Kelten, Kunst und Aussicht
Wer den Dünsberg in der Nähe von Biebertal-Fellingshausen (Kreis Gießen) besucht, hat nicht nur die Möglichkeit, wunderbare Natur zu erleben. Auf dem Weg dorthin kann man sich auch über Heimatgeschichte informieren und sich an Kunstwerken erfreuen.Arbeiten von zehn Künstlern
Zunächst einmal taucht man sofort ein in die Welt der Kelten, schreibt das Regierungspräsidium Gießen. Gemeint ist die Rekonstruktion eines Keltengehöfts. Gemeint ist aber auch der „Weise Druide“, der direkt vor dem Eingang der historischen Anlage wacht. Er markiert den Anfangspunkt des Kunstweges am Dünsberg. 14 Skulpturen sind auf dem 3,5 Kilometer langen, eigens beschilderten Weg zu sehen.
„Alle, die gerne zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind und sich für Kunst, Kultur und keltische Geschichte interessieren, können hier beides optimal miteinander verbinden“, erläutert die Biebertaler Bürgermeisterin Patricia Ortmann. An einigen der Werke kommen Wanderer und Fahrradfahrer auf dem Weg zur Raststätte automatisch vorbei, denn sie stehen am asphaltierten Weg, der bis auf den Gipfel führt. „Es lohnt sich, auch auf dem direkten Weg nach oben nach links und rechts zu schauen und mal stehenzubleiben“, findet auch Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich, der sich über den Dünsberg-Kunstweg kürzlich informierte.
Zehn Künstler, überwiegend aus der Region, haben die Skulpturen aus Eichenstämmen in den Jahren 2002 und 2003 während zwei Symposien geschaffen. Wer den „Weisen Druiden“ mit einem geöffneten und einem geschlossenen Auge hinter sich gelassen hat, stößt im weiteren Verlauf auf die „Spielerin“. Sie vereint 2000 Jahre Geschichte des Dünsbergs: In der rechten Hand hält sie keltischen Schmuck, in der linken als Symbol der Neuzeit ein Stück des Fernmeldeturms.
Fantastische Aussicht vom Turm
Mit seinen 497,7 Metern ist der Dünsberg der höchste Berg in der Umgebung von Gießen und Wetzlar. Für die kleine Besuchergruppe geht es sogar noch ein wenig höher hinaus: Thorsten Scherer, Pächter der Raststätte, öffnet gerne die Tür zum Aussichtsturm. 1899 errichtet, war er ursprünglich etwa 14 Meter hoch. Inzwischen sind es 24 Meter. Von hier aus reicht der Blick nicht nur in Richtung Westerwald, sondern auch bis in den Vogelsberg oder den Taunus. Und noch etwas Besonderes beherbergt der Turm: Einen historischen Vermessungsstein, der ein Eckpunkt der mitteleuropäischen Gradmessung im Jahr 1867 war. Da der um 1830 errichtete Sandsteinpfeiler für Besucher nicht zugänglich ist, wurde auf dem Gipfel eine maßstabsgetreue Nachbildung errichtet – Infotafel mit allem Wissenswerten inklusive. Soweit die Reportage der Pressestelle des RP.
Weitere Informationen über den Dünsberg erhält man unter duensberg-verein.de
Titelbild: Vom Gipfel aus lässt sich ein herrlicher Ausblick in Richtung Westerwald genießen.