Alles neu am Tag der Arbeit
Neue Wege geht der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Frankfurt am 1. Mai 2022. r ruft gemeinsam mit den Omas gegen Rechts unter dem Motto „Dank und Anerkennung für die Beschäftigten der systemrelevanten Berufe! Respekt, Toleranz, Solidarität und Demokratie für Alle!“ zu einer Demonstration auf.„Hintergrund dieser Kooperation ist die Corona-Pandemie und auch der Angriffskrieg auf die Ukraine“, erläutert der DGB in einer Pressemitteilung. Eigentlich sei eine gemeinsame Aktion für Mitte März geplant gewesen, um den Beschäftigten der systemrelevanten Berufe zu denken und Zeichen der Solidarität gegen Verschwörungsideologien und Rechtsextremismus zu setzen. Wegen des Angriffs Russlands auf die Ukraine wurde diese Planung verworfen. Stattdessen war gemeinsam mit einem großen Bündnis eine Friedensdemo mit über 10.000 Teilnehmern auf dem Opernplatz organisiert wurden.
Zeichen der Solidarität
„Nun soll das ursprünglich geplante Zeichen der Solidarität nachgeholt werden“, kündigt der DGB an. Jutta Shaikh von den Omas gegen Rechts erklärt: „Laut hessischer Verfassung versinnbildlicht der 1. Mai das Bekenntnis zur sozialen Gerechtigkeit, zu Fortschritt, Frieden, Freiheit und Völkerverständigung. Dieser Rahmen erschien uns sehr geeignet, um Dank für die Beschäftigten der systemrelevanten Berufe zu demonstrieren, und ein Zeichen für eine demokratische, solidarische Gesellschaft, die auch in schwierigen Zeiten zusammensteht, ohne Verschwörungsideologien und Egoismus zu setzen.“
Hauptrednerin auf dem Römerberg ist die stellvertretende DGB-Bundesvorsitzende, Elke Hannack, aber auch Gewerkschafter aus Frankreich, Streikende der Sozial- und Erziehungsberufe, die DGB-Jugend und Jutta Shaikh als Vertreterin der Omas gegen Rechts werden Beiträge leisten, begleitet mit Musik von „Klein & Glücklich“ aus Frankfurt und den Gewinnern des bundesweiten IG-Metall-Songcontest „Gunther Sanwald & Band“. Auch das Spielmobil ist wieder dabei, sowie zahlreiche Infostände politischer Gruppen aus Frankfurt und Verpflegungsstände von Frankfurter Vereinen.
DGB-Chef fehlt wegen Corona
Der Frankfurter DGB-Vorsitzende, Philipp Jacks, wird allerdings nicht dabei sein. Er hat sich, vermutlich auf einem Kindergeburtstag, erstmals mit dem Sars-Cov-2-Virus angesteckt und muss den Tag der Arbeit in Quarantäne verbringen. Sein Stellvertreter Alexander Wagner und der IG-Metall-Bevollmächtigte Michael Erhardt werden ihn vertreten. Es ist das erst Mal in seiner Amtszeit, dass er am 1. Mai nicht dabei ist, „und vermutlich in der gesamten Geschichte des 1. Mai in Frankfurt“, dass die Mai-Kundgebung ohne den DGB-Vorsitzenden stattfinden:
Auch der Auftaktort weicht von der Tradition ab: „Nachdem wir im vergangenen Jahr pandemiebedingt auf größere Plätze ausgewichen sind, möchten wir den Auftakt auf der Hauptwache nun beibehalten, der Abschluss findet aber wieder wie gehabt auf dem Römer statt, dem politischen Zentrum der Stadt. „Es war gar nicht so einfach, von der Hauptwache einen Weg raus zu finden, denn das Radrennen vereinnahmt fast die gesamte Innenstadt. Dass die Veranstalter den „Tag der Arbeit“ als „Tag des Radsports“ ausrufen, ärgert den DGB-Chef enorm. Etwas mehr Rücksicht auf die eigentliche Bedeutung dieses Tages würde den Veranstaltern und der Gesellschaft guttun“, meint Jacks.
Die 1.Mai Demonstration 2022 in Frankfurt beginnt um 10.30 Uhr auf der Hauptwache. Die Abschlusskundgebung mit Live-Musik und Familienfest ist ab 12 Uhr auf dem Römerberg.
Weitere Infos frankfurt-sagt-danke.de