Molly und Bobby wollen die Usa stauen
Die Bad Nauheimer Biberfamilie um Molly und ihren Gatten Bobby wird von der Stadtverwaltung argwöhnisch beobachtet Man macht sich Sorgen um den schönen Kurpark. Werden die Biber alle Bäume fällen? Oder setzen sie ganz Nieder Mörlen unter Wasser?
Biber unter Beobachtung
Schon am 8. April hatte der Landbote berichtet, dass Molly und Bobby im Kurpark eine Familie gründen. Zwecks Hausbau fällte das Paar etliche Bäume am Großen Teich. Damit nicht alle Gehölze dran glauben müssen, umwickelte man damals etliche Bäume mit Maschendraht.
Die Nagetiere waren in den letzten Wochen nicht besonders auf Bäume aus, berichtet Linda Dönges von der Stadtverwaltung. Denn die Biber finden zurzeit noch genügend Grünfutter. “ Da aber ab Herbst durch das reduzierte Futterangebot vermehrt Rinde auf dem Speiseplan steht und die Bauaktivitäten ansteigen, ist davon auszugehen, dass es zu erheblichen Schäden an den Bäumen rund um den Teich kommen wird. Deshalb haben wir nach wie vor permanent ein Auge auf die Biberfamilie und werden weitere Schutzmaßnahmen ergreifen“, erklärt die Erste Stadträtin Brigitta Nell-Düvel die Situation.
Die Grünen-Politikerin macht sich spürbar Sorgen, dass die Biber die Kuranlagen zerstören könnten. „Wir beobachten beständig die Aktivitäten der Tiere, prüfen Bäume und Dämme. Mit zunehmender Population muss der Kur- und Servicebetrieb mehr Ressourcen, Personal, Zeit und Schutzmaterial, zur Verfügung stellen, um die schützenswerten Bäume vor der Biberfamilie zu sichern.“ Die Familie einfach zu vertreiben, geht aber auch nicht. Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises und das Regierungspräsidium Darmstadt“ legen Wert darauf, die Biber in Bad Nauheim zu halten. Einige Weiden, Erlen und Hasel müssen geopfert werden. Erst vor wenigen Tagen knabberten Molly und Bobby eine Weide am Teich kaputt.
Jetzt bauen die Biber einen Staudamm
Neuerdings gibt es auch Anzeichen dafür, dass die Tiere den Zulauf von der Usa zum großen Teich blockieren und damit begonnen haben, die komplette Usa anzustauen. Die Mitarbeiter des Kur- und Servicebetriebes sind hier im Einsatz, um die Störungen zu beseitigen, bevor dadurch Schäden auftreten – auch am Wochenende. Außerdem muss kontinuierlich geprüft werden, dass der Damm des großen Teiches und der Uferbereich durch die Tiere nicht untergraben werden“, berichtet Fachbereichsleiter Steffen Schneider.Zum Schutz der Gehölze werden ab Oktober weitere Bäume mit einem farblosen Anstrich versehen, der durch eine Art Schmirgelwirkung das Annagen verhindert. Die Erhaltung der Bäume sowie des Damm- und Uferbereichs haben auch in Zukunft hohe Priorität.
Man spürt: Im Rathaus wächst die Sorge. Richtige Freunde haben die Biber dort nicht. Weitere Informationen über Molly und Bobby stehen hier.