter Geldschein mit unterschiedlichen Abbildungen. Dazu zählen Denkmäler. Sehenswürdigkeiten, Museen, Persönlichkeiten und andere begehrte Motive.
Beliebt bei Sammlern
Der Schein wird in derselben Gelddruckerei produziert, in der auch die echten Euroscheine hergestellt werden. Somit hat der Null-Euro-Schein die typischen Merkmale wie ein echter Geldschein. Dazu zählen unter anderem Wasserzeichen, Hologramm und Seriennummer, wird in einer Reportage von Tourist-Information Wetzlar erläutert, Die Begeisterung der verschiedenen Freizeit- und Touristenattraktionen für einen eigenen Null-Euro-Schein steigt stetig an. Für Gäste und auch Einwohner ist es ein einzigartiges Erinnerungsstück und die Leidenschaft bei Sammlern ist ungebremst.
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Es gibt weiteren solchen Schein
Der erste Wetzlarer Null-Euro-Schein zeigt typische Motive der Altstadt, präsentiert als Collage. Die Auflage umfasst 3.000 Exemplare mit einem Preis von 3,00 Euro pro Stück. Davon wird 1,00 € an den Wetzlarer Dombau-Verein e.V. zum Erhalt des Domes gespendet. „Der Wetzlarer Dom wird gerne von Touristen besucht und wird auf dem neuen Souvenir dargestellt. Mit der Weitergabe des Spendenbeitrags wollen wir einen Beitrag zum Erhalt des Doms leisten“, betonte Stadtrat Norbert Kortlüke, bei der Vorstellung des Null-Euro-Scheins.
Der Null-Euro-Schein von Wetzlar ist druckfrisch eingetroffen und ab sofort bei der Tourist-Information, auf Bestellung per Post oder Abholung, erhältlich. Bestellung per Telefon unter 06441 997755 oder per Mail an tourist-info@wetzlar.de – Soweit die Reportage.
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Unter wetzlar.de/tourismus/der-dom-in-wetzlar.php erfährt man über das Wahrzeichen der Goethe-Stadt:
Aus der Nähe wird sichtbar, was den Dom aus baugeschichtlicher Sicht so interessant macht: Roter Sandstein, verputzte Sandflächen und gelegentlich offen liegender grüner Schalstein lassen die Kirche uneinheitlich erscheinen. Noch rätselhafter zeigt sie sich beim näheren Hinsehen: Die Fassade ist unfertig; der geplante zweite Turm gelangte nie über das Sockelgeschoss hinaus. Ein großes Mittelportal ist angelegt – doch es fehlt die Treppenrampe, um zu ihm hinaufzusteigen. Hinter der Fassade klafft leerer Raum, begrenzt durch eine zweite Fassade – massig, gedrungen, grauschwarz, seltsam fremd gegenüber dem schlanken, filigranen Schmuckwerk der gotischen Umgebung. Es ist der Rest jener spätromanischen Basilika, die Stift und Stadt zugunsten eines imposanten Kirchenbaus abbrechen wollten. Der Abbruch erfolgte abschnittsweise entsprechend dem Baufortschritt; so war die Kirche während der gesamten Bauzeit zumindest teilweise nutzbar.
Es gab historischen Streit
Dass es zwischen Stadt und Stift Streit wegen der Baufinanzierung geben könnte, dass die Stadt gegen Ende des 14. Jahrhunderts in eine düstere Wirtschaftskrise schlittern sollte, die im Bankrott endete, und dass schließlich die Reformation Stadt und Land polarisieren würde – wer hätte das voraussehen können? Der Kirchenbau jedenfalls kam nur langsam und schubweise voran, unterbrochen von jahrzehntelangen Pausen.
Natürlich zogen die mit den Bauarbeiten beauftragten Bauhütten zu anderen Baustellen weiter, neue kamen – und mit ihnen neue Stilideen, neue Konstruktionstechniken und neue Pläne. Als um 1490 der südliche der beiden geplanten Türme einen hölzernen Spitzhelm erhalten hatte, wurden die Arbeiten eingestellt. Der Helm wurde durch einen Blitzschlag zerstört, um 1590 wurde eine neue Haube aufgesetzt, in deren Form sich die Renaissance verabschiedete und der Barock schon spürbar ist. So hat von der Spätromanik bis zum Barock jede Epoche der deutschen Kirchenbaukunst ihren „Fingerabdruck“ am Wetzlarer Dom hinterlassen.
Als sich die Wetzlarer mit der Reformation dem lutherischen Glaubensbekenntnis zuwandten, teilte man sich die Kirche und so blieb es bis heute: Katholische und evangelische Gemeinde benutzen denselben Altar und dieselbe Orgel.
Domführungen könnten gebucht werden bei der Tourist-Information, Domplatz 8, 35578 Wetzlar, Telefon: 06441 997755, E-Mail: tourist-infowetzlarde